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MordLust

Titel: MordLust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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soziales Leben, bekam noch nicht mal private Anrufe. Reden Sie mir ihr, dann werden Sie’s sehen. Die lässt sie eiskalt abblitzen.«
     
    Auf der Rückfahrt in die Twin Cities erhielt Lucas einen Anruf von Ruffe Ignace.
    »Ich hab einen Tipp bekommen, dass du gegen Burt Kline wegen Unzucht mit Minderjährigen ermittelst«, sagte Ignace. »Kannst du mir sagen, wann du ihn festnimmst?«
    »Mann, ich weiß überhaupt nicht, wovon du redest«, erwiderte Lucas und grinste ins Telefon.
    »Hey. Ich hab mit sechs Leuten geredet, und alle haben mir gesagt, dass du da bis zum Hals mit drinsteckst«, entgegnete Ignace. »Wirst du vor der Grand Jury im Dakota County aussagen?«
    »Die haben’ne Grand Jury einberufen?« Lucas ließ das Seitenfenster herunter und hielt das Telefon in den Fahrtwind. »Ruffe, die Verbindung wird immer schlechter. Ich kann dich kaum noch hören.«
    »Das heißt für mich ›Kein Kommentar‹«, sagte Ignace. »Davenport hat gesagt: ›Kein Kommentar, du dämlicher kleiner Zeitungsarsch‹, hat aber bestätigt, dass er seine ganzen Aktien von Klines Bootwachsfirma verkauft hat.«
    »Hast du neulich abends die Lady aufs Kreuz gelegt?«, fragte Lucas.
    »Ja. Also, willst du bestreiten, dass du gegen Kline ermittelst?« Lucas hielt den Mund, und nach zehn Sekunden Schweigen sagte Ignace: »Okay, du bestreitest es also nicht.«
    »Ich bestreite oder bestätige nichts«, erklärte Lucas. »Damit kannst du mich zitieren.«
    »Prima. Das ist wie eine Bestätigung. Diese Puppe …«, Papiergeraschel, »… Jesse Barth, ist die wirklich heiß?«

    »Oh, Mann.«
    »Tja«, sagte Ruffe. »Jesse mit zwei s, ja?«
    »Hör mal, Ruffe, ich weiß nicht, wo du das alles herkriegst, aber ich schwöre dir bei Gott, du erfährst kein Wort mehr von mir, wenn du mich mit der undichten Stelle in Verbindung bringst«, sagte Lucas. »Schieb’s auf Dakota County.«
    »Ich schieb’s auf niemanden«, entgegnete Ignace. »Das kommt wie durch ein Wunder aus dem Nichts und landet auf dem Frühstückstisch des Lesers.«
    »Das reicht mir nicht, weil die Leute ihre Schlussfolgerungen ziehen werden«, entgegnete Lucas. »Und wenn die zu dem Schluss kommen, dass ich geplaudert habe, dann krieg ich Ärger, und du kriegst kein Wort mehr aus mir oder sonst wem beim SKA heraus. Lass die Leute glauben, das kommt aus dem Dakota County. Flüster es ihnen ins Ohr. Du brauchst es ja nicht wortwörtlich zu sagen.«
    »Ich nehm mir heute Nachmittag die Mutter vor«, erklärte Ignace. »Mal sehen, das ist … Kathy? Ist sie heiß?«
    »Ruffe, die Verbindung ist wirklich sehr schlecht. Ich mach jetzt Schluss.«
     
    Obwohl er sich so bedeckt gehalten hatte, war Lucas sehr zufrieden. Flowers hatte seine Aufgabe erfüllt, und Ignace würde Kline an die Wand nageln. Außerdem würde Ignace seine Quelle nicht preisgeben, und wenn das Spielchen richtig gespielt wurde, würde jeder annehmen, dass die Quelle aus dem Dakota County stammte.
    Er rief Rose Marie Roux an. Er belog sie nur ungern, aber manchmal tat er es trotzdem, und sei es nur, um sie zu schützen. Der Zweck heiligt die Mittel. »Ich hab gerade mit Ruffe Ignace gesprochen. Er weiß über Kline Bescheid. Er ist an Jesse Barths Namen rangekommen, und er will mit Kathy Barth reden. Ich habe nichts bestätigt oder bestritten, und ich bin nicht seine Quelle. Aber er muss eine gute Quelle haben, und
das nur einen Tag, nachdem wir Dakota County informiert haben. Wir müssen rasch streuen, dass Dakota County mit Ignace gesprochen hat.«
    »Machen wir«, sagte sie ebenfalls sehr zufrieden. »Das wird funktionieren.«
    »Sagen Sie’s dem Gouverneur. Vielleicht kann er inoffiziell ein paar Reportern im Capitol gegenüber einen Witz über tropfende Wasserhähne im Dakota County reißen«, sagte Lucas. »Vielleicht kann Mitford was zusammenbasteln. Eine witzige Bemerkung. Der Gouverneur liebt doch witzige Bemerkungen. Und Metaphern.«
    »Eine witzige Bemerkung«, sagte sie. »Eine witzige Bemerkung wäre gut.«
     
    Lucas rief John Smith an. Smith war in der Bucher-Villa und würde noch eine ganze Weile dort sein. »Ich komm vorbei«, sagte Lucas.
     
    Die Widdlers waren mit ihrer Bestandsaufnahme fast fertig. »Hier gibt’s eine Menge gute Sachen«, erklärte Leslie Lucas. Er trug eine rosa Fliege, die wie ein exotischer Schmetterling aussah. »Ein Wert von zwei Millionen, vorsichtig geschätzt. Ich möchte wirklich bei der Auktion dabei sein.«
    »Und es fehlt nichts?«
    Er zuckte mit den

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