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MordLust

Titel: MordLust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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meisten von denen brauchen nicht noch mehr«, vermutete Rose Marie. »Aber sie kommen aus verklemmten Familien, in denen Sexualität unterdrückt wurde, und manchmal drehen sie einfach ab. Demokraten gehen lockerer mit Sex um, aber etwa die Hälfte von denen waren Lehrer oder Staatsbeamte und brauchen
dringend Geld. Plötzlich sehen sie dieses ganze Geld aus der Nähe, bei der Regierung, den Lobbyisten und den Wirtschaftstypen, sie können es riechen, sie können es schmecken, sie sehen, wie diese reichen Kerle übers Wochenende nach Paris fliegen, in all den guten Restaurants essen und Anzüge für dreitausend Dollar kaufen. Und sie möchten auch ein Stück vom Kuchen.«
    »Da könnte Geld für meine alte Firma drinstecken«, sagte Lucas. Er hatte mal eine Softwarefirma gegründet, die Notfallsimulationen in Echtzeit für Notrufzentren entwickelt hatte. »Wir könnten eine Simulationssoftware entwickeln, die den Republikanern beibringt, wie man bumst, und den Demokraten, wie man stiehlt.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Rose Marie. »Können wir Republikanern solche Informationen anvertrauen?«
     
    Im Büro erzählte ihm Carol, dass Sandy, die Praktikantin, die halbe Nacht dageblieben sei, um an den Berichten über Hewlett-Packard-Drucker und über Morde im oberen Mittelwesten zu arbeiten. Außerdem hatte einer von Jim Coles Stellvertretern angerufen.
    Lucas rief den Anwalt zurück, und sie vereinbarten, dass Lucas und Flowers am nächsten Tag vor der Grand Jury aussagen würden. Der stellvertretende County-Anwalt wollte vor dem Auftritt vor der Grand Jury noch mit Flowers reden, sagte aber, dass er Lucas’ eigene Aussage nicht noch mal mit ihm durchsprechen müsse.
    »Sie legen die verwaltungstechnischen Aspekte dar, bestätigen den Eingang der ersten Anzeige, die Übertragung des Falls an Agent Flowers, und dass Flowers das technische Beweismaterial dem Labor übergeben hat. Wir brauchen den üblichen Beleg, aus dem hervorgeht, dass das Beweismaterial korrekt verbucht wurde. Das ist ungefähr alles.«
    »Ausgezeichnet«, erwiderte Lucas. »Ich werde Agent
Flowers anrufen und ihm sagen, dass er Sie zurückrufen soll.«
    Lucas rief Flowers an. »Sie werden die Hauptlast tragen, Virgil, also sollten Sie am besten alles auswendig lernen, was Sie in die Akte getan haben. Es würde mich nicht überraschen, wenn jemand aus Klines Zirkel mit jemandem aus Coles Zirkel gesprochen hat, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Nach diesem Zeitungsartikel kann ich mir nicht mehr vorstellen, wie Cole ihn da rauskriegen will.«
    »Ich auch nicht. Aber je nachdem, was aus dem Nähkästchen geplaudert wurde, sollten wir auf alles vorbereitet sein«, sagte Lucas. »Erzählen Sie denen, was Sie haben, und lassen Sie sich nicht dazu verleiten, irgendwelche Theorien aufzustellen.«
    »Verstanden«, sagte Flowers. »Werd mich voll darauf konzentrieren, Boss. Hundertpro.«
    »Soll das heißen, dass Sie angeln gehen?«, fragte Lucas entnervt.
    »Ich werd mit den Leuten vom Labor reden und mich vergewissern, dass die Papiere in Ordnung sind, dass wir die Ergebnisse von der Samenprobe und den Schamhaaren haben und die Fotos von Klines Eiern. Kopien für alle. Und so weiter und so fort. Und heute Abend putz ich meine Stiefel.«
    »Sie werden nicht angeln gehen, Virgil«, sagte Lucas. »Dafür ist das zu verdammt heikel.«
    »Wie geht’s denn der lieben Frau Gemahlin?«, fragte Flowers.
    »Verdammt noch mal, Virgil …«
     
    Lucas erledigte seinen Papierkram, ging alles noch einmal durch und gab es dann Carol, die eine gute Nase für die richtige Form hatte. »Sehen Sie mal, ob da irgendwelche Lücken sind. Genauso wie im Fall Carson. Ich bin in fünf Minuten wieder da.«

    »Sandy sitzt schon den ganzen Tag an ihrem Schreibtisch und wartet auf Sie.«
    »Ja, in ein paar Minuten.«
    Während Carol die Papiere durchsah, ging er ins Labor und kontrollierte das Päckchen mit dem Beweismaterial. Egal was passierte, Lucas wollte auf keinen Fall, dass Kline wegen eines verwaltungstechnischen Schlamassels freikam. Zurück im Büro, setzte er sich an seinen Schreibtisch, spannte einen Augenblick aus und überlegte, ob er an alles gedacht habe. Doch wie der Anwalt erklärt hatte, war Lucas in erster Linie für das Verwaltungstechnische zuständig und würde mehr über die Beweiskette aussagen müssen als über die Beweise an sich.
    Carol kam herein und sagte: »Ich kann keine Lücken entdecken. Wie viele Kopien brauchen Sie? Und soll ich jetzt Sandy

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