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MordLust

Titel: MordLust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Bestimmungen ändern, und wir würden gar nichts mehr kriegen.«
    »Hmmh.«
    »Wirklich«, sagte sie. Doch sie sagte es wie ein typischer New Yorker, was bedeutete: »Na ja, vielleicht nicht wirklich.«
    »Ist der Quilt immer noch so viel wert wie damals?«, fragte Lucas.
    »Schwer zu sagen«, antwortete sie. »Es gibt keine weiteren mehr, und ihre Schöpferin ist tot. Das trägt dazu bei, dass der Wert beständig bleibt. Und es sind außergewöhnliche Quilts, selbst ohne die Verwünschungen.«
    Lucas bedankte sich für ihre Hilfe, und als er das Gespräch gerade beenden wollte, sagte sie: »Sie haben mich ja gar nicht gefragt, ob ich mit dem Kuchenhersteller Bundt verwandt bin.«
    »Auf die Idee bin ich gar nicht gekommen«, sagte er.
    »Wirklich.«
     
    Sobald er aufgelegt hatte, klingelte sein Telefon, und Carol sagte: »Ich ruf jetzt Ted Marsalis für Sie an.«
    Marsalis meldete sich kurz darauf, und Lucas erklärte: »Sie müssten für mich etwas bei Wells Fargo checken. Ich möchte
wissen, was aus einem Konto dort geworden ist und wer dahintersteckt.«
     
    Lucas lehnte sich an seinem Schreibtisch zurück und schloss die Augen. Für ihn begann sich allmählich eine größere Betrugsgeschichte abzuzeichnen. Zwei reiche alte Ladys, beide erfahrene Antiquitätenkäuferinnen, erwerben preiswert einige Quilts von einer bekannten Quilterin und verschenken sie dann an Museen.
    Dafür erhalten sie große Steuervergünstigungen, sparen vermutlich fünfzig- bis sechzigtausend Dollar an Steuern. Wäre das so reichen Leuten, wie sie es waren, wichtig? Natürlich wäre es das. Auf diese Weise blieben reiche Leute reich. Wer den Penny nicht ehrt, ist des Dollars nicht wert.
    Durch die Schenkungen wurde der Wert der Quilts festgelegt, was ein gewisses Aufsehen in der Kunstwelt erregte. Die übrigen Quilts wurden dann bei Sotheby’s versteigert, wo sie für ebenso hohe Summen von vier Museen gekauft wurden. Warum sich die Museen so sehr dafür interessierten, wusste er nicht. Könnte eine Frage der Mode gewesen sein oder etwas anderes, das ihm nicht klar war.
    Auf jeden Fall bekam Marilyn Coombs genug Geld, um sich ein Haus zu kaufen und noch ein bisschen Taschengeld übrig zu haben. Zwei Drittel von dem Geld waren bei Cannon Associates verschwunden, wohinter sich, da hätte er wetten mögen, niemand anders als Amity Anderson verbarg.
    Wie das dann zu den Morden geführt hatte, wusste er noch nicht. Anderson musste einen Komplizen haben. Vielleicht war der Komplize sogar die treibende Kraft bei dem ganzen Plan gewesen.
    Er rief noch einmal Jenkins an. »Was halten Sie von einer Überwachung rund um die Uhr?«
    »Ach du Scheiße, tun Sie mir das nicht an.«

    Er kritzelte weiter auf dem Notizblock herum und starrte aus dem Fenster. Schließlich rief er beim Amon Carter Museum in Fort Worth an und bekam den Leiter der Abteilung für Volkskunst an den Apparat. Der erzählte ihm, dass die Kuratorin, die für den Erwerb des Quilts verantwortlich gewesen war, nicht mehr bei ihnen war. Sie arbeitete jetzt beim High Museum in Atlanta.
    Lucas ließ sich die Nummer geben und rief an. Billie Walker hatte eine der typischen weichen Southern-Comfort-Stimmen, wie man sie in den westlichen Teilen der alten Südstaaten findet.
    »Daran kann ich mich genau erinnern«, sagte sie. »Normalerweise hätten wir so etwas nicht gekauft, doch eine unabhängige Stiftung hat einen großen Teil des Geldes zur Verfügung gestellt. Ein Drei-zu-eins-Finanzierung. Mit anderen Worten, wenn wir dreißigtausend Dollar aufbringen könnten, würden sie uns neunzigtausend geben.«
    »Ist so was üblich?«
    »O ja. So kriegen wir die Hälfte von unseren Sachen«, antwortete Walker. »Man muss Leute finden, die bereit sind, etwas beizusteuern, und dann eine Stiftung finden, die die restliche Finanzierung übernimmt. Es gibt sehr viele Stiftungen, die an Kunst interessiert sind.«
    »Können Sie sich an den Namen dieser Stiftung erinnern?«, fragte Lucas.
    »Natürlich. In meinem Job muss man sich potenzielle Geldgeber merken. Es war die Thune-Stiftung in Chicago.« Lucas bat sie, das zu buchstabieren. »T-h-u-n-e.«
    »Mussten Sie sich sehr um diese Fördermittel bemühen? Oder sind die an Sie herangetreten?«
    »Das war das Merkwürdige bei der Sache. Die haben sich von sich aus gemeldet. Ich hatte noch nie von ihnen gehört«, sagte sie. »Bei denen musste man sich nicht mal anbiedern.«

    Lucas notierte sich Thune auf seinem Block. »Haben Sie schon mal von

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