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MordLust

Titel: MordLust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Frauen sich in unserem Glanz sonnen können.«

    »Könnten wir machen«, erwiderte Lucas.
    »Dann lassen Sie mich noch mal mit ihr reden«, sagte Wyzinsky. »Wie war der Name? Widdler? Und Lucas, stellen Sie ihr keine weiteren Fragen, okay?«
     
    Widdler nahm das Telefon, hörte eine Weile zu und sagte: »Dann sehen wir uns dort.« Sie trennte die Verbindung und sagte zu Lucas: »Sie scheinen sich ja sehr gut mit ihm zu verstehen.«
    »Wir kennen uns schon eine ganze Weile«, erklärte Lucas. »Er ist ein guter Anwalt.«
    »Er wird doch wohl nicht aus freundschaftlichen Gründen meine Verteidigung vernachlässigen?«
    »Er würde mir den Arsch aufreißen, wenn er der Meinung wär, das würde seiner Verteidigung nützen«, sagte Lucas. »Joe hält nichts davon, Leute ins Gefängnis zu schicken.«
    »Besonders wenn sie unschuldig sind«, erwiderte sie. »Er hat mir übrigens gesagt, ich soll keine weiteren Fragen beantworten.«
     
    Vier Cops arbeiteten sich durch das Haus der Widdlers. Lucas schlug Jane Widdler vor, sie solle unter Aufsicht eines Mitarbeiters der Spurensicherung einen Koffer packen und in ein Motel ziehen.
    »Wir werden Sie nicht alleine hierlassen, bevor wir fertig sind. Wir können nicht das Risiko eingehen, dass Sie etwas vernichten oder es auch nur versuchen.«
    »Darf ich mal ins Badezimmer?«, fragte sie.
    »Wenn unsere Leute dort fertig sind«, sagte Lucas. »Und Mrs. Widdler, versuchen Sie auf keinen Fall, die Gegend zu verlassen. Wir stehen kurz davor, Sie zu verhaften. Wenn Sie sich außerhalb des Ringes der Interstate 494 und der Interstate 694 bewegen, werden wir das wohl auch tun.«

    Wyzinsky tauchte auf, als Widdler gerade dabei war zu packen. Er war ein kleiner, korpulenter Mann mit schütterem Haar, olivfarbenem Teint, schwarzen Augen und großen Händen, der gut bei Frauen ankam. Er erzählte gerade einem Cop an der Einfahrt zum Haus irgendeinen Witz, als Lucas ihn sah. Lucas trat auf die Veranda, pfiff und winkte Wyzinsky herein. Der Anwalt kam grinsend und sich die Hände reibend auf ihn zu. »Das wird eine feine Sache werden. Wo ist sie?«
    »Oben, packt gerade einen Koffer«, sagte Lucas und führte ihn ins Haus. »Versuchen Sie, kein Beweismaterial zu zerstören.«
    »Ich werd mir Mühe geben.«
    Smith kam zu ihnen herüber. »Wir haben gedacht, es wär besser für sie, wenn sie nicht da ist, solange wir hier alles auseinandernehmen.«
    Wyzinsky nickte. »Seid ihr schon mit einem Zimmer fertig? Kann man irgendwo ungestört reden?«
    »Im kleinen Zimmer.« Lucas zeigte es ihm. Zwei große Sessel, ein Breitbildfernseher und eine Tür zur Terrasse.
    »Dann geh ich mit ihr da rein«, sagte Wyzinsky. An Smith gewandt: »Meine Güte, John, Sie sollten ab und zu mal eine Pizza essen. Was wiegen Sie eigentlich? Fünfundfünfzig Kilo?«
    »Freut mich, dass Sie so besorgt um mich sind«, entgegnete Smith.
    »Natürlich bin ich das, Sie sind ja beinahe ein Mensch«, sagte der Anwalt. Er sah sich um, um das Haus zu begutachten – seinen Wert, nicht die Architektur. Er versuchte gar nicht erst, sein Entzücken zu verbergen. »Mann, das wird eine feine Sache. Ein Hund mit Namen Screw? Könnt ihr mal ›Hallo, Fox News‹, ›Hallo, Court TV‹ sagen? Wie heißt noch mal diese blonde Puppe auf CNN, die die Gerichtssachen macht? Die mit dem Glitzerlippenstift? Hal-lo, Blondie.«

    »Sie träumen wohl«, sagte Smith, lachte aber trotzdem. Dann ging er Widdler holen.
     
    Wyzinsky und Widdler redeten miteinander in dem kleinen Zimmer, als ein Cop aus dem Arbeitszimmer kam. »Das solltet ihr euch mal ansehen.«
    Smith: »Was denn?«
    »Sieht so aus, als hätten wir einen Abschiedsbrief gefunden. Oder zwei. Oder auch drei.«
    Schließlich entschieden sie, dass es sich um drei oder vier Abschiedsbriefe handelte, je nach dem, wie man sie zählte. Bei einem handelte es sich lediglich um eine Mitteilung an Jane, die sie über den Stand ihrer Anlagekonten bei Wells Fargo, Vanguard und der U.S. Bank informierte und ihr sagte, dass die Einkommensteuerzahlungen für das zweite Vierteljahr erledigt waren. Ob man das als Abschiedsbrief sah oder nicht, hing von dem Kontext ab, in dem man ihn betrachtete.
    In den anderen drei Briefen ging es eindeutiger um Selbstmord. Sie handelten von Depressionen, von wachsenden Schwierigkeiten, von der Ungerechtigkeit der Welt, von dem Gefühl, gejagt zu werden, und dem Bemühen, eine funktionierende Lösung zu finden. In einem hieß es: »Wenn ich nicht zu dir

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