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MordLust

Titel: MordLust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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dass sie mit einundvierzig vielleicht schon zu alt sein könnte.
    »Ja, schon, aber ich würde trotzdem gern beide behalten«, sagte Lucas und rieb sich den Bauch. »Das gibt bestimmt’nen blauen Fleck.«
    Sie schnaubte. »Jammerlappen.« Dann: »Hast du gehört, was Sam heute gesagt hat?«
    »Wie geht’s jetzt eigentlich mit Jesse Barth weiter?«, fragte sie etwas später.
    »Die Sache kommt vor eine Grand Jury. Virgil regelt das meiste.«
    »Mmm, Virgil«, sagte Weather mit einem bedeutungsvollen Unterton in der Stimme.
    »Was ist mit dem?«
    »Wenn ich mir beim Sex jemanden vorstellen würde, was ich natürlich niemals tue, wäre Virgil ein möglicher Kandidat«, sagte sie.
    »Virgil? Flowers?«
    »Der hat schon so was«, sagte Weather. »Und dieser kleine Knackarsch …«
    Lucas war schockiert. »Er hat doch wohl nicht … ich meine, einen Annäherungsversuch oder so was gemacht?«
    »Bei mir?«, fragte sie. »Nein, natürlich nicht. Aber … mmm.«
    »Was?«
    »Ich frag mich, warum. Warum er nie einen Annäherungsversuch gemacht hat. Er flirtet noch nicht mal mit mir«, sagte sie.
    »Vielleicht weil ich eine Waffe trage«, sagte Lucas.
    »Vielleicht weil ich zu alt bin«, sagte Weather.
    »Du bist nicht zu alt, glaub mir«, sagte Lucas. »Ich hab manchmal das merkwürdige Gefühl, dass Virgil sogar eine Schlange ficken würde, wenn er jemanden dazu kriegte, ihren Kopf festzuhalten.«
    »Erinnert mich irgendwie an dich, als du in seinem Alter warst«, sagte sie.
    »Da hast du mich doch noch gar nicht gekannt.«
    »Man erkennt immer die Kerle, die’ne Schlange ficken würden, egal wie alt sie sind«, sagte Weather.
    »Das ist unfair.«
    »Mmm.«

    »Virgil findet es ein bisschen … dubios, dass wir die Sache nach Dakota County verlegen«, sagte Lucas eine Minute später.
    »Du meinst wohl, politisch korrupt«, erwiderte Weather.
    »Kann schon sein«, gab Lucas zu.
    »Das ist es«, sagte Weather.
    »Ich hab Virgil gegenüber erwähnt, dass ich ab und zu mit Ruffe von der Star Tribune plaudere.«
    Sie stützte sich auf einen Arm auf. »Hast du etwa vorgeschlagen, er soll Ruffe anrufen?«
    »Überhaupt nicht. Das wäre unanständig«, sagte Lucas.
    »Wie groß ist denn die Chance, dass er anruft?«
    »So wie ich diesen verdammten Flowers kenne, etwa sechsundneunzig Prozent.«
    Sie ließ sich wieder auf den Rücken sinken. »Du hast ihn also so manipuliert, dass er anrufen wird, damit der Typ im Dakota County den Fall nicht begraben kann.«
    »Kann man jemanden manipulieren, wenn er weiß, dass er manipuliert wird und auch manipuliert werden will?«, fragte Lucas und drehte sich auf die Seite.
    »Das ist eine sehr weibliche Überlegung, Lucas. Ich bin stolz auf dich«, sagte Weather.
    »Hey«, sagte Lucas, griff nach ihrer Hand und führte sie. »Zeig dem mal, was weiblich heißt.«

ACHT
    W ieder ein wunderschöner Tag, blauer Himmel, fast kein Wind, Tau glitzerte auf dem Rasen, und die Sprinkleranlage der Nachbarn war zu hören. Sam liebte die Sprinkleranlage und konnte ihr Tchi-tchi-tchi-tchiiiii fast perfekt nachahmen.
    Lucas holte die Zeitung von der Veranda, nahm sie aus der Plastiktüte und rollte sie auseinander. In der Star Tribune stand nichts über Kline. Überhaupt nichts von Ruffe. Hatte er sich etwa verschätzt?
     
    Lucas stand nicht gerne früh auf – obwohl er kein Problem damit hatte, bis zum Morgengrauen aufzubleiben -, doch er war schon um halb sieben aus dem Haus und verließ dicht hinter Weather das Grundstück. Weather musste diverse Narbenkorrekturen bei einem Patienten mit Brandverletzungen vornehmen. Man hatte ihn über Nacht im Krankenhaus behalten, um den Natriumspiegel zu regulieren, und er wurde vermutlich gerade geweckt, als Weather auf die Straße bog. Der Patient würde um halb acht auf dem Operationstisch liegen. Es war die erste von drei Operationen, die sie an diesem Vormittag hatte.
    Lucas hingegen ging angeln. Er fuhr mit dem Truck auf der Cretin Avenue Richtung Norden bis zur I-94 und dann der aufgehenden Sonne entgegen. In der nächsten Stunde beobachtete er, wie sie höher stieg, während er an dem entgegenkommenden Rushhour-Verkehr vorbei den St. Croix River überquerte, an Kühen und Büffeln vorbeifuhr sowie an kleinen
Städten, die gerade zum Leben erwachten. Er verließ die Interstate an der Ausfahrt 52 in Wisconsin, fuhr weiter Richtung Chippewa, machte einen Bogen um die Stadt und fuhr den Chippewa River hinauf bis Jim Falls.
    Ein pensionierter Cop von der

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