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MordLust

Titel: MordLust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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nichts«, erwiderte Anderson. »Ich hab den Kontakt zwischen den Widdlers und Mrs. Donaldson hergestellt. Und ich habe sie auf die Quilts aufmerksam gemacht, doch sie hat ihre eigenen Entscheidungen getroffen und ihre eigenen Deals gemacht. Ich hatte nie mit Geld zu tun.«

    »Sie haben mir erzählt, dass Sie Mrs. Bucher nicht gekannt hätten«, sagte Lucas.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Hab ich auch nicht. Ich wusste, wer sie war, aber ich hab sie nicht gekannt.«
    »Und bei dieser Behauptung bleiben Sie?«
    »Das ist die Wahrheit«, sagte sie.
    »Sie sind nicht mit Leslie Widdler dorthin gegangen und haben Mrs. Bucher und ihre Hausangestellte getötet?«
    »Natürlich nicht! Das ist doch absurd!«
    Er fragte sie nach Toms. Sie hätte nie von ihm gehört, sagte sie, wäre noch nie im Leben in Des Moines gewesen, noch nicht mal durchgefahren.
    »Waren Sie letzte Nacht mit Leslie Widdler zusammen?«, fragte Smith.
    »Nein. Ich war bis acht Uhr abends unterwegs, danach war ich hier«, sagte sie.
    »Sie haben nicht mit ihm gesprochen, sind nicht mit ihm herumgefahren?«
    »Nein. Nein. Ich habe nicht mit ihm gesprochen und hab ihn nicht gesehen oder sonst was.«
     
    Sie brachten noch alle weiteren Punkte zur Sprache, doch Anderson gab nichts zu. Sie hatte nie mit Leslie oder Jane mit Antiquitäten gehandelt. Sie hatte keine Ahnung, was mit den Armstrong-Quilts geschehen war, abgesehen von den üblichen Berichten aus der Kunstwelt, von Gerüchten und vom Hörensagen. Sie glaubte, sie könne beweisen, dass sie an dem Freitagabend, an dem Mrs. Bucher und ihre Hausangestellte getötet worden waren, noch ziemlich spät mit drei Freundinnen in einem Restaurant in Minneapolis war, wo sie nicht nur ein bisschen zu viel getrunken hatte, sondern wo auch, wie sie sich erinnerte, auf einer Empore des Restaurants eine Geburtstagsparty stattgefunden hatte, auf der es ziemlich laut zugegangen war, und sie war sicher, dass die Leute sich erinnern würden.
Als sie fertig waren, sagte Anderson: »Jetzt habe ich eine Frage. Ich habe das Gefühl, dass Jane Widdler Ihnen Dinge erzählt hat, die nicht wahr sind. Ich meine, wenn Jane und Leslie diese Leute umgebracht haben, verstehe ich nicht, warum Jane versuchen sollte, mich da hineinzuziehen. Tut sie das?«
    »Vielleicht«, sagte Lucas.
    »Halten Sie die beiden für fähig, Menschen umzubringen?«, fragte Smith.
    Anderson senkte den Kopf, dachte nach, sah Ramford von der Seite an und sagte schließlich: »Wissen Sie, Jane … ist mir immer ziemlich habgierig vorgekommen. Sie ist im Grunde kein schlechter Mensch, aber furchtbar habgierig. Sie will unbedingt alles haben. Diamanten, teure Uhren, Autos, dies von Hermès, das von Tiffany und noch was von Manolo Blahnik. Könnte sein, dass sie für Geld töten würde, aber nur für Geld – ach, ich weiß nicht.«
    Ihr Mund bewegte sich noch, doch es kam kein Wort mehr heraus. Alle saßen da und warteten, dass sie weiterreden würde.
    »Leslie halte ich für fähig zu töten. Allein aus Vergnügen. Aber auch wegen Geld. Auf dem College hatten wir so ein kleines Football-Team. Football spielte dort eigentlich keine Rolle. Man ging hin und schwenkte sein Fähnchen oder trug seine Kluft, und es kümmerte niemanden, wer gewann und wer verlor. Viele Leute machten sich über die Football-Spieler lustig, doch Leslie machte es Spaß, Leuten wehzutun. So hat er erzählt, wie er anderen Spielern mit seinen Stollenschuhen auf die Hände getreten ist. Wenn zum Beispiel einer der Läufer zu gut war, sorgte man dafür, dass er hinfiel, und dann ist Leslie ihm ›aus Versehen‹ auf die Hand getreten und hat sie ihm gebrochen. Er hat behauptet, er hätte das einige Male gemacht. Schließlich sprach es sich herum, dass er gefährlich wär.«
    »Aha«, sagte Smith, und Lucas fragte: »Haben Sie auch
noch Schlimmeres über ihn gehört? Hat der Gedanke an Leslie damals, als Mrs. Donaldson getötet wurde, irgendwelche unguten Gefühle bei Ihnen ausgelöst?«
    Sie schüttelte den Kopf, wirkte jedoch plötzlich erschrocken. »Nein, überhaupt nicht. Aber wo Sie’s erwähnen … Ich meine, der Laden von den beiden ist wirklich aus dem Nichts gekommen.« Sie blickte nacheinander Lucas, Smith und Ramford an. »Verstehen Sie, was ich meine? Die meisten Antiquitätenhändler verkaufen ihren Kram in winzigen Löchern, und die Widdlers sind plötzlich reich.«
    »Ja, das gibt einem zu denken«, sagte Smith und sah Lucas an.
    Es gab noch mehr Fragen, aber es kam immer

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