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MordLust

Titel: MordLust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Schultern, und seine Frau beantwortete die Frage. »Wenn man alles wieder zurückstellt, sind keine offenkundigen Lücken in der Dekoration zu erkennen. Die haben das Haus zwar verwüstet, aber die Sachen nicht weit verstreut.«
    »Haben Sie eine Frau namens Claire Donaldson in Eau Claire gekannt?«
    Die Widdlers sahen sich an. »O mein Gott«, sagte Jane schließlich. »Glauben Sie wirklich?«
    »Es wäre möglich, aber mir fällt kein Motiv ein«, erwiderte
Lucas. »Im Haus von Mrs. Donaldson scheint ebenfalls nichts gefehlt zu haben.«
    »Wir waren bei ein paar von Donaldsons Verkaufsaktionen«, erklärte Leslie Widdler. »Sie hatte einige fabelhafte Sachen, obwohl ich sagen muss, dass sie keinen so außergewöhnlichen Geschmack hatte, wie alle behauptet haben.« An seine Frau gewandt: »Kannst du dich noch an diese scheußliche neoklassizistische italienische Kommode erinnern?«
    Jane stieß Leslie einen Finger gegen die Brust. »Die sah aus, als wäre da jemand mit einer Holzraspel drangegangen. Die Oberfläche war jedenfalls offenkundig behandelt worden. Und sie wurde zu einem Preis verkauft, als wäre es noch die ursprüngliche Lackierung gewesen, aber das war es auf gar keinen Fall …«
     
    Die Widdlers machten sich wieder an die Arbeit. Lucas und John Smith traten beiseite und sahen zu, wie sie sich Notizen machten, und Lucas sagte: »John, auf mich kommt da eine üble Scheiße zu. Ich werd versuchen, dich trotzdem so weit wie möglich zu unterstützen, aber diese andere Sache ist eine politische Geschichte und könnte mich ziemlich stark beanspruchen.«
    »Großes Geheimnis?«
    »Jetzt nicht mehr. Die verdammte Star Tribune hat Wind davon bekommen. Ich versuche, dir jedenfalls weiterhin zu helfen.«
    Smith fuchtelte frustriert mit den Händen herum. »Ich hab nicht den geringsten Anhaltspunkt, Lucas. Glaubst du, der Fall Donaldson könnte was hiermit zu tun haben?«
    »Es kommt mir so vor. Da gibt es viele Parallelen zu diesem Fall«, sagte Lucas. »Vielleicht sollten wir mit dem FBI reden, ob die sich die Sache mal ansehen wollen.«
    »Äußerst ungern, solange wir noch eine Chance sehen«, sagte Smith.

    »Geht mir genauso.«
    Smith blickte verdrießlich zu Leslie Widdler, der auf den Boden einer silbernen Gießkanne starrte. »Dann wären wir zwar nicht alleine schuld, wenn wir auf den Hintern fallen«, sagte er, »aber ich will diese Arschlöcher persönlich schnappen.«
     
    Auf dem Weg zur Tür fragte Lucas Leslie Widdler: »Wenn wir feststellen, dass Sachen fehlen, wie schwer wäre es, die ausfindig zu machen? Ich meine, auf dem Antiquitätenmarkt.«
    »Wenn man ein gutes Foto hat und alle Eigenheiten dokumentiert sind – so was wie Dellen, kleine Mängel oder Ausbesserungen -, dann wäre es möglich«, sagte Widdler. »Nicht sehr wahrscheinlich, aber möglich. Wenn man so was nicht hat, dann hat man Pech.«
    »Es werden jährlich hunderttausende Antiquitäten verkauft«, fügte Jane hinzu, »größtenteils gegen bar und häufig an Händler, die sie weiterverkaufen. Ein Stuhl, der hier verkauft wird, könnte in einem Laden in Santa Monica oder Palm Beach landen, nachdem er zwischendurch bei fünf verschiedenen Händlern war. Oder die Sachen verschwinden bei jemandem im Haus und kommen während der nächsten zwanzig bis dreißig Jahre nicht wieder zum Vorschein.«
    Und Leslie ergänzte: »Eine andere Sache ist natürlich noch, wenn jemand fünfzigtausend Dollar für einen Schrank ausgibt und dann feststellt, dass der gestohlen ist – wird er bereit sein, die Sache der Polizei zu melden und sein Geld zu verlieren? Wenn sich solche Leute so verhielten, wären sie bestimmt nicht so reich geworden. Deshalb wär ich da nicht allzu optimistisch.«
    »Man soll die Hoffnung nie aufgeben«, sagte Jane. Sie sah aus, als versuche sie verwundert die Stirn zu runzeln. »Aber um ganz ehrlich zu sein, ich glaube allmählich, dass gar nichts fehlt. Wir haben kein einziges Stück identifizieren können.«
»Das Reckless-Gemälde«, sagte Lucas.
    »Wenn es denn eins gab«, erwiderte sie. »Es werden jedes Jahr einige Bilder von Reckless verkauft. Wenn wir jedoch keinen Beleg dafür finden, dass Connie eins besessen hat, wenn wir nur die Aussage von diesem jungen Afroamerikaner haben, dann, Lucas, fürchte ich … ist es weg.«

NEUN
    R uffe Igance’ Artikel war nicht riesig, aber selbst mit einer einspaltigen Überschrift und fünfundsiebzig Zeilen sorgfältig formuliertem Text war er groß genug, den politischen

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