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MordLust

Titel: MordLust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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erkennen?
    »Wir durchsuchen gerade Ihr Haus und Ihr Geschäft«, sagte Lucas. »Wir werden Sie vorläufig nicht verhaften, aber das könnte sich im Lauf des Tages noch ändern. Sie brauchen eine gesetzliche Vertretung. Sie können sich selbst einen Anwalt besorgen, oder wir stellen Ihnen einen zur Verfügung …«
    »Ich besorge mir selbst einen.«
    Lucas hatte ihr in die Augen gesehen, als er ihr sagte, dass sie nicht verhaftet würde. Sie hatte ein Mal geblinzelt, und irgendetwas Trübes war aus ihrem Blick gewichen, fast so wie die Nickhaut bei einer Eidechse. »Sie können von hier aus anrufen. Wir sorgen dafür, dass Sie ungestört sind, wenn Sie das möchten«, sagte Lucas. »Oder Sie können warten, bis Sie zu Hause sind.«
    »Ist mir egal, ob jemand mithört«, erwiderte sie. »Ich muss dringend einige Telefongespräche führen und mir einen Anwalt besorgen.« Ihr Kinn zitterte, und sie setzte eine bestürzte Miene auf. »Das ist alles so unglaublich furchtbar.«
     
    Sie boten ihr an, sie nach Hause zu fahren, da sie eh dorthin wollten. Diesmal saß sie allein auf dem Rücksitz und telefonierte mit ihrem Handy. Als Erstes sprach sie mit ihrem Anwalt, notierte sich eine Nummer und rief diese an. »Joe Wyzinsky, bitte. Hier ist Jane Widdler. Mr. Wyzinski wurde mir von meinem Anwalt Laymon Haycraft empfohlen. Zwei Polizeibeamte
sind bei mir. Sie drohen, mich zu verhaften. Weswegen? Das weiß ich nicht genau. Danke.«
    Als Wyzinskys Name fiel, sahen Lucas und Smith sich an und verzogen gleichzeitig das Gesicht.
    »Mr. Wyzinsky?«, sagte Widdler gerade auf dem Rücksitz. »Hier ist Jane Widdler von Widdler Antiquitäten und Objets d’Art. Mein Mann wurde heute Morgen erschossen, anscheinend Selbstmord. Die Polizei sagt, er wäre in Diebstahl und Mord verwickelt, und ich glaube, dass sie den Fall Bucher meinen. Sie vermuten, dass ich ebenfalls darin verwickelt bin, aber das stimmt nicht.« Sie hörte einen Augenblick zu, dann sagte sie: »Ja, ja, natürlich, das kann ich selbstverständlich … Mit zwei Polizeibeamten, die fahren mich nach Hause. Sie haben gesagt, dass mein Haus und mein Geschäft gerade durchsucht werden. Nein, ich stehe nicht unter Arrest, aber sie haben gesagt, dass sie mich vielleicht im Lauf des Tages noch verhaften werden, je nach dem, was bei der Durchsuchung herauskommt.«
    Sie hörte sich an, fand Lucas, als würde sie gerade einen Deal über einen überteuerten antiken Teetisch abwickeln. Viel zu cool.
    »Ja. Lucas Davenport vom Staatskriminalamt und John Smith von der Polizei von St. Paul. Was? Ja. Einen Moment.« Sie reichte Lucas das Telefon. »Er möchte mit Ihnen reden.«
    Lucas nahm das Telefon und sagte: »Was ist los, großer Meister?«
    »Haben Sie ihr ihre Rechte vorgelesen?«, fragte Wyzinsky.
    »Selbstverständlich. John Smith hat es gemacht, ich war Zeuge. Dann haben wir darauf bestanden, dass sie sich einen Rechtsbeistand besorgt, damit es keine Probleme gibt. Freut mich, dass sie einen Profi gefunden hat.« Lucas sah Smith an und wackelte mit den Augenbrauen.

    »Ihr bringt sie nach Hause?«, fragte Wyzinsky.
    »Ja.«
    »Sie hat gesagt, ihr würdet sie vielleicht verhaften. Weswegen?«
    »Mord, Entführung, Beihilfe zum Mord, versuchter Mord, Brandstiftung, Diebstahl, Besitz und Verkauf gestohlener Güter«, sagte Lucas.
    »Tierquälerei«, fügte Smith hinzu.
    »Und Tierquälerei«, sagte Lucas. »Wir glauben, dass sie an der Ermordung eines Hundes namens Screw beteiligt war, bei der die Leiche von Screw anschließend in St. Paul auf die Straße geworfen wurde. Ändern Sie das in Tierquälerei und achtloses Wegwerfen von Müll.«
    »Sonst noch was?«
    »Vermutlich ein paar Bundesvergehen«, sagte Lucas. »Wir glauben, dass sie in Mordfälle in Chippewa Falls, in Des Moines und hier in St. Paul verwickelt gewesen sein könnte, das wäre dann Flucht über zwischenstaatliche Grenzen, Transport von gestohlenen Gütern, ein paar Waffendelikte et cetera.«
    »Hm. Klingt so, als hättet ihr nicht viel Konkretes in der Hand – so viel Mist und trotzdem keine Verhaftung«, sagte Wyzinsky.
    »Wir sind gerade dabei, die Feinheiten festzuklopfen«, erwiderte Lucas.
    »Yeah, da kann ich euch bestimmt mit’nem Nagel aushelfen«, sagte Wyzinsky. »Wie geht’s Weather?«
    »Gut.«
    »Kommt ihr beide zum Sommerball?«
    »Wenn Weather mich rumkriegt«, antwortete Lucas. »Ich sehe toll im Smoking aus.«
    »Ich auch«, sagte Wyzinsky. »Wir sollten uns nebeneinanderstellen, damit die

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