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MordLust

Titel: MordLust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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immer noch den Brandbeschleuniger riechen. Benzin und Öl.«

    »Ein Molotowcocktail?«
    »So was in der Richtung«, sagte der Feuerwehrmann. »Vielleicht mit einer Vier-Liter-Apfelwein-Flasche.«
    »Die wär aber ziemlich schwer zu werfen.«
    Der Feuerwehrmann nickte. »Waren Sie mal bei der Armee?«
    »Nein.«
    »Nun ja, bei der Armee machen die in der Grundausbildung so eine Übung, bei der man versuchen muss, eine Übungsgranate aus fünf bis zehn Metern Entfernung durch ein Fenster zu werfen. Die meisten kriegen das nicht hin, selbst mit drei Versuchen nicht. Da springen die Granaten nur so durch die Gegend«, sagte der Feuerwehrmann. »Die meisten Leute könnten auch eine Flasche nicht besser werfen. Ich nehme an, da ist jemand zum Fenster gelaufen und hat sie in die Küche gedunkt wie einen Basketball.« Er zögerte, dann fügte er hinzu: »Wenn es jemand von außen war.«
    »Was wäre die Alternative?«
    Der Feuerwehrmann zuckte mit den Schultern. »Der Besitzer möchte ein unbebautes Grundstück. Das hier ist ein ganz nettes Grundstück, und es könnte sogar noch mehr wert sein, wenn das Haus nicht darauf stünde. Das Haus ist nicht allzu toll. Also kassiert man die Versicherung, verkauft das Grundstück und zieht nach Minnetonka.«
    Lucas blickte zum Haus zurück. Er sah Kathy Barth auf dem Rasen stehen, die Arme fest um sich geschlungen.
    »Nein.« Er schüttelte den Kopf. »Sie macht sich solche Sorgen darüber, dass ihre Fotos verbrannt sein könnten und Jesses Schulsachen und ihr Hochzeitskleid.«
    »Das ist immerhin etwas«, stimmte der Feuerwehrmann zu. »Normalerweise lassen die Leute solche Sachen nicht verbrennen, es sei denn, sie sind auf einem Rachetrip. Ansonsten verbrennen sie ihren eigenen Kram eher selten.«
    Der zweite Feuerwehrmann mischte sich ein. »Direkt über
der Spüle wurde eine Menge Schaden angerichtet. Und im Spülbecken steht Geschirr. Das haben wir uns zwar noch nicht näher angesehen, aber ich möchte wetten, dass die Flasche im Spülbecken gelandet ist und dass eine Menge Benzin durch den Ausguss verschwunden ist und nicht in den Raum geschleudert wurde. Deshalb hat sich das Feuer nicht so weit ausgebreitet. Aber der Brandexperte wird das besser wissen.«
    »Wer ist denn Ihr Brandexperte?«
    Lucas notierte sich den Namen des Leiters der Brandermittlung und bedankte sich bei den beiden für die Auskünfte. Dann ging er wieder zu Kathy und fragte: »Haben Sie eine Kreditkarte?«
    »Warum?«
    »Sie müssen diese Nacht in ein Motel gehen«, sagte Lucas. »Vemutlich für mehrere Nächte.«
    Sie nickte. »Ja. Okay.«
    »Haben Sie etwas Bargeld oder eine Karte für den Geldautomaten?«
    Sie nickte erneut. »Wir kommen schon klar. Es ist nur … wir haben einfach …«
    »Wir haben wirklich Angst«, beendete Jesse den Satz.
     
    Lucas rief das Radisson in der Innenstadt von St. Paul an und besorgte ihnen ein Zimmer. Er schärfte ihnen ein, niemandem zu sagen, wo sie waren. Einer der Feuerwehrmänner sagte, er würde mit ihnen ins Haus gehen, damit sie so viel wie möglich herausholen könnten. Eine Nachbarin bot Platz in ihrer Garage an, um dort vorübergehend Sachen abzustellen.
    Der Feuerwehrmann empfahl mehrere Reinigungsfirmen, die den Teil des Hauses säubern könnten, der nicht beschädigt war. »Wenn Sie nicht zu Hause gewesen wären, wenn es fünf Minuten länger gedauert hätte, bis jemand den Brand gemeldet hätte, und wenn Sie nicht den Feuerlöscher benutzt hätten, um das Feuer aufzuhalten, würden Sie nur noch vor
einem Loch im Boden stehen. Sie lassen es sauber machen, und in einer Woche können Sie wieder dort wohnen«, sagte er. »So was erlebe ich ständig.«
     
    Lucas rief Jenkins und Shrake an. Sie waren im White Bear Yacht Club, wo sie sich nach einer Runde Golf ein paar Drinks einverleibten, im Rahmen einer angeblichen Ermittlung über Glücksspiel auf Golfplätzen. »Bewegt eure Ärsche aus dem Country Club und knöpft euch die Klines vor. Mischt sie ordentlich auf. Ich hab zwar das Gefühl, dass sie nichts mit der Sache hier zu tun haben, aber ich möchte, dass ihr den Beweis dafür bringt«, erklärte Lucas Jenkins.
    »Etwas Negatives kann man nicht beweisen«, erwiderte Jenkins.
    »Bisher nicht«, sagte Lucas. »Aber ihr werdet das jetzt tun, oder wir machen eine Undercoveraktion gegen Stricher, und dann steht ihr Ärsche an der Ecke.«
    »Müssen wir Nylonstrümpfe tragen?«, fragte Jenkins. Man konnte ihm nicht so leicht drohen.
    Lucas’ Stimme wurde

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