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Mord zur besten Sendezeit

Mord zur besten Sendezeit

Titel: Mord zur besten Sendezeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valerie Frankel
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hier in den Sand zu setzen. Ich habe mir richtig Mühe gegeben, euch zusammenzubringen. Du brichst mir das Herz.« Santina griff sich an die Brust, um mir zu zeigen, wo es weh tat. Santina hat Max und mich tatsächlich zusammengebracht, aber das ist eine ganz andere Geschichte.
    »Wir haben uns gestritten«, sagte ich. »Ich will darüber nicht reden.«
    »Wegen Sex?«
    »Nein.«
    »Wegen Geld?«
    »Nein. Halt die Klappe.«
    »Was gibt’s noch? Oh richtig — ihr seid doch gestern abend mit den Greenbaums aus gewesen, stimmt’s? Also. Ihr habt euch wegen der Schwiegers gestritten. Das hätte ich dir gleich sagen können, daß es da Ärger geben würde. Du weißt doch, daß ich im Friseursalon Bev Greenbaum die Haare färbe. Aus der größten und dicksten Tube, die dir jemals untergekommen ist. Also was ist, hat sie dich nicht gemocht?«
    »Ich habe kaum etwas gesagt.«
    »Oh ja doch — also hast du nicht die Rolle der liebenden Freundin übernommen, die alles sagen oder tun würde, um die Mutter zu beeindrucken. Du weißt doch, daß sie keine Töchter hat. Sie wollte immer Töchter haben. Gerade neulich hat sie mir wieder gesagt: ’Santina, ich wünschte, ich hätte eine Tochter, mit der ich mich zusammen maniküren lassen könnte.’«
    Das war mir egal. »Das ist mir egal.«
    »Das sollte dir mal lieber nicht egal sein, junge Dame, denn wie sie über dich denkt, wird eine Menge damit zu tun haben, wie du dich mit Max verträgst. Diese Leute laden dich zu einem großen teuren Familienabendessen ein...«
    »Ins The Barnacle Barge? « fragte ich skeptisch.
    »Als ob du jeden Abend in den Four Seasons speisen würdest«, seufzte Santi. »Ruf sie jetzt einfach an und bedank dich für das Abendessen. Das ist alles, was du zu tun brauchst.«
    Jetzt war ich mit dem Seufzen dran. Gottseidank ging die Show gerade weiter. Ich zeigte auf den Bildschirm und stellte meinen leeren Teller auf den Boden, damit Otis ihn ablecken konnte. Sabrinas Lächeln hieß uns nach der Unterbrechung für den Spot willkommen. Sie sagte: »Okay, wir sind wieder da. Ehe wir das Video abspielen, möchte ich heute abend noch zwei Menschen vorstellen, ohne deren Bemühungen diese Show nicht möglich wäre.« Jeden Freitag läßt sie die beiden Partytechniker heraustraben, Sherri Tigre und Woody Latrek. Die sorgen bei den Parties dafür, daß alle Gäste sich wohlfühlen und tanzen und knutschen. Obwohl die Gäste wissen, daß sie die Party wild gestalten müssen, um überhaupt in der Show zu erscheinen, sind die Teilnehmer am Anfang immer etwas schüchtern. Sherri trug ein lila Kleid mit Pailletten (ich meine, es sah auf meinem Bildschirm lila aus) und dazu passende lila Pumps, die genauso glitzerten wie Dorothys im Lande Oz. Ihr langes, gerades braunes Haar wurde vorne mit einer glitzernden Spange zurückgezogen, und ihr Gesicht war quer von einem riesigen roten Lächeln gespalten. Ihre Haut war makellos und olivfarben. Sie war ungefähr dreißig Jahre alt.
    Woody Latrek, um die fünfunddreißig, strahlte mit aller Macht. Meine Pupillen zogen sich regelrecht vor dem grellen Glanz seiner Zähne zusammen. Das Haar: trockener Look und dick wie Fell. Der Anzug: glänzend, als ob Fliegen daran kleben bleiben könnten, aber schon irgendwie cool, wenn man versteht, wie ich das meine. Sherris weiche volle Lippen berührten Woodys sauber rasierten Wangenknochen. Alle Welt wußte, daß sie ein Paar waren.
    Sherri winkte der Menge zu und sagte: »Hallo, ihr da!«
    Woody tat es ihr gleich und sagte: »Feiert mal schön!« Und machte dann ein Alles-in-Ordnung-voll-cool-Daumen-hoch-Zeichen. Sabrina konnte ihre Genervtheit über die beiden kaum verbergen. Die Menge jedoch genoß die aufgedonnerte Anziehungskraft dieses Plastikpaares. Sie waren überschäumend, glitzerig und immer guter Laune. Konnte man sich ein besseres Team zum Animieren und Mitfeiern für eine Fete wünschen? Woody fuhr fort: »Wir hatten eine ganz tolle Fete!«
    »Wirklich?« soufflierte Sabrina.
    »Ganz wirklich«, nickte Sherri. »MAZ ab.« Eine Videomontage füllte den halben Bildschirm aus. Man sah Eric, den Schlägertypen vom Bau, der ein Bier nach dem anderen hinunterkippte. Den ruhigen Tony, der versuchte, cool zu wirken, und eindeutig hoffte, er würde nicht dabei erwischt werden, wie er sein Budweiser in einen Blumentopf goß. Eine Schnittfolge mit der Stewardess zeigte, wie sie jeden der anwesenden Männer abknutschte, mit zunehmender Hitzigkeit. Linda Leopardenmuster war gefilmt

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