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MordLust

Titel: MordLust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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vermutlich die Käufe und das, was sie hatte, als sie starb, mit den Verkäufen vergleichen. Auf die Weise könnte man vielleicht was feststellen.«
    »Könnten Sie das machen?«, fragte Lucas.
    »Wir könnten unsere Steuerberaterin bitten, sich das mal anzusehen. Sie ist in so was besser als wir«, sagte Landford. »Könnte allerdings ein paar Wochen dauern. Die Papiere sind völlig durcheinander.«
     
    Außerdem erhoben die Booths eine Anschuldigung, und zwar an Lucas gewandt. Frazier ignorierten sie wie einen lästigen Klotz. »Jemand sollte Amity Anderson gründlich unter die Lupe nehmen. Ich bin überzeugt, dass sie in die Sache verwickelt war«, sagte Margaret Booth.
    Landford zitterte. »Daran kann überhaupt kein Zweifel bestehen. Auch wenn unser Sheriff’s Department anscheinend nichts davon wissen will.«

    Frazier verdrehte hinter dem Rücken der beiden die Augen. »Weshalb meinen Sie, dass Amity Anderson in die Sache verwickelt gewesen sein muss?«, fragte Lucas Margaret.
    »Das liegt doch auf der Hand«, sagte sie. »Wenn man alle Möglichkeiten durchgeht, kommt man letztlich zu dem Schluss, dass der Mörder, wer auch immer es war, zusammen mit Claire im Haus gewesen ist.« Den letzten Teil sprach sie mit besonderer Betonung. »Claire hätte nie jemanden hineingelassen, den sie nicht gut kannte, jedenfalls nicht, wenn sie alleine war.«
    Landford: »Die Polizei hat all ihre Freunde überprüft und die Freunde von Freunden, und niemand von denen kam in Frage, und es gab keinerlei Anzeichen dafür, dass sich jemand gewaltsam Zugang verschafft hatte, und Claire hat ihre Türen immer abgeschlossen. Ergo hat Amity irgendwem einen Schlüssel gegeben. Sie hatte ein ziemlich reges Sexualleben, wie Claire mir häufiger erzählt hat. Ich glaube, dass Amity den Hausschlüssel einem ihrer Freunde gegeben und ihm gesagt hat, wo Claire ihr Geld aufbewahrt – sie hatte immer gern einiges an Bargeld zu Hause. Dann ist Amity nach Chicago gefahren, um sich ein Alibi zu verschaffen. Für mich ist vollkommen klar, dass es so war.«
    »Genau«, sagte Margaret.
    »Wie viel Bargeld?«, fragte Lucas.
    »Ein paar tausend, vielleicht drei bis vier, je nachdem«, sagte Landford. »Wenn sie gerade von irgendwo zurückgekommen war oder irgendwo hinwollte, hatte sie sicher mehr im Haus. Das mag sich ja für Sie und mich nach nicht allzu viel anhören …« Er hielt inne und betrachtete die Cops, als ob er spürte, dass er sie beleidigt haben könnte. Dann fuhr er fort: »Aber jemandem wie Amity Anderson kam das vermutlich wie ein Vermögen vor.«
    »Wo ist Amity Anderson jetzt?«, fragte Lucas.
    Frazier räusperte sich. »Ihre Adresse steht in dem Ordner,
den ich Ihnen gegeben hab. Wissen Sie, wo das Ford-Werk ist, das am Fluss in St. Paul?«
    »Ja.«
    »Sie wohnt von dort etwa … sechs, sieben Blocks vom Fluss entfernt, diesen Hügel hinauf. Da stehen einige ältere Häuser. Wissen Sie, wo ich meine?«
    »Das ist etwa zehn Minuten von mir zu Fuß«, sagte Lucas. »Wenn man langsam geht.«
    »Und wie weit ist das vom Haus von Mrs. Bucher?«, fragte Landford.
    »Fünf Minuten mit dem Auto«, antwortete Lucas.
    »Heilige Scheiße«, sagte Frazier.
     
    Sie redeten weitere zehn Minuten miteinander und sahen sich noch ein wenig zusammen mit den Booths im Haus um, doch das Verbrechen lag so weit zurück, dass Lucas daraus nichts Neues lernen konnte. Er verabschiedete sich von den Booths, gab ihnen seine Karte, und als sie gegangen waren, wartete er, bis Frazier das Haus wieder abgeschlossen hatte.
    »Warum meinen Sie, dass Amity Anderson nicht in die Sache verwickelt ist?«, fragte Lucas.
    »Ich behaupte nicht, dass es unmöglich ist«, sagte Anderson. »Aber Amity Anderson ist eine unscheinbare junge Frau mit einem Abschluss in Kunstgeschichte, die keinen passenden Job gefunden hat. Also wurde sie schließlich Donaldsons Sekretärin, obwohl sie in Wirklichkeit eher so was wie ein Mädchen für alles war. Sie hat dies und das für sie gemacht und wurde schlecht bezahlt. Wir glauben unter anderem deshalb nicht, dass ihr Freund es getan hat, weil es keinen Hinweis darauf gibt, dass sie einen Freund hatte.«
    »Noch nie?«
    »Jedenfalls nicht, während sie dort gewohnt hat. Mrs. Donaldson hatte eine Hausangestellte, die ebenfalls im Haus wohnte, und die hat uns erzählt, dass Amity nie ausgegangen
ist«, sagte Frazier. »Konnte es sich vermutlich nicht leisten und hatte offenbar auch keinen Grund dazu. Auf jeden Fall hatte sie kein

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