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Mordgier

Mordgier

Titel: Mordgier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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umgebracht?«
    »Vielleicht eine Menge Leute.«
    »Verrückt.«
    »Hatten Sie ihn nie wegen der Safrans in Verdacht?«
    Er hob eine Hand. »Hey, über die rede ich nicht, keine Chance. Hat mir nichts als Blödsinn eingebracht.«
    »Mir geht es nur um Bright -«
    »Bright hab ich zweimal gesehen. Okay? Das Einzige, woran ich mich erinnere, ist, dass er ein großer Arschkriecher war. Mr. K. dies, Mr. K. das. Damals hatten meine Häuser vierhundertfünfzig Mieter, vierhundertfünfundsiebzig. Soll ich deshalb einen Scheiß darum geben: › Mr. K .‹?«
    »Wieso war er ein Arschkriecher?«
    »Er hat versucht, mein bester Freund zu sein, als ob ich nicht wüsste, wenn man mir Honig ums Maul schmiert.« Korvutz wurde langsamer, sah zu, wie der Hund an einem anderen Pfahl schnüffelte. Rückte seine Brille zurecht. Gigi änderte ihre Meinung. Wir gingen weiter. »Sie lässt sich Zeit für ihr Geschäft. Komm schon, Hund. Ich muss noch arbeiten.«
    Ich wiederholte meine Frage.
    »Bright hatte Ideen«, sagte Korvutz. »Zu meinem Besten. ›Sie müssen einen Mieterbeirat haben, Mr. K., dann wird alles glatter laufen.‹ Ich hab das für Blödsinn gehalten.«
    »Aber Sie haben zugestimmt.«
    »Wenn jemand helfen will, soll er doch meinetwegen. Ich hab mir gedacht, Bright will irgendwas von mir, bittet mich um was, und dann sage ich nein. Es hat sich rausgestellt, dass er nichts wollte.«
    »Er hat Sie nie um was gebeten?«
    »Stellen Sie sich das vor.«
    »Kein Mietnachlass?«
    »Hey«, sagte Korvutz, »den hatte ich ihm schon vorher gegeben.«
    »Wie hoch war der Rabatt, den Sie ihm gewährt haben?«
    »Wer erinnert sich denn an so was - vielleicht zweitausend insgesamt.«
    »Aus reiner Herzensgüte«, erwiderte ich.
    Korvutz wandte sich mir zu. »Wie ich schon sagte, ich hab ihn zweimal gesehen. Er wollte mir helfen, warum nicht? Am Ende hat es nicht geholfen. Blöder Mieterbeirat.«
    »Keine Hilfe beim Umbau in Eigentumswohnungen?«
    Er machte ein finsteres Gesicht und ging schneller. »Das Haus hat mir den Rest gegeben. Ich hab es mit anderen Immobilien finanziert - ich hätte wissen müssen, dass ich besser nicht in das Stück Scheiße investiere. Dann wurde ich klamm, die Kreditzinsen wurden immer schlimmer, die Banken leihen dir nichts mehr … Was zum Teufel interessiert Sie das denn? Sie wollen doch was über Dale Arschkriecher erfahren. Das ist die Geschichte. Ende.«
    »Wie ist er denn Mieter bei Ihnen geworden?«, fragte ich.
    »Empfehlung.«
    »Von wem?«
    »Was spielt das für eine Rolle?«
    Wir gingen weiter, bis Gigi sich von den Gerüchen faszinieren ließ, die an der Ecke der Sixty-ninth aus einer Mülltonne kamen.
    »Nun mach schon«, sagte Korvutz. »Hund.«
    »Wer hat Ihnen Bright empfohlen?«, fragte ich.
    »Noch mal?«
    »Warum ist das so ein Geheimnis?«
    »Ich wollte nicht mal neue Mieter haben. Wenn Sie umbauen, brauchen Sie es leer . Bei Bright wurde mir garantiert, dass er keinen Ärger macht, also sag ich, was soll’s, okay. Das ist mein Problem. Ein weiches Herz.«
    Gigi verlor das Interesse an der Mülltonne. Wir gingen noch einen halben Block weiter, bevor ich fragte: »Wer hat für ihn gebürgt?«
    »Das ist so gottverdammt wichtig, ja?«
    »Sonia Glusevitch?«
    Korvutz leckte sich über die Lippen. »Kennen Sie Sonia?«
    »Ich weiß, dass sie Ihre Cousine ist und mit Dale in dem Mieterbeirat war.«
    »Cousine«, sagte er, als lernte er ein neues Wort. »Der zweite Mann ihrer Mutter ist der Neffe einer meiner Stiefschwestern.«
    »Sie kannte Dale und hat ihn empfohlen.«
    Zögerndes Nicken.
    »Hatte sie ein Verhältnis mit ihm?«
    »Sonia war verheiratet.«
    »Die gleiche Frage«, sagte ich.
    »Ich stecke meine Nase nicht in die Angelegenheit von anderen.«
    »Das verstehe ich als Ja.«
    »Hören Sie«, sagte Korvutz, »Sonia kommt zu mir und sagt, sie hat einen Freund, der eine Wohnung braucht. Ich sage, sechs Monate, höchstens.«
    »Das könnte Dale Bright perfekt in den Kram gepasst haben.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Er bleibt in Bewegung«, sagte ich.
    »Gut für ihn.«
    »Es gibt keine Meldeunterlagen über ihn, nachdem er Ihr Haus verlassen hat. Haben Sie eine Ahnung, wo er geblieben ist?«
    »Sollte ich das wissen?«
    »Wo hat Sonia ihn kennen gelernt?«
    »Das weiß ich«, antwortete Korvutz. »Beim Theater.«
    »Was für ein Theater?«
    »Sonia wollte Schauspielerin werden. Zu der Zeit sprach sie schrecklich Englisch, jetzt ist sie ein bisschen besser. Als ich aus Weißrussland

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