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MordLust

Titel: MordLust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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geben uns Grund zu der Annahme, dass Sie uns bei unseren Ermittlungen helfen könnten. Machen Sie bitte die Tür auf.«
    »Haben Sie einen Haftbefehl?«
    »Nein, aber den könnten wir innerhalb von wenigen Minuten bekommen«, entgegnete Lucas mit harter Stimme, die fast schon in ein Knurren überging. »Sie können entweder hier mit uns reden, oder wir besorgen uns einen Haftbefehl, kommen zurück, holen Sie ab und bringen Sie aufs Revier. Das ist Ihre Entscheidung.«
    »Bekomme ich einen Anwalt?«, fragte Anderson.
    »Wann immer Sie einen wollen«, antwortete Lucas. »Wenn Sie heute Abend keinen mehr bekommen können, werden wir Sie mitnehmen, in eine Zelle sperren und abwarten, bis morgen jemand kommt.«
    »Aber ich habe doch nichts getan«, sagte Anderson.
    »Darüber müssen wir ja reden«, sagte Lucas.
     
    Schließlich ließ sie Lucas und Smith herein. Dann rief sie eine befreundete Anwältin an, die bereit war vorbeizukommen. Während sie auf die Anwältin warteten, sahen sie sich eine Dreiviertelstunde lang American Volcanoes an, einen Fernsehbericht darüber, dass der Yellowstone Park jeden Moment in die Luft fliegen und die gesamten Vereinigten Staaten in eine Hölle aus Asche und Lava verwandeln könnte. Als die Anwältin kam, hatte Anderson bereits zwei Gläser Rotwein getrunken.
    Lucas kannte sie zufällig. Sie hieß Annabelle Ramford und
machte eine Menge Pro-bono-Arbeit für Obdachlose, hatte aber nicht viel mit Strafrecht zu tun.
    »So trifft man sich wieder«, sagte sie mit einem dünnen Lächeln, als sie ihm die Hand schüttelte.
    »Ich hoffe, dass Sie uns helfen können«, erwiderte Lucas. »Miz Anderson kann ein paar gute Ratschläge gebrauchen.«
    Anderson gab zu, dass sie die Widdlers kannte. Sie wirkte zunächst schockiert, als Lucas andeutete, dass sie eine sexuelle Beziehung zu Leslie gehabt hätte, gab es aber schließlich zu. »Sie haben mir doch erzählt, Sie wären lesbisch«, sagte Lucas.
    »Das bin ich auch, wusste es aber noch nicht, als ich die Beziehung zu Leslie hatte«, entgegnete sie.
    »Aber Ihre Beziehung zu Leslie ist trotzdem weitergegangen, nicht wahr?«
    Sie sah Ramford an, die erklärte: »Du brauchst gar nichts zu sagen, wenn du nicht möchtest.«
    Darauf sahen alle Anderson an, die fragte: »Was passiert denn, wenn ich nichts sage?«
    »Dann notiere ich mir das«, antwortete Lucas. »Doch wir werden es in jedem Fall rauskriegen, ob mit oder ohne Ihre Hilfe.«
    »Du brauchst dir auch keine Drohungen gefallen zu lassen«, sagte Ramsford zu Anderson.
    »Das ist absolut keine Drohung«, sagte Lucas mit sanfterer Stimme. »Das ist die Realität, Annabelle. Wenn wir am Ende dieses Gesprächs nicht zufrieden sind, werden wir Miz Anderson mitnehmen. Sie können ihr dann einen Anwalt für Strafsachen empfehlen, und wir reden alle morgen miteinander – im Gefängnis.«
    »Nein, nein, nein«, sagte Anderson. »Sehen Sie, meine Beziehung zu Leslie ging in gewissem Sinn weiter.«
    »In gewissem Sinn?«, fragte Smith. »Was soll das heißen?«

    »Ich war …« Sie biss sich auf die Lippe und wandte den Blick ab. »Ich war eigentlich mehr an Jane interessiert.«
    »An Jane? Hatten Sie eine sexuelle Beziehung zu Jane?«, fragte Lucas.
    »Äh … ja. Warum sollte ich einen dicken, fetten Kerl ficken wollen?«
    Darauf hatte Lucas keine Antwort. Aber er hatte noch einige Fragen an Amity Anderson.
     
    Er lenkte das Gespräch nun auf die Quilts und machte sich Notizen, während Anderson seine Fragen beantwortete. Sie glaubte, dass die Quilts echt waren. Sie waren von Marilyn Coombs entdeckt worden, erzählte sie, die damit zu den Widdlers gegangen war, um sie begutachten und schätzen zu lassen.
    Die Widdlers hatten die Quilts ihrerseits in einem Labor testen lassen und aufgrund der Testergebnisse und weiterer biografischer Informationen über Armstrong bestätigt, dass die Quilts echt waren. Darauf entwarfen die Widdlers einen Plan für ihre Vermarktung, wonach die Quilts an private Investoren verkauft werden sollten, die sie dann Museen schenken würden, was ihnen sowohl steuerliche Vergünstigungen einbrachte als auch den Ruf, großzügig zu sein.
    »Wir haben Grund zu der Annahme, dass die Quilts gefälscht sind, auf jeden Fall die Verwünschungen. Außerdem zahlten diese ersten Käufer tatsächlich nur einen Bruchteil dessen, was sie angeblich gezahlt hatten, und erhielten illegale steuerliche Vergünstigungen nach den jeweiligen Schenkungen«, sagte Lucas.
    »Davon weiß ich

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