Mordgier
Art Frau? Sie ist penetrant, das ist sie. Ja, sie hat mir keine Ruhe gelassen, hat diesen Körper gegen mich gedrückt und mir gesagt, was sie tun würde, falls ich nur eine kleine Tour mit ihr machen würde, bitte, bitte.« Er erhob seine Stimme zu einem Sopranquengeln. »Da stand einer, den ich sowieso testen musste, also hab ich sie mitgenommen.«
»Was war das für ein Wagen?«, fragte Milo.
»Ein Rolls Phantom.«
»Kein Arnage?«
»Ich kenne den Unterschied, Mann.«
»War das beim ersten Mal, als sie reingeschneit kam, oder beim zweiten?«
»Beim ersten Mal«, sagte Hatfield. »Deshalb kam sie das zweite Mal wieder .«
»Weil sie sich dachte, Sie würden es erneut tun.«
»Weil sie sich dachte, der Laden gehört jetzt ihr. Marschierte direkt nach hinten und fragte: ›Wo ist Clive?‹ Lief dem Kundendienstleiter direkt in die Arme.«
»Beim ersten Mal hatte sie draußen gewartet?«
»Sie hat mich ausrufen lassen. Wie Sie auch. Ich war beschäftigt und ließ mir Zeit, bis ich rauskam. Sie wurde sauer. Sobald wir eine Sekunde allein waren, nörgelte sie an mir rum.«
»Haben Sie mal eine Runde in einem Bentley mit ihr gedreht?«, fragte ich.
»Nein, nur mit dem Roller.«
»Wem gehörte der?«
»Das sagt man uns nicht.«
»Hat ihr die Fahrt gefallen?«
»Klar«, sagte Hatfield. »Ihr geht es nur ums Geld, sich mit einem reichen Mann zusammenzutun und ihrer Mutter eins auszuwischen. Weil sie ihre Mutter hasst. Ihre Worte, nicht meine. Blöd.«
»Was ist blöd?«
»Jemand nach seinem Auto zu beurteilen. Ich will Ihnen sagen, wie es ist: Reiche Arschlöcher geben all das Geld aus, um anzugeben, und dann kriegen sie Angst und holen das Scheißding nicht mehr aus der Garage. Es ist so, als ob sie sagen würden, ich hab Geld und halte es euch unter die Nase, aber ah-oh , jetzt bin ich feige und hab Angst, jemand sieht mich und nimmt mir alles weg, was ich Angsthase habe.«
Milo lachte.
Hatfield sagte: »Echt lustig.« Er zündete sich eine weitere Zigarette an. »Wenn Sie Kat finden, sagen Sie ihr, sie kann mich anrufen, wenn sie will, ich tue sogar so, als ob sie es nicht vortäuschen würde. Ich war den größten Teil meines Lebens verheiratet, deshalb kenne ich mich im Vortäuschen aus.«
Er machte Anstalten zu gehen, aber Milo hielt ihn zurück, stellte die lockeren Folgefragen, deren Zweck darin besteht, den Befragten zu entspannen. Hatfield wurde ein bisschen freundlicher, erzählte einen obszönen Witz über eine Frau, einen Waschbär und ein Auspuffrohr. Aber über Katrina Shonsky hatte er nichts mehr zu sagen. Als Milo ihn fragte, wo er in der Nacht ihres Verschwindens gewesen sei, sagte er: »Normalerweise könnte ich Ihnen nicht das kleinste bisschen darüber sagen, wo ich gewesen bin. Aber diesmal weiß ich es zum Glück. Ich war in Columbus. Meine ältere Tochter hatte Geburtstag.«
»Wann sind Sie dort angekommen und wieder abgeflogen?«
»Sie glauben mir nicht?«
»Eine Routinefrage«, sagte Milo. »Wenn Sie uns bei der Klärung helfen, lassen wir Sie in Frieden.«
»Okay, okay … wann bin ich angekommen … hmm … muss der Donnerstag gewesen sein, bevor sie mit ihren Freundinnen tanzen gegangen ist, wie Sie sagen. Ich bin vier Tage in Columbus geblieben und dann nach Biloxi gefahren, um meine Mutter zu besuchen. Sie lebt in einem Pflegeheim, und wenn ich dort bin, nehme ich sie mit ins Kasino und rolle ihren Stuhl vor einen Automaten, bis sie alle ihre Vierteldollars verloren hat. Zwei Tage danach bin ich wieder hierhergekommen. Ich würde sagen, überprüfen Sie meine Stechkarte, aber ich will keinen Ärger mit den Chefs, also scheißen Sie mich nicht an, okay? Ich bin ehrlich zu Ihnen.«
»Na schön. Haben Sie zufällig Ihre Flugtickets aufbewahrt?«
»Warum sollte ich?«
»Geben Sie mir Namen und Telefonnummer Ihrer Exfrau.«
»Meinen Sie das ernst?«
»Todernst, Clive.«
»Oh Mann.«
»Schicken Sie Autos mit drei Rädern zurück?«
Hatfield strich sich die Haare zurück und schenkte uns ein zahnlückiges Grinsen. »Klar, fragen Sie sie, sie hat keinen Grund zu lügen. Dann können Sie ihr sagen, wie gut ich aussehe.«
»Mach ich, Clive.«
»Sie soll sich winden«, erklärte Hatfield. »Sagen Sie ihr, Sie hätten mich mit einer Schauspielerin gesehen.«
»Name und Nummer, Clive.«
»Brittany Louise Hatfield. Halten Sie das Telefon nicht zu nah ans Ohr, diese Frau kann laut werden.«
Milo notierte sich die Informationen und ließ ihn gehen. Wir kehrten zur
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