Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

MordLust

Titel: MordLust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
Vom Netzwerk:
lagen reichlich Staub und Putzstückchen. Der Raum wurde von einer Reihe nackter Glühbirnen erleuchtet. Lucas begann, Schubladen aufzuziehen, und in den beiden Schränken, in die er als Letztes hineinsah, fand er die Scheckregister fein säuberlich nach Datum geordnet. Um die Zeit der Quilt-Schenkung herum konnte er nichts Interessantes entdecken, doch als er sich von dort weiter zurückarbeitete, stieß er schließlich auf einen Scheck über 5000 Dollar, der auf Marilyn Coombs ausgestellt war.
    Für den Quilt? Oder für irgendetwas anderes, das Coombs gefunden hatte? Er schlug in seinem Notizbuch das Datum der Auktion in New York nach, bei der die Quilts versteigert worden waren. Der Scheck an Coombs war sieben Monate vorher ausgestellt worden. Vielleicht hatte der ja nichts damit zu tun, aber warum gab es dann keinen weiteren Scheck an
Coombs? Der einzige große Scheck, den er gefunden hatte, war an einen Autohändler gegangen.
    Er war immer noch ratlos, während er eingezwängt in dem kleinen Raum saß, wo ihm der Putz auf den Nacken rieselte. Eigentlich sollte er nach Gabriella suchen …
     
    Die Erben waren fast fertig, als Lucas die Treppe herunterkam. »Haben Sie was gefunden?«, fragte Barker.
    »Nein. Haben Sie mal was von einer Frau namens Marilyn Coombs gehört?«
    Barker schüttelte den Kopf. »Nein, sollte ich das?«
    »Sie war eine Bekannte Ihrer Tante. Das ist die Frau, die die Armstrong-Quilts entdeckt hat«, sagte Lucas. »Sie wurde vor ein paar Tagen ermordet. Wenn Sie auf irgendwas stoßen, wo der Name ›Coombs‹ auftaucht, würden Sie mich dann bitte anrufen?«
    »Klar. Sofort. Sie glauben doch nicht etwa, dass für uns eine Gefahr besteht?« Die übrigen Erben hatten aufgehört, Möbel zu betrachten, und sahen ihn an.
    »Ich glaube nicht«, sagte er. »Wir stehen vor einem komplizierten und verwirrenden Rätsel, wir haben es möglicherweise mit mehreren Morden zu tun und eventuell mit einer Entführung. Ich weiß es einfach nicht.«
    Darauf stürmte ein Gewirr von Fragen auf ihn ein, und er schilderte kurz die bereits bekannten Todesfälle. »Halten Sie das alles für rein zufällig?«, fragte ein Mann besorgt. »Oder steckt eine Absicht hinter den Morden? Außer Geld.«
    »Auch das weiß ich nicht«, sagte Lucas. »Einiges davon mag Zufall sein, aber ich bezweifle das allmählich. Wenn diese Morde tatsächlich irgendwie miteinander in Verbindung stehen, dann würde ich vermuten, dass es um irgendein Wissen geht, das den Mördern gefährlich werden könnte. Wenn man mal von dem Geld und dem, was sonst noch gestohlen wurde, absieht.«

    Der Mann atmete hörbar aus. »Dann kann mir ja nichts passieren. Ich weiß nämlich von absolut gar nichts.«
     
    Lucas ging entmutigt zum Auto zurück und erstellte in Gedanken eine Liste von Dingen, die er am nächsten Morgen tun musste, und von Anrufen, die er zu tätigen hatte. Er hatte keine Lust, Lucy Coombs noch einmal anzurufen. Er wollte einfach nicht schon wieder mit ihr reden. Stattdessen rief er John Smith an, der zu Hause war und fernsah. »Absolut nichts«, sagte Smith. »Ich werde sofort angerufen, wenn jemand was findet. Und sei es auch nur einen Schnürsenkel. Bisher haben wir gar nichts gefunden.«
    Auf dem Weg nach Hause kam vor ihm auf einer Querstraße ein Feuerwehrwagen mit schrillender Sirene vorbei. Von Süden konnte er gar nicht weit entfernt noch mehr Sirenen hören. Und auf halber Strecke nach Hause nahm er, da er die Fenster im Auto heruntergelassen hatte, den unverkennbaren Geruch eines brennenden Hauses wahr. Er hatte nie herausgefunden, was es genau war – Isoliermaterial, Putz, altes Holz oder eine Mischung von allem -, aber er hatte diesen Geruch schon etliche Male in seiner beruflichen Laufbahn wahrgenommen, und es roch nie gut.
    Zu Hause traf er Weather in der Küche an, die mit einem Notizblock am Tisch saß. »Hast du Zeit, einkaufen zu fahren?«
    »Ja, eigentlich schon«, sagte er. Irgendwas sollte er schließlich tun.
    »Ich mache gerade eine Liste.«
    Während er auf die Liste wartete, klingelte sein Telefon. Er sah auf die Anruferkennung. Flowers.
    »Ja?«
    »Kathy Barth hat mich eben angerufen«, sagte Flowers. »Irgendwer hat gerade ihr Haus abgefackelt.«

SIEBZEHN
    D as Feuer war bereits gelöscht, als Lucas dort ankam. Er war auf dem Weg nach Hause direkt daran vorbeigefahren, aber einen Block weiter nördlich, und hatte deshalb nicht den Rauch am nächtlichen Himmel bemerkt, und die Flammen hatten nur auf der

Weitere Kostenlose Bücher