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MordLust

Titel: MordLust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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viel Geld kann sich doch nicht einfach in Luft auflösen«, sagte Lucas.
    »Und ob es das kann«, erwiderte Marsalis. »Sie sind doch bei der Polizei. Haben Sie schon mal was von Drogendealern gehört? Was meinen Sie, wie schnell bei denen Geld verschwindet.«
     
    Drogendealer? Daran wollte er überhaupt nicht denken. Er musste sich auf Amity Anderson konzentrieren. Jenkins und
Shrake würden sie observieren, um festzustellen, mit wem sie verkehrte. Er brauchte so viele Informationen wie möglich, weil das alles so obskur war. Er war sich seiner Sache zwar ziemlich sicher, aber wenn sich nun herausstellte, dass es sich bei dem roten Faden um ein Garn handelte, das nur in Wisconsin hergestellt worden war? Dann würde das gesamte Gedankengebäude über seinem Kopf zusammenbrechen.
     
    Er rief Sandy zu sich. »Irgendwas über Anderson rausgekriegt?«
    »Jede Menge Material, aber ich hab es noch nicht zu einem Bericht zusammengefasst«, sagte sie.
    »Ich will keine verdammte PowerPoint-Präsentation. Wo hat sie gearbeitet? Haben Sie einen Blick auf ihren Steuerkram geworfen?«
    »Sie hat an ihrem College, dem Carleton College in Northfield, als Aushilfslehrerin gearbeitet, dann in einem Dayton’s Kaufhaus in St. Paul«, erklärte Sandy. »Danach hat sie für Claire Donaldson gearbeitet, was wir bereits wissen, und von dort ist sie direkt zur Old Northwest Foundation gegangen, wo sie immer noch ist«, sagte Sandy. »Außerdem hab ich herausgefunden, dass sie eine kleine Vorstrafe hat.«
    »Was denn?«
    »Sie wurde bei Dayton’s wegen Ladendiebstahls erwischt. Deshalb ist sie auch dort weggegangen. Die Verhaftung war genau zu dem Zeitpunkt, als sie dort aufhörte.«
    »Aha.«
    »Dann hab ich allen möglichen Steuerkram von ihr, aber ich glaube, da ist nichts dabei, was Sie interessieren könnte«, sagte Sandy. »Sie nimmt einen Steuerfreibetrag für ihre Hypothek in Anspruch. Sie hat ihr Haus vor sechs Jahren für hundertsiebzigtausend Dollar gekauft und eine Hypothek über hundertfünfzigtausend aufgenommen. Also hat sie nur das Minimum angezahlt, etwas siebzehntausend Dollar.«

    »Irgendwelche Bankunterlagen?«
    »Hab ich nichts finden können, aber sie hat im letzten Jahr nur etwa vierzig Dollar Zinsen auf ihrem Sparbuch bekommen. Und sie gibt keine Einkünfte aus Kapitalvermögen oder sonstigen Anlagen an.«
    »Auto?«, fragte Lucas.
    »Ich hab ihre Daten bei der Kraftfahrzeug-Zulassungsstelle abgefragt«, sagte Sandy. »Sie fährt einen sechs Jahre alten Mazda. Vor drei Jahren hat sie mal einen Strafzettel wegen Geschwindigkeitsüberschreitung erhalten.«
    »Hat sie mal einen Van besessen?«
    »Darüber gibt es nichts.«
     
    Es gab noch weitere Informationen dieser Art, doch insgesamt erschien Amity Anderson wie eine Frau, die sich irgendwie über Wasser hielt, und das mit einiger Mühe.
    »Das sieht ja nicht gerade wie der Lebenslauf einer Frau aus, die vor einigen Jahren steuerfrei zu einer Viertelmillion Dollar gekommen ist«, sagte Lucas zu Sandy.
    »Allerdings nicht«, erwiderte Sandy. »Ich werde noch weitersuchen, aber wenn sie das Geld hat, hat sie es sehr gut versteckt. Haben Sie mal an die Möglichkeit gedacht, dass sie einfach nur Antiquitäten gekauft hat? Dass ihr Haus ihre Bank ist?«
    »Ich war bei ihr zu Hause. Da stehen nicht haufenweise Antiquitäten rum.«
    »Dann verschimmelt vielleicht ein großer Haufen Bargeld bei ihr im Keller. Aber ich an ihrer Stelle hätte mir zumindest mal ein neues Auto gekauft.«
    »Yeah. Verdammt noch mal, das entwickelt sich nicht so, wie ich erwartet hatte«, sagte Lucas.
     
    Er schickte Sandy in die Fron zurück – in dem Fall zu einem leicht veralteten Dell-Computer und einem Hocker -, damit
sie ihre Recherchen fortsetzte, und rief Jenkins an. »Haben Sie mit Shrake gesprochen?«
    »Ja. Wir wollen heute Abend mit der Überwachung beginnen. Wir wissen nicht, wie sie aussieht, deshalb versuchen wir, sie vor dieser Stiftung ausfindig zu machen. Das wird schwierig werden.«
    »Heute Abend ist prima. Das mit den vierundzwanzig Stunden war übrigens nicht ernst gemeint. Bringt sie ins Bett, wartet eine halbe Stunde und hängt euch am Morgen wieder an sie ran«, sagte Lucas. »Ich möchte hauptsächlich wissen, mit wem sie verkehrt. Ich suche nach einem kräftigen Mann, der sich Jesse Barth mitten auf der Straße schnappen könnte.«
     
    Flowers lehnte lässig in der Tür. Er sah viel zu munter aus. »Hab fast die ganze Nacht bei den Barths gesessen. Sie sind

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