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Mord zur besten Sendezeit

Mord zur besten Sendezeit

Titel: Mord zur besten Sendezeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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Küche.
    Sie hatte sich überlegt, dass sie vielleicht die Abdeckung von der Mitte des hochmodernen Gasherds abnehmen könnte. Dort brannte stets eine sehr heiße Flamme. Der Pizzakarton und, was wichtiger war, seine sämtlichen Insassen, all das würde in Bruchteilen von Sekunden zu Asche werden.
    Leider standen auf diesem Herd unendlich viele Dinge, angefangen von kleinen Töpfen mit Béarnaise-, Diane- und Pfeffersauce, bis hin zu großen Pfannen, in denen Hummer, Schweinelenden und Entenbrüste brutzelten.
    Die Luft war erfüllt von den Aromen von gebratenem Fleisch und Fisch. Chefkoch Smudger wirbelte wie ein Derwisch durch den Raum, kümmerte sich mit hochrotem Gesicht um einen Topf nach dem anderen.
    Honey hütete sich, ihn zu stören. Er war ein wunderbarer Koch. Aber er war auch ziemlich gut im Messerwerfen.
    Was nun? Wenn sie das eklige Ding nicht verbrennen konnte,dann musste sie es irgendwo aufbewahren – zumindest im Augenblick – und dann morgen früh einäschern, wenn es in der Küche ruhiger zuging.
    Hinter der Küche standen die Mülltonnen. Leider waren sie voll. Aus langer Erfahrung wusste Honey, dass sie den Pizzakarton nicht oben auf den anderen Müll legen sollte, wenn sie nicht wollte, dass alle Straßenkatzen im Umkreis daran herumschnüffelten. Morgen früh wären die Pizzareste aus dem Karton dann über den ganzen Hof verteilt.
    Ihr Blick fiel zufällig auf die Tür, die zum Kühlraum und einer Reihe von Tiefkühlgeräten – Truhen und Schränken – führte, die an den Wänden entlang aufgebaut waren.
    Die Tiefkühlgeräte wurden regelmäßig ausgeräumt, damit man sie saubermachen konnte. Honey konnte natürlich den Pappkarton nicht in einer Truhe mit frischem Essen verstauen, in einer leeren aber sehr wohl.
    Die zweite, die sie aufmachte, war tatsächlich leer. Schwups, weg war der Pizzakarton.

Fünfundzwanzig
    Honey lag neben Doherty auf dem Bett. Sie teilten sich einen Schokoladenmuffin, und die Krümel fielen ihm auf die Brust.
    Honey kaute nachdenklich und grübelte über den Mord nach. Immer wieder wanderte ihr Blick zu den Muffinkrümeln.
    »Überlegst du, ob du sie mir von der Haut lecken sollst?«
    »Kann sein.«
    Obwohl ihr der Gedanke durchaus gekommen war, versuchte sie, so unverbindlich wie möglich zu antworten. Schließlich durfte sie als Verbindungsfrau zur Kripo ihre Pflichten nicht vernachlässigen.
    Sie sprachen darüber, dass Dominic sich die Schuld am Tod seiner Stiefmutter gab.
    »Natürlich tut er das nur, um seinen Vater zu schützen. Ich gehe davon aus, dass ihr ihn noch nicht gefunden habt, oder dass sie dir, wenn sie ihn gefunden haben, nichts davon gesagt haben.«
    »Das würden die nicht wagen! Also nein, unser verschwundener Ehemann ist nicht wieder aufgetaucht, und wir haben ein weiteres Mordopfer. Sean Fox hat nicht Selbstmord begangen. Er wurde umgebracht.«
    Honey schluckte ein letztes Stück Muffin herunter. »Ah!«
    »Keine Fingerabdrücke, aber jemand hat Fox von hinten etwas auf den Schädel gedonnert, ehe er ihn aufgeknüpft hat. Und da unser Freund Mr. Rolfe immer noch vermisst wird, müssen wir erwägen, dass er der Mörder sein könnte. Es ist nicht völlig ausgeschlossen, dass ihn jemand versteckt.«
    »Meinst du?«
    Doherty wand sich ein bisschen im Bett. »He, ich glaube, mein Rücken ist schon viel besser.«
    »Du musst ihn ganz ausheilen lassen, das braucht Zeit. Konzentriere dich auf deinen Muffin.«
    Honey schaute nachdenklich. »Ich wüsste zu gern, wieso Sofia Camilleri geglaubt hat, ich wäre eine Privatdetektivin.«
    »Keinen Schimmer. Du siehst nicht aus wie eine.«
    »Nicht?« Die Bemerkung hatte weh getan.
    »Du bist nicht hinterhältig genug.«
    Es fiel ihr sehr schwer, dazu zu schweigen. Sie fand, dass sie sich ziemlich geschickt angestellt hatte, als sie insgeheim und unentdeckt John Rees verfolgt hatte. Das einzige Problem war die Begegnung mit ihrer Mutter gewesen – ah ja, und das Kopftuch. Wenn sie nur an das Ding dachte, juckte ihr Kopf wieder wie verrückt.
    »Wer war also der Liebhaber? Wirklich Glenwood Halley, wie Dominic behauptet?«
    Doherty schnaufte laut durch beide Nasenlöcher, wie ein Drache, nur zum Glück ohne Rauch und Feuer. »Wichtiger ist, ob Adam es herausgefunden und sie zur Rede gestellt hat, ehe Halley in Cobden Manor auftauchte, und ob er dann seine Frau in den Kamin gestopft hat.«
    »Oder haben sich die Liebenden vielleicht gestritten? Möglicherweise hatte Arabella mehr in diese Beziehung

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