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MordLust

Titel: MordLust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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blicken.« Sie hob die Arme. »Deshalb bin ich ein Bastard. Was ist die zweite Sache?«
    »Mmm.« Er schüttelte den Kopf und fischte sein Handy aus der Jackentasche. »Ich muss jemanden anrufen und eine unangenehme Frage über Ihre Großmutter stellen. Wenn Sie wollen, können Sie aussteigen und sich eine Minute die Füße vertreten.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ist schon in Ordnung. Ich möchte die Frage gern hören.«
    Lucas wählte, nannte seinen Namen und fragte nach der Gerichtsmedizinerin, die die Autopsie an Marilyn Coombs vorgenommen hatte. Bekam sie an den Apparat und fragte: »Was hatte sie im Magen? Mhm? Mhm? Sehr viel? Okay … okay.«
    Er trennte die Verbindung, und Coombs fragte: »Was ist?«
    »Ihr Magen war leer. Wenn sie allein war, als sie gestürzt ist, dann frag ich mich, wer die neun Haferplätzchen gegessen hat«, sagte Lucas.
     
    In der SKA-Zentrale instruierte er Shrake, setzte Coombs mit ihm in einen Raum und erklärte beiden, dass er alle Details brauche. Fünf Minuten später war er mit einem Ermittler vom Chippewa County Sheriff’s Office namens Carl Frazier verbunden, der den Donaldson-Mord bearbeitet hatte.
    »Ich hab in der Zeitung darüber gelesen und wollte auch schon jemanden anrufen, aber ich musste die Sache zuerst mit dem Sheriff bereden. Er ist zurzeit nicht da, kommt erst
heute Nachmittag wieder«, sagte Frazier. »Donaldson ist ein sehr heikles Thema hier bei uns. Doch da Sie mich schon angerufen haben …«
    »Es kommt einem wie der gleiche Fall vor«, sagte Lucas. »Donaldson und Bucher.«
    »Ja, das tut es«, erwiderte Frazier. »Besonders weil es nie einen einzigen Anhaltspunkt gegeben hat. Nichts. Wir haben die ganze Stadt auf den Kopf gestellt, und Eau Claire auch, jedes Arschloch unter Druck gesetzt, das wir kannten, und nicht das Geringste erreicht. Ich hab den Eindruck, dass die St.-Paul-Cops gegen die gleiche Mauer anrennen.«
    »Konnten Sie irgendwas als gestohlen festmachen?«
    »Nein. Das war auch sehr merkwürdig«, sagte Frazier. »Soweit wir feststellen konnten, war nichts angerührt worden. Bei den meisten hier herrschte die Meinung vor, dass es jemand war, den sie kannte, und dass sie sich gestritten haben.«
    »Und der Typ hat eine Waffe gezogen und sie erschossen? Warum hatte der denn überhaupt eine Waffe dabei?«
    »Das ist ein Schwachpunkt«, gab Frazier zu. »Die Version würde plausibler klingen, wenn sie wie Mrs. Bucher getötet worden wäre. Sie wissen schon, jemand nimmt eine Bratpfanne und schlägt sie tot. Das hätte ein bisschen spontaner ausgesehen.«
    »Es sah also geplant aus?«
    »Wie der D-Day. Ihr wurde dreimal in den Hinterkopf geschossen. Aber wofür? Für ein paar hundert Dollar? Niemand, der was von ihr geerbt hat, war darauf angewiesen. Es gab keine Streitigkeiten innerhalb der Familie, keine Nachbarschaftsfehden oder sonst was. Die zweite Theorie lautete, dass es irgendein Verrückter war. Kam zur Hintertür rein, suchte vielleicht was zu essen oder Alk und hat sie getötet.«
    »Mann …«
    »Ich weiß«, sagte Frazier. »Aber das war die Frage, die wir nicht beantworten konnten. Wofür? Und wenn man nicht
rauskriegt, wofür, ist es verteufelt schwer rauszukriegen, wer es war.«
    »Sie hatte doch diese Verwandten, Schwester und Schwager, die Booths«, sagte Lucas. »Gibt’s die noch?«
    »Und ob. Der Sheriff hört regelmäßig von ihnen.«
    »Okay. Folgendes. Ich werd mit denen reden«, sagte Lucas. »Vielleicht könnte ich vorbeikommen und einen Blick in Ihre Akten werfen?«
    »Klar«, sagte Frazier. »Wenn Sie nichts dagegen haben, würd ich gern mitkommen, wenn Sie mit denen reden. Oder ich hab noch eine andere Idee. Warum treffen wir uns nicht einfach am Haus von Donaldson? Das gehört immer noch den Booths, und es steht leer. Sie könnten sich dort ein bisschen umsehen.«
    »Wie schnell wäre das möglich?«
    »Wie wär’s mit morgen? Ich ruf die Booths an und erkundige mich, ob sie da sind«, sagte Frazier.
     
    In jener Nacht schliefen Weather und Lucas miteinander. Und als sich Lucas, dessen Brust vor Schweiß klebte, nach der ersten Runde auf den Rücken drehte, sagte Weather: »Das war gar nicht so übel.«
    »Yeah. Ich hab mir die ganze Zeit Jesse Barth vorgestellt«, scherzte er. Sie schlug ihm auf den Bauch, nicht allzu fest, doch er fuhr hoch und schrie: »Au! Jetzt wär mir fast ein Ei geplatzt.«
    »Du hast ja noch eins«, sagte sie. »Wir brauchen nur eins.« Sie wollte gern ein zweites Kind, befürchtete aber,

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