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Mord zur besten Sendezeit

Mord zur besten Sendezeit

Titel: Mord zur besten Sendezeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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da und starrte ihn an. Sie bemerkte die kleinen Fältchen in seinen Augenwinkeln, den drahtigen grauen Bart auf der Oberlippe, der bebte, als wollte er etwas sagen, könnte sich aber noch nicht entscheiden, was.
    Schließlich gab er auf. »Er heißt Gabriel Forbes. Und er hat eine Galerie.«
    »Oh, den kenne ich gar nicht. Weshalb wolltest du mich denn sprechen?«
    Er zögerte den Bruchteil einer Sekunde, aber Honey wusste, dass sie ihn auf dem falschen Fuß erwischt hatte.
    »Oh, nichts Wichtiges. Ich hab mich nur gefragt, ob du immer noch aus der Stadt aufs Land ziehen willst.«
    »Machst du Witze? Hast du nicht von der Sache mit Arabella Rolfe gehört? Der mit dem rosa Haarband und den modischen Outfits? Erwürgt und in den Kamin gestopft, in ihrem eigenen Haus. Na ja, in ihrem ehemaligen Haus. Es scheint, dass die Bank eine Zwangsvollstreckung durchgesetzt hat.«
    »Ja, das stimmt. Das war’s schon. Du kaufst das Haus nicht. Mehr wollte ich nicht wissen.«
    Sie glaubte ihm kein Wort. Vielleicht lag es daran, dass er sich halb abwandte, während er das sagte. Sonst schaute John einem geradewegs ins Gesicht, wenn er mit einem redete. Was war denn hier los?
    Er gab vor, viel zu tun zu haben, räumte einige Bücher weg. Das hatte er nie zuvor gemacht, während sie im Laden war.
    »Bist du sicher, dass du sonst nichts weiter mit mir besprechen wolltest?«
    »Nein, ich habe dich bloß aus einer Laune raus angerufen.Ich dachte, wir könnten vielleicht miteinander eine Tasse Kaffee trinken gehen. Aber jetzt habe ich doch ein bisschen viel zu tun.«
    Er räumte weiter Bücher hin und her. Langsam wurde Honey ärgerlich. Sollte sie noch eine Weile wie die Katze um den heißen Brei herumschleichen oder eine direkte Frage stellen? Oder sollte sie einfach das Handtuch werfen, zumindest im Augenblick? Sie entschied sich für den direkten Ansatz.
    »Du kennst Adam Rolfe ziemlich gut, nicht?«
    Er legte eine Pause ein, hielt zwei Bücher in der rechten Hand und deckte sie mit der linken ab, als wollte er die Titel verbergen.
    »Woher weißt du das?«
    »Du hast es mir bei der Veranstaltung im Römischen Bad selbst erzählt. Arabella war da, ihr Mann aber nicht. Du hast angedeutet, dass sie sich wahrscheinlich gestritten hätten, und daraus habe ich gefolgert, dass du beide recht gut kennst. Du hast mir noch erzählt, dass Adam einmal Landkarten gesammelt hat.«
    Er machte ein langes Gesicht und schaute ein wenig verlegen, weil sie ihn überrumpelt hatte.
    »Ach ja, das habe ich wohl gesagt.«
    Arabella war dort gewesen. John war dort gewesen. Arabella hatte John angesehen. Honey konnte nicht anders, sie musste eins und eins zusammenzählen … und zwei herausbekommen.
    Sie musste die Frage einfach stellen.
    »Sie hatte sich ziemlich in Schale geworfen, als ich sie gefunden habe. Hatte sogar extraschicke Unterwäsche an. Die Art von Kleidung, die eine Frau anzieht, wenn sie sich mit ihrem Liebhaber trifft.«
    »Aber ich war das nicht«, sagte John. »Also stell die Frage lieber gar nicht erst. Ganz gewiss nicht ich. Adam war … ist … mein Freund. So was würde ich nicht tun.«
    Honey bedauerte sofort, was sie gesagt hatte. John war nicht der Typ für heimliche Affären.
    »Tut mir leid«, sagte sie. »Ich sollte es wirklich besser wissen.«
    John legte die Bücher aus der Hand und stieß einen tiefen Seufzer aus. »Ja, das solltest du wohl.«
    »Aber sie hatte einen Liebhaber?«
    Er nickte. »Arabella hatte immer einen Liebhaber, doch ich habe keine Ahnung, wer der letzte war.«
    »Wusstest du, dass sie verheiratet war, ehe sie Adam kennengelernt hat?«
    Er runzelte die Stirn. »Das ist nie erwähnt worden.«
    »Es gibt sogar das Gerücht, dass sie Kinder hatte.«
    John starrte Honey an. »Davon hat Adam nie etwas gesagt. Ist es nur ein Gerücht, oder ist ein Körnchen Wahrheit dran?«
    Honey zuckte die Achseln. »Ich weiß es nicht. Lindsey hat im Internet unter dem Namen Dwyer gesucht. Das war der Name des ersten Ehemanns. Wir warten auch noch auf eine Antwort von der Londoner Polizei, die wir nach Arabellas Vater, einem gewissen Patrick Lionel Casey, gefragt haben.«
    »Stimmt es, was man hört, dass sie umgebracht wurde?«
    »Wahrscheinlich. Die Polizei möchte unbedingt mit Mr. Rolfe über den Tod seiner Frau sprechen, aber er ist verschwunden.«
    Plötzlich fing John wieder an, Bücher zu stapeln, anscheinend sortierte er sie nach irgendeinem System, allerdings zu schnell, um es wirklich akkurat zu machen.
    »Sieh mal,

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