Mordgier
ich. »Und als er zurückkommt, nimmt er den legalen Weg.«
»Ich werde mich mit Interpol kurzschließen, aber alles, was nichts mit Terrorismus zu tun hat, wird seine Zeit brauchen. Bis dahin erlaubt sich Tricky Nicky gemütliche Frühstücke im Brentwood Country Mart.«
Er stand auf, schnappte sich sein Jackett, überprüfte das Magazin seiner Pistole und steckte sie sich ins Holster.
*
Er bat den Diensthabenden um sechs Officers in Zivil und drei zivile Einsatzfahrzeuge. Bis dieses Kommando zusammengestellt war, verstrichen weitere fünfundvierzig Minuten, und es war fast zwei Uhr, als wir im Konvoi nach Brentwood aufbrachen.
Kein SWAT-Team, weil das in der baumbestandenen, beschaulichen Umgebung von Nicholas Heubels Haus zu auffällig gewesen wäre. Aber kugelsichere Westen für jeden, Schrotflinten und Gewehre jederzeit verfügbar.
Milo ließ die anderen Wagen vor der letzten Querstraße warten, parkte zehn Häuser von dem vanillefarbenen entfernt, wies mich an, sitzen zu bleiben, und ging zu Fuß weiter.
Schlenderte, als wäre dies ein unverfänglicher Besuch.
Als er am sechsten Haus vorbei war, blieb er stehen und zeigte mit dem Finger auf etwas.
Ein Zu-vermieten -Schild, das im Vorgarten des vanillefarbenen Hauses steckte.
Er zog seine Waffe und hielt sie unmittelbar neben seiner Hose. Eine dunkle Hose, die Pistole war kaum zu sehen. Kurzer Stopp an der Haustür und ein Fingerdruck auf die Klingel.
Die unvermeidliche Stille. Er ging seitlich um das Haus herum. Ein ähnlicher Ausflug war im letzten Jahr auf ein Rendezvous mit einer Schrotflinte hinausgelaufen.
Ich saß da.
Er erschien wieder und schüttelte den Kopf. Die Waffe steckte wieder im Holster.
In seiner Handfläche das Handy. Er tippte so hart darauf herum, als wollte er es umbringen.
*
Zehn Minuten später fuhr ein weißer Jaguar vor dem Haus an den Bordstein, und eine kleine, dunkle Frau in einem auberginenfarbenen Hosenanzug stieg aus.
Milo begrüßte sie. »Ms Hamidpour?«
»Ich bin Soraya. Sind Sie der Lieutenant?« Sie rückte das Zu-vermieten -Schild gerade.
»Lieutenant Sturgis, Ma’am. Danke, dass Sie gekommen sind.«
»Wenn Sie sagen, es gibt ein Problem mit dem Haus, komme ich natürlich. Worin besteht das Problem?«
»Seit wann ist das Haus zu vermieten?«
»Seit zwei Tagen.«
»Seit wann steht es leer?«
»Der Eigentümer weiß es nicht genau. Worin besteht das Problem?«
»Wann hat der Eigentümer zum letzten Mal von dem Mieter gehört?«
»Der Eigentümer hört nichts von dem Mieter. Es gibt eine Hausverwaltung.«
»Ihre Firma?«
»Inzwischen schon.«
»Wer war es davor?«
Sie nannte eine Konkurrenzfirma.
»War der Eigentümer nicht zufrieden mit deren Leistung?«, fragte Milo.
»Ganz und gar nicht. Der Mieter ist ausgezogen, ohne zu kündigen. Zwei Monatsmieten im Rückstand. Zumindest hat er das Haus gereinigt.«
Milo rieb sich das Gesicht. »Haben Sie eine weitere Reinigung vorgenommen?«
»Gestern«, sagte Soraya Hamidpour. »Das Übliche.«
»Staubsaugen?«
»Teppichschaum, damit es besonders gut aussieht. Abgeschrubbt ist es ziemlich gut. Die meisten Zimmer wirken nicht mal so, als hätte jemand drin gewohnt.«
»Wer ist der Eigentümer, Ma’am?«
»Er wohnt in Florida.«
Der Notizblock wurde herausgezogen. »Den Namen, bitte.«
Soraya Hamidpour verzog die Lippen. »Es ist ein bisschen … heikel.«
»Wieso?«
»Der Eigentümer möchte gern ungenannt bleiben.«
»Ein Einsiedler?«
»Nicht direkt.« Sie drehte sich zu dem Schild um, kratzte etwas von einer Ecke ab.
»Ma’am -«
»Muss das wirklich sein?«
»Allerdings, Ma’am.«
»Das Problem mit dem Haus besteht darin …«
»Dass der Mieter kein netter Mensch ist.«
»Ich verstehe … Mein Problem ist der Eigentümer … eine gewisse Art von Publicity schätzt er. Aber …«
»Loot?« Ein großer blonder Cop, der sein Baumwollhemd lose über der Jeans trug, winkte ihm aus drei Meter Entfernung zu. Als er näher kam, blähte sich der Hemdschoß auf und entblößte die Pistole, die er in seinem Hüftholster trug.
Soraya Hamidpour schien von der Waffe entzückt zu sein.
»Was liegt an, Greg?«, fragte Milo.
»Tut mir leid, Sie zu stören, aber die Notrufe nehmen zu, und der Diensthabende möchte wissen, wie lange Sie uns noch brauchen.«
»Ein Wagen bleibt im Moment noch, der Rest von euch kann abziehen. Rufen Sie die Spurensicherung an. Wir werden das Haus auseinandernehmen.«
»Auseinandernehmen?«, sagte
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