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Mordgier

Mordgier

Titel: Mordgier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Verwaltung zurück und zeigten Esther ein Bild von Katrina Shonsky.
    Sie musterte es eine Weile. »Ich kann es nicht beschwören, aber sie könnte eine von denen sein, die vorbeikommen, um ihn zu besuchen.« Sie hielt sich das Foto näher vors Gesicht. »Nicht schlecht. Besser als einige der andern.«
    »Clive ist beliebt?«
    »Sie würden es nicht für möglich halten«, erwiderte sie. »Sie bringen ihm das Mittagessen. Der Kerl muss was haben, was für ihn spricht, aber ich sehe es nicht.«
    »Charme scheint es nicht zu sein«, sagte ich.
    »Saubere Hände auch nicht.«
    »Bei dieser Art Arbeit dürfte es nicht leicht sein, sauber zu bleiben«, sagte ich.
    »Genau, und das ist der Grund, warum ich mit einem Lehrer zusammen bin.«
    »Hat Clive Sie mal eingeladen?«, fragte Milo.
    »Sie machen wohl Witze.« Sie gab das Foto zurück. »Glauben Sie, er hat ihr was angetan?«
    »Wäre er Ihrer Ansicht nach dazu in der Lage?«, fragte Milo.
    »In meinen Augen ist er ein Flegel mit einem verdrießlichen Charakter, aber er ist nie aus der Haut gefahren oder hat irgendwas Aggressives getan. Aber ich nehme an, jeder ist zu allem in der Lage. Also verdächtigen Sie ihn?«
    »Nicht im Geringsten, Ma’am. Es wäre am besten, wenn Sie dieses Gespräch vertraulich behandeln.«
    Sie nahm ihre Brille ab. »Ich hatte nicht vor , Gerüchte zu verbreiten.«
    »Natürlich nicht. Also, Clive -«
    »Clive ist in Ordnung«, sagte sie. »Alle hier sind in Ordnung. Ich habe wirklich zu tun.«
    Die gläserne Trennwand glitt zu.

11
    Als ich rückwärts aus dem Parkplatz heraussetzte, kam ein Bentley an und blockierte mich.
    Noch ein schwarzer. Roter Innenraum.
    Ich rollte vorwärts.
    Der Bentley rührte sich nicht.
    Milo streckte den Kopf zum Fenster raus und sagte: »Machen Sie ein bisschen Platz.«
    Das Fahrerfenster öffnete sich, und ein Mann im blauen Hemd streckte den Kopf raus und rief: »Können Sie nicht lesen? Nur für Kunden!«
    Milo sagte: »Ah, die Mühen des Alphamännchens«, stieg aus und plauderte dreißig Sekunden mit dem Rufer. Als er wieder im Seville saß, hatte der verblüffte Fahrer jede Menge Platz gemacht.
    »Wie ich mir Freunde mache und Menschen beeinflusse«, sagte ich und bog auf den Pico ein.
    »Wenn ich Clives natürlichen Charme besäße, hätte ich eine Einladung zum Mittagessen rausschlagen können. Wie erklärst du dir das?«
    »Nun ja, er könnte über eine gewisse raue Anziehungskraft verfügen.«
    »Rau genug, um Kat Shonsky wehzutun?«
    »Er kann Frauen nicht leiden«, sagte ich, »und diese bestimmte Frau hat ihm den Laufpass gegeben.«
    »Seine Frau und seine Kinder sind weg, er ist einsam, wird vielleicht geil, erinnert sich, wie toll Kat es gefunden hat, mit einem schicken Auto durch die Gegend zu fahren, warum sollte er es nicht noch mal versuchen?«
    »Er behauptet, die Kunden nicht zu kennen«, sagte ich, »aber er müsste nur einen Arbeitsauftrag lesen, um an Heubels Adresse ranzukommen. Und falls er tatsächlich an Heubels Wagen gearbeitet hat, hätte er von dem Reserveschlüssel in dem Radkasten wissen können.«
    »Zum Teufel«, sagte er, »er hätte einen Generalschlüssel haben können. Also gefällt er dir.«
    »Negativ schlägt zu Buche, dass er keine Ähnlichkeit mit Ella Mancusis Mörder hat. Und da ist die Geschichte mit dem Alibi.«
    Er fand Brittany Hatfields Nummer in Mississippi und tippte sie ein. »Hallo, ist deine Mom da? Ein Freund aus Kalifornien. Ja, Kali - Mrs. Hatfield? Hier spricht Lieutenant Sturgis vom Los Angeles Police Department. Nein, tut mir leid, darum geht es nicht … ich verstehe. Ich will tun, was ich kann, aber könnten Sie mir zuerst sagen …«
    Er hörte lange zu und hielt schließlich das Telefon ein ganzes Stück von seinem Ohr weg. »Clive hatte recht damit, dass sie Surround-Sound hat. Und sie hat Grund zu schreien, anscheinend hat der Prinz ein Problem mit faulen Schecks. Drei Monate Kindesunterhalt in Folge sind geplatzt. Sie hat Lohnpfändung beantragt und dachte, deshalb riefe ich an. Leider bestätigt sie, dass er zu der Zeit in Mississippi war, zu der er dort gewesen zu sein behauptet. Blieb bei ihr und den Kindern, bis er ›nach Biloxi abfuhr, um diese verrückte Schlampe von seiner Mutter zu besuchen‹.« Er streckte die Beine aus. »Zurück am Nullpunkt in Lichtgeschwindigkeit.«
    *
    Memos und Nachrichtenzettel bedeckten seinen Schreibtisch. Die Presseabteilung hatte angerufen, um ihn zu informieren, dass der Mord an Ella Mancusi

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