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MordLust

Titel: MordLust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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außer sich vor Angst«, sagte er.
    »Man hat ihnen ja schließlich’ne Brandbombe durchs Küchenfenster geschmissen. Sagen sie jedenfalls.«
    »Das stimmt auch«, erwiderte Flowers. Er ging zum Besucherstuhl, setzte sich und legte einen Fuß auf die Kante von Lucas’ Schreibtisch. »Ich hab mit dem Brandexperten gesprochen. In der Spüle lag kein Glas, aber ein bisschen verbranntes Zeug, von dem er glaubt, dass es von einer Zweiliterpackung Milch stammt. Wahrscheinlich hat jemand einen brennenden Lappen in den Ausgießer gestopft. Er hat gesagt, das wär so, als würde man einen mit Benzin gefüllten Ball durchs Fenster schmeißen, viel besser als eine Flasche.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja.« Er legte den anderen Fuß über den ersten. »Er hat gesagt, Weinflaschen würden prima funktionieren, wenn man sie gegen einen Panzer schmeißt, doch wenn man sie auf einen ganz normalen Küchenboden wirft, titschen sie meistens nur auf, gehen aber nicht kaputt.«

    »Wirklich«, sagte Lucas.
    »Ja. Also, was machen wir jetzt?«
    »Ich hab da so eine Idee …«
    »Genau das brauchen wir jetzt«, sagte Flowers. »Eine Idee.«
    Lucas erklärte seine Überlegungen hinsichtlich Amity Anderson. Flowers hörte zu und sagte: »Dann rufen Sie doch diese Frau bei der Walker Gallery an und fragen Sie sie, ob sie bei der Bucher-Sache mit Amity Anderson zu tun hatte.«
    Lucas nickte. »Das wollte ich gerade machen.«
     
    Alice Schirmer war leicht sauer. »Wir haben die gerichtliche Verfügung erhalten, es war jemand von Ihrem Labor hier, und wir haben den Quilt massakriert. Hoffentlich sind Sie jetzt glücklich.«
    Lucas hatte das Gefühl, dass sie eine Show abzog. Für so etwas hatte er jetzt keine Geduld, und er blaffte sie an: »Mehrere Menschen sind tot, eine weitere Person wird vermisst und ist vermutlich ebenfalls tot. Wegen einem Stück Faden von zwei oder drei Zentimetern …
    »Tut mir leid, fangen wir noch mal von vorn an«, sagte sie rasch. »Hallo, hier ist Alice.«
    Lucas holte tief Luft. »Als Sie mit Mrs. Bucher über den Quilt verhandelt haben, hatten Sie da mit einer Frau namens Amity Anderson zu tun?«
    »Amity? Ich kenne Amity Anderson, aber sie hatte nichts mit der Bucher-Schenkung zu tun«, sagte Schirmer.
    »Woher kennen Sie Amity?«, fragte Lucas.
    »Sie arbeitet bei einer Stiftung, die Gelder für Kunst zur Verfügung stellt.«
    »Das ist alles? Sie kennen sie also nicht privat oder wissen vielleicht, mit wem sie verkehrt oder ob es irgendeine Verbindung zwischen ihr und Mrs. Bucher geben könnte?«
    »Nein, ich hab nie privat mit ihr zu tun gehabt«, antwortete
Schirmer. »Ich weiß, dass sie eine Zeitlang mit einem Mann namens Don Harvey befreundet war. Das war vor etwa zwei Jahren. Don wohnt jetzt in Chicago und leitet dort die New Gallery.«
    »Waren sie ein Paar?«
    »Ja. Sie waren eine Weile zusammen, aber ich weiß nicht, was Amity in letzter Zeit so getrieben hat«, sagte Schirmer.
    »Augenblick mal.« Lucas nahm das Telefon von seinem Ohr und runzelte die Stirn.
    »Was ist?«, fragte Flowers.
    Lucas sprach wieder in das Telefon. »Ich hatte von jemandem gehört, dass Amity Anderson lesbisch ist.«
    »Amity? Nein, oder, na ja, vielleicht hat sie gern von beidem ein bisschen was«, sagte Schirmer. »Aber sie hatte definitiv eine Beziehung mit Don, und so wie ich Don kenne, war da nichts Platonisches dran. Bei Don lief das immer nach dem Motto, je mehr, desto besser.«
    »Aha. Wie sieht dieser Don aus? Typ Footballspieler?«
    Sie lachte. »Nein. Er ist ein kleines Männchen mit einer großen Klappe und einem angeblich riesigen … na ja, Sie wissen schon. Ich möchte bezweifeln, dass er je etwas Schwereres als ein Glas Scotch gestemmt hat.«
    »Sie haben gesagt, er leitet eine Galerie«, sagte Lucas. »Eine Antiquitätengalerie? Oder kennt er sich vielleicht mit Antiquitäten aus?«
    »Er interessiert sich hauptsächlich für Gemälde und Drucke. Amity weiß allerdings sehr gut über Antiquitäten Bescheid«, antwortete Schirmer. »Ich könnte mir gut vorstellen, dass sie eines Tages ein Geschäft aufmacht. Wenn sie das Kapital zusammenkriegt.«
    »Okay. Behalten Sie dieses Gespräch bitte für sich«, sagte Lucas.
    »Klar«, erwiderte sie.
    »Und dieser Faden …«

    »Von dem massakrierten Quilt?« Jetzt zog sie ihn auf.
    »Genau der. Ist der auf dem Weg hierher?«, fragte Lucas.
    »Ja. Der Mann vom Labor ist vor über einer halben Stunde gegangen.«
     
    »Amity Anderson hat mich belogen«, sagte Lucas zu

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