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MordLust

Titel: MordLust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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zurückkomme, Jane, ich habe dich wirklich geliebt.«
     
    Wyzinsky redete über eine Stunde mit Widdler, dann kam er aus dem kleinen Zimmer und sagte: »Mrs. Widdler hat eine Mitteilung zu machen. Sie sagt, wenn sie es nicht jetzt tut, würde es vielleicht nichts mehr nützen. Für den Fall, dass diese Sache jemals vor Gericht kommt, möchte ich festhalten, dass sie in diesem Punkt kooperiert hat. Dass sie bei den Ermittlungen behilflich war. Ich möchte allerdings betonen, dass sie nicht für eine generelle Vernehmung zur Verfügung steht, sondern nur eine eingeschränkte Aussage macht.«

    »Damit kann ich leben. Wir werden es aber aufnehmen, wenn das okay ist«, sagte Lucas.
    »Das ist okay, obwohl wir das eigentlich nicht brauchen«, erwiderte Wyzinsky. »Es handelt sich hier nämlich nicht um eine definitive Zeugenaussage, sondern nur um einen Hinweis, den sie geben will, um eine Anregung.«
    »Wir sollten es trotzdem aufnehmen«, sagte Lucas. »Dauert nur eine Minute.«
     
    Jemand von der Spurensicherung gab ihnen einen Rekorder und eine leere Kassette, und sie ließen sich damit in dem kleinen Zimmer nieder. Lucas schaltete den Rekorder ein, kontrollierte, ob er funktionierte, drückte erneut die Aufnahmetaste, nannte seinen Namen, Datum, Ort und Uhrzeit sowie die Namen der Zeugen und überließ Widdler die Show.
    »Es scheint so, also würde ich verdächtigt, meinem Mann als Komplizin bei illegalen Aktivitäten geholfen zu haben«, sagte Jane Widdler. »Das streite ich mit aller Entschiedenheit ab. Doch um bei den Ermittlungen behilflich zu sein, möchte ich die Polizei auf Amity Anderson hinweisen, die eine Liebesbeziehung zu meinem Mann hatte, seit wir auf dem College waren, von der ich allerdings geglaubt hatte, dass sie zu Ende wäre. Nun habe ich jedoch heute von Agent Davenport erfahren, dass der Name Amity Anderson bei den Ermittlungen eine Rolle spielt. Ich kenne Amity und glaube jetzt, dass sie in die Sache verwickelt ist, und nun, wo Leslie … nicht mehr ist, wird sie versuchen zu verschwinden. So reagiert sie auf kritische Situationen, das ist immer so gewesen. Sie wollte noch nicht einmal mit mir um Leslie streiten. Wenn sie erst mal weg ist, wird man sie nur schwer finden, weil sie sich ziemlich gut in Europa auskennt, sowohl in Ost- als auch in Westeuropa. Und wenn sie aufgrund dieser angeblichen illegalen Aktivitäten Geld hat, könnte es Jahre dauern, bis man sie findet. Das ist alles, was ich zu sagen habe.«

    »Sie glauben also, dass sie in die Sache verwickelt war«, sagte Lucas.
    Wyzinsky verzog das Gesicht, neigte den Kopf zur Seite, dachte nach, dann nickte er Widdler zu.
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Widdler. »Ich kann nicht glauben, dass mein Mann in irgendetwas Illegales verwickelt war. Warum sollte er? Geschäftlich lief alles wunderbar. Wir sind die erste Adresse für Antiquitäten und Objets d’art in den Twin Cities. Aber ich kann nicht erklären, wieso er heute Morgen dort gefunden wurde, wo man ihn gefunden hat, und ich habe auch keine Erklärung für das Gewehr. Agent Davenport hat gesagt, er müsse einen Komplizen gehabt haben, und mich beschuldigt, dass ich dieser Komplize gewesen sei. Doch ich bin nie bei irgendetwas eine Komplizin gewesen. Ich bin Geschäftsfrau. Von Amity Anderson weiß ich nicht, ob sie etwas Falsches getan hat, aber ich glaube, man sollte sie beobachten, sonst wird sie verschwinden.«
    »Das war es mehr oder weniger«, sagte Wyzinsky.
    Lucas betrachtete Jane Widdler einen Moment lang, dann schaltete er den Rekorder aus. »Okay. Verlassen Sie bis auf weiteres die Twin Cities nicht, Mrs. Widdler.«
    »Werden Sie Amity beobachten?«
    »Wir gehen sämtlichen Aspekten dieses Falls nach. Ich möchte den Fall nicht aufs Spiel setzen, indem ich mit einer Verdächtigen darüber rede«, sagte Lucas.
    »Er wird sie schon beobachten«, grummelte Wyzinsky. »Agent Davenport entgeht nicht viel.«
     
    Widdler ging mit Wyzinsky davon, und das Spurensicherungsteam nahm weiter das Haus auseinander. Lucas begann sich zu langweilen, fuhr zum Widdler-Laden hinüber und sprach mit dem Leiter des Spurensicherungsteams.
    »Hier ist mehr Scheiß, als man sich überhaupt vorstellen kann«, sagte dieser, »aber nirgends steht unten ›Bucher‹ drauf.
Wir haben auch keine relevanten Namen in den Akten gefunden.«
    »Suchen Sie weiter«, sagte Lucas.
     
    Der Gerichtsmediziner, der am späten Nachmittag mit der Autopsie fertig war, sagte, es könne sowohl Selbstmord als

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