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Mordloch

Mordloch

Titel: Mordloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Bomm
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die gläserne Eingangstür auf.
    Sogleich näherten sich mehrere Uniformierte, darunter ein halbes Dutzend Angehörige des SEK. Der schnauzbärtige Schmidt von der Geislinger Sonderkommission ging zusammen mit Özgül und dessen Rechtsanwalt an der Spitze der Gruppe voraus in das großzügig gestaltete Geschäft. Neonlichter flammten auf. Umgeben von viel Grün und mit Halogenleuchten angestrahlt, wirkten die Teppiche, die gestapelt, aufgerollt oder an den Wänden hängen, allesamt ziemlich wertvoll.
    »Meine Kollegen werden jetzt an die Arbeit gehen«, erklärte Schmidt ruhig, während sich Bruhn einen Weg nach vorne bahnte und zum Ausdruck brachte, wer das Sagen hatte. »Sie zeigen uns jetzt die Räumlichkeiten«, ordnete er im Befehlston an und blickte den Teppichhändler scharf an. »Jedes Zimmer, jedes Büro, Keller, Garage, Lagerräume, obere Etagen«, bellte Bruhn. »Dabei rühren sie nichts an. Haben Sie das verstanden?«
    Der Rechtsanwalt schaute den Kripochef verwundert an. »Wir kommen Ihrer Aufforderung gerne nach – ohne dass es dazu dieser Schärfe bedarf.« Der junge Jurist lächelte dabei.
    Bruhn drehte sich ruckartig zu ihm um: »Das müssen Sie schon mir überlassen. Los.« Er forderte den Teppichhändler zu einem Rundgang auf, während sich die meisten Beamten bereits über den Verkaufsraum hermachten und auch schon in das wintergartenähnliche Lager gegangen waren, in dem die hoch gewachsenen exotischen Grünpflanzen für eine angenehme Atmosphäre sorgten. Die SEKler hatten sich unauffällig verteilt, um notfalls sofort eingreifen zu können.
    »Eine Frage«, wagte der Händler sich vorsichtig an Bruhn zu wenden, »Sie werden aber doch keine Akten mitnehmen?«
    »Wir werden exakt das tun, was wir für notwendig halten«, keifte der Kripochef zurück und würdigte Schmidt keines Blickes, der inzwischen neben ihnen herging. Der Rechtsanwalt mischte sich ein: »Herr Özgül hat Sorge, dass sein Geschäftsablauf morgen darunter leiden könnte.«
    »Ach – was«, wehrte Bruhn energisch ab und brachte damit zum Ausdruck, dass er nicht bereit sein würde, darüber zu diskutieren. Der junge Jurist sah seinen Mandanten an und gab ihm mit kurzem Kopfnicken zu verstehen, die Maßnahmen der Polizei zu akzeptieren.
    »Ich will jeden Raum sehen, jeden ...«, wetterte Bruhn und blickte sich um. Er sah einige Türen, die in Büros und zu kleineren Abstellräumen führten. Überall hatten sich bereits Beamte über Aktenordner hergemacht; andere durchsuchten den hellen Ausstellungsraum, in dem zwei polizeiliche Teppichexperten des Landeskriminalamts die teuersten Stücke genauer unter die Lupe nahmen.
    »Wo ist das Treppenhaus?« herrschte Bruhn den Ladenbesitzer an. Dieser sah immer häufiger seinen Anwalt hilfesuchend an.
    »Zeigen Sie’s ihm«, blieb der Jurist ruhig. Sie durchschritten den lang gezogenen Ausstellungsraum und erreichten die Rückwand, vorbei an unzähligen gestapelten Teppichen und vielen Grüninseln mit großen Bäumchen, die meterhoch zu dem abgeschrägten Glasdach ragten, das von einer weißen Alukonstruktion getragen wurde.
    Özgül öffnete eine feuersichere Stahltür, die gar nicht so recht zu diesem Ambiente passen wollte. Dahinter tat sich ein kahles Treppenhaus auf, in dem Özgül die Leuchtstoffröhren aufblitzen ließ. Die Wände weiß getüncht, die Stufen aus reinem Beton. Eine andere Welt, dachte Schmidt, als ihn diese unpersönliche Kühle umgab. Hinter ihnen fiel die Stahltür ins Schloss und verursachte ein hallendes Geräusch.
    »Runter«, entschied Bruhn. Seine Stimme echote von den Wänden.
    »Da ist nichts«, wandte Özgül ein. »Nur Müll.«
    »Das werden wir sehen«, sagte Bruhn und begann, nach unten zu eilen.
    »Chef«, meinte Schmidt vorsichtig, »sollten wir nicht ...?«
    Bruhn blieb auf der fünften Stufe stehen, die nachfolgenden Männer hielten ebenfalls inne.
    »Sie haben Recht«, Bruhn schien verstanden zu haben. Schmidt ging zur Tür zurück und rief nach einigen Kollegen des SEK. Fünf junge Männer, die ihre Einsatzuniformen trugen, waren sofort zur Stelle und kamen zu Bruhn herab. »Wir wollen uns da unten umsehen«, erklärte er. Özgül blickte erneut seinen Anwalt an. Der aber sah sich außerstande, die Aktion abzubrechen.
    »Ich verstehe nicht so recht ...«, warf der Geschäftsmann ein.
    Bruhn entgegnete sofort scharf: »Das brauchen Sie auch nicht. Los!«
    Angeführt von den SEK-Beamten, erreichten die Männer das Untergeschoss, wo ebenfalls eine

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