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Mordlicht

Mordlicht

Titel: Mordlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannes Nygaard
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insbesondere aber das Verbrechen in Husum
nachweisen. Außerdem gibt es jede Menge Zeugen, die bereitwillig aussagen
werden und froh sind, dass Sie nicht mehr frei herumlaufen. Nein, Herr
Baranowitsch. Ihre kriminelle Karriere endet hier und jetzt.«
    Der Mann zuckte nicht mit der Wimper. Er wandte sich
Thiel zu und sagte etwas auf Russisch. Der LKA -Beamte
nickte ruhig.
    »Sie können jede Art von Drohung aussprechen. Auch
wenn Sie uns das gleiche Schicksal wie Frank Reiche prophezeien.«
    Die anderen Polizisten sahen Thiel an. Der nickte
zurück.
    »Er hat gerade gestanden, Frank Reiche ermordet zu
haben.«
    »Dieser Bastard hat meinen Kumpel umgebracht«, fauchte
Baranowitsch. Aus seinen Augen funkelte es böse. »Er hat ihn erschlagen wie ein
Stück Vieh. Das habe ich gerächt.«
    »Woher wussten Sie, dass Reiche Pjotr Schewtschenko
ermordet hat?«
    »Ich habe es aus ihm herausgeprügelt. Der
Jammerlappen. Pjotr war zu einem Geschäftsbesuch bei diesem Kerl. Nachdem er
nicht wieder zurückkam und sich auch nicht per Handy meldete, bin ich zu
Reiches Wohnung gefahren. Im Wohnzimmer habe ich dann das Blut entdeckt und mir
meinen Teil gedacht. Später habe ich Reiche telefonisch erreicht. Die Memme hat
keinen zusammenhängenden Satz von sich gegeben. Überraschend hat er einem
Treffen in Husum zugestimmt, doch dann versuchte er zu fliehen. Im Eingang
dieser Buchhandlung holte ich ihn ein. Schon nach dem ersten Mal, nachdem ich
seinen Schädel gegen die Wand geschlagen hatte, fing er an, um sein Leben zu
flehen, und gestand, Pjotr erschlagen zu haben. Dieses elendige Schwein. Und
genauso wie dieser Hund wirst du enden«, drohte er Thiel.
    »Sie werden erst einmal wegen mehrfachen Mordes hinter
Gefängnismauern verschwinden. Und bei der Art und Weise, wie Sie Ihre Taten
begangen haben, wird das Gericht mit Sicherheit die besondere Schwere der
Schuld feststellen. Ihre Drohung gegen uns ficht mich daher nicht an. Sollten
Sie – wenn überhaupt – jemals wieder frei sein, werden Sie so alt und klapprig
sein, dass Sie keine Kuh auf fünf Metern mehr treffen werden.«
    Es schien, als wäre eine Verwandlung mit dem Mann
vorgegangen. Er sah die Polizisten nachdenklich der Reihe nach an. Dann zuckte
er resignierend mit den Schultern.
    »Ich hätte früher aufhören sollen«, brummte er, »in
meinem Alter sollte man nicht mehr jeden Job machen. Irgendwann kann man nicht
mehr vor der Polizei weglaufen.«
    »Wie wär’s denn, wenn Sie dafür mit uns kooperieren?«
    Für seinen Versuch erntete Große Jäger nur einen
Seitenblick. »Du Arsch glaubst doch nicht, dass ich mich dazu herablasse,
Handlager der Polizei zu werden«, fauchte Baranowitsch zurück. Dann versuchte
er, die Hände vor der Brust zu verschränken, was ihm aber mit den Handschellen
nicht gelang. Trotzig lehnte er sich zurück und ließ die Schultern fallen.
    »In wessen Auftrag haben Sie auf uns geschossen?«,
versuchte es Christoph erneut. »Hat Smitkov Sie angeheuert?«
    Baranowitsch biss die Zähne zusammen, sodass seine
Lippen einen schmalen Spalt bildeten. Dann musterte er aus seinen dunklen Augen
der Reihe nach die anwesenden Beamten.
    Sie versuchten es abwechselnd, den Mann zum Reden zu
bringen, aber es half nichts. Er schwieg eisern.
    »Der Haftbefehl gegen Sie ist nur eine Formsache.
Kennen Sie die Anschrift Ihres Konsulats?«
    Baranowitsch nickte. »Habe ich mit meinen
Reiseunterlagen erhalten.«
    »Notieren Sie uns bitte Anschrift und Telefonnummer
Ihres Konsulats auf diesem Zettel«, brach Christoph das Verhör schließlich ab.
Ben Hegermann guckte irritiert, als Christoph den jungen Polizisten
aufforderte, Baranowitsch die Handschellen abzunehmen, damit er ungehindert
schreiben konnte. Dann wurde der Killer aus Minsk abgeführt.
    »Harm, kannst du von den anderen Inhaftierten Namen
und Telefonnummer in Erfahrung bringen? Es wäre gut, wenn die beiden die
Angaben handschriftlich notieren würden«, schickte Christoph seinen jungen
Kollegen los. Als Mommsen den Raum verlassen hatte, fragte Christoph: »Nun
haben wir gehört, was wir ohnehin schon vermutet hatten: Wir haben den Mörder
gefasst. Und das Opfer war zugleich der Täter im ersten Mord. Bleibt eine
letzte Frage: In wessen Auftrag haben die beiden Gewalttäter gearbeitet?
Schöppe oder Smitkov?«
    »Oder die haben zusammengearbeitet«, ergänzte Große
Jäger.
    »Das ist anzunehmen. Aufgrund der Kreditunterlagen,
die Schöppe in seinem Aktenkoffer bei sich hatte, vermute ich, dass über

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