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Mordgier

Mordgier

Titel: Mordgier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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gruselige Weise.«
    »Lüstern, wenn Sie es genau wissen wollen«, sagte Barb. »Ich hatte den ganzen Abend das Gefühl, dass er mich anmachen wollte.«
    »Ich auch«, sagte Susan.
    »Es war nichts, was man ihm direkt zum Vorwurf machen konnte, Lieutenant, aber Sie wissen ja - der Händedruck, der zu lange dauert. Der Kuss auf die Wange, der ein kleines bisschen zu nahe an die Lippen rutscht.«
    »Nicht allzu clever von ihm, wo er doch hinter Hal und Mike her war, damit sie ihr Geld bei ihm anlegten. Was hat er sich gedacht? Dass wir uns geschmeichelt fühlen und die beiden bearbeiten würden?«
    »Eine Sekunde lang dachte ich, dass er mir tatsächlich einen auf die Lippen drücken würde«, sagte Barb. »Stattdessen flüsterte er mir ins Ohr: ›Das würde ein tolles Familiengrab abgeben.‹ Ich sagte: ›Wie bitte?‹ Und er meinte: ›Eine Grabstelle. Für die Familie. Eine Menge reicher Familien in Europa hat so etwas, es ist ein Zeichen der Aristokratie.‹«
    »Als ob uns das beeindrucken sollte«, sagte Susan. Blaue Augen weiteten sich. »Zu mir hat er genau das Gleiche gesagt, Wort für Wort.«
    »Wir haben ihn beide ignoriert und es niemandem gegenüber erwähnt«, sagte Barb. »Die Notwendigkeit bestand auch nicht, weil Hal und Mike beschlossen, nicht bei ihm zu investieren. Sie haben seinen Background zu recherchieren versucht und keinen gefunden.«
    »Kein Background?«, fragte Milo.
    »Genau. Seine Erklärung war, er hätte in Europa gelebt, alle seine Projekte lägen im Ausland. Mike fand, das höre sich wie ausgemachter Blödsinn an.«
    »Das fand Hal auch. Daher bestand kein Grund, daran zu denken, was er gesagt hatte. Er stand nicht mehr auf unserer Liste.«
    Barb sagte: »Aber da wir jetzt wissen, dass dieses arme Mädchen tatsächlich …«
    »Wie heißt dieser Mann?«, fragte Milo.
    Susan sagte: »Unsere Identität wird wirklich vertraulich bleiben, solange es zu keinem Prozess kommt?«
    »Hundertprozentig.«
    Noch eine stumme schwesterliche Beratung.
    »Er ist ein ganz Aalglatter. Fährt einen Bentley, trägt schöne Anzüge. Vielleicht ist es nicht mal sein richtiger Name, was wissen wir denn?«
    Milo wartete.
    Susan Appel sagte: »Sag’s ihnen doch.«
    Barb Bruno sagte: »Er heißt Nick. Nicholas St. Heubel.«

29
    Milo lief in dem Verhörzimmer auf und ab.
    Die Schwestern waren gerade gegangen, hatten ihn noch daran erinnert, »unsere Bebauungsprobleme« nicht zu vergessen.
    Er hatte sie noch nach weiteren Informationen über den Mann ausgequetscht, den sie als Nicholas St. Heubel kannten. Barb Bruno glaubte, ihr ungehobelter Gast spiele Tennis. Susan Appel nahm an, das Spiel seiner Wahl sei Golf. Beide Frauen bewunderten seine Kleidung, hielten ihn aber für »viel zu glatt«.
    Beide hatten seine Adresse und seine Telefonnummer weggeworfen.
    Milo nannte ihnen die Straße in Brentwood, wo wir Heubel und dem Bentley begegnet waren, und sie sagten unisono: »Das ist sie.«
    Er fragte nach den dienstlichen Telefonnummern ihrer Ehemänner.
    »Mike möchte hiermit nichts zu tun haben.«
    »Hal ebenfalls nicht.«
    »Vielen Dank, Ladys, Sie sind wirklich meine Heldinnen.«
    *
    »Heubel.« Er massierte seine Schulter und marterte seine Haare.
    »Er hat das richtige Alter und die richtige Größe«, sagte ich. »Dünner als die Beschreibung, die wir von Bright bekommen haben, aber nichts, was sich nicht mit einer Diät erreichen ließe.«
    »In der Lage, einen Bauch zu vermeiden.« Eine Hand streifte seinen Gürtel. »Das allein macht ihn zu einem verdammten Verbrecher.«
    »Tasha beschrieb ›Tweeds‹ Gesicht als geschwollen, und Heubel hat einen aufgeworfenen Mund, als würde jemand seine Wangen zusammendrücken.«
    »Ein Kussmäulchen«, sagte er.
    »Für Abschiedsküsse«, sagte ich.
    Er schlug so hart gegen die Wand, dass der Boden vibrierte. »Der Drecksack hat den Bentley als gestohlen gemeldet, um direkt und persönlich die Ermittlungen ins Rollen zu bringen. So fest ist er überzeugt davon, dass die Cops blöd sind.«
    »Er ist seit seiner Kindheit mit ernsthaften Übeltaten ungeschoren davongekommen und hält sich für unbesiegbar.«
    »Kein St. Heubel mehr - was ist das? Noch ein Spiel? In Wirklichkeit bin ich nicht so sauber?«
    »Es dreht sich nur um Spiele«, sagte ich. »Er hat mit den Köpfen der Schwestern gespielt, ist Monate später zurückgekehrt, um direkt vor ihrer Nase eine Leiche zu begraben. Die Vorstellung eines Schaufelbaggers, der Kats Knochen aus dem Boden wühlt, muss

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