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MordLust

Titel: MordLust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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durchzuführen. Er hat gesagt, die Sache steht und fällt mit der Darstellung durch das SKA. Falls Sie noch einige Punkte abklären müssen, könnte man die Sache vielleicht noch zwei Wochen aufschieben, aber seine Leute raten ihm, umgehend Anklage zu erheben. Da sie genug an der Hand haben, sofern die Barths aussagen.«
    »Alle wollen die Sache vom Tisch kriegen, sie endlich los sein, abgesehen vielleicht von den Klines«, sagte Lucas.
     
    Virgil Flowers wartete auf dem Parkplatz des Gerichts vom Dakota County. Lucas wendete, ließ ihn einsteigen, und sie fuhren nach Hastings zum Mittagessen. Wie Lucas hatte auch Flowers seinen Grand-Jury-Anzug an. »Sie sehen viel mehr wie ein Anwalt aus als ich«, sagte Lucas.
    »Das kann nicht sein.«
    »Doch. Mein Anzug ist äußerst geschmackvoll. Ihrer sieht aus wie ein Anwaltsanzug.«
    »Danke«, sagte Flowers. »Ich hab dreißig Dollar dafür verplempert, und Sie machen ihn nieder.«
    Sie gingen in ein Café am Fluss, wo sie als Einzige auf einer Terrasse mit Tischen mit karierten Tischdecken und mit Blick auf den Mississippi saßen und Hamburger und Cola bestellten. »Alles geregelt?«, fragte Lucas, nachdem die Bedienung fort war.
    »Ja. Das Päckchen mit dem ganzen Kram ist im Gerichtsgebäude unter Verschluss. Die Jury tritt um ein Uhr zusammen, und Cole und Conoway sind als Erste dran. Dann holen sie Russell vom Kinderschutz-Zentrum rein. Der soll darüber reden, wie bei denen der erste Hinweis eingegangen ist. Danach sind Sie dran und erzählen was darüber, wie mir die Ermittlungen
übertragen wurden, und erklären außerdem, dass das Beweismaterial, das später hereinkam, ständig unter Verschluss war, dass also vom bürokratischen Standpunkt aus alles in Ordnung ist. Anschließend bin ich dran und sage was über die Ermittlungen, nach mir kommen die Leute vom Labor, dann kriegen sie die Barths präsentiert. Danach gehen die Geschworenen zum Abendessen. Um halb sieben treten sie wieder zusammen, Conoway liefert eine Zusammenfassung, und dann entscheiden sie, ob sie noch mehr brauchen oder ob sie über eine Anklage abstimmen.«
    »Glaubt Conoway, dass sie abstimmen werden?«
    »Sie meint, die tun, was sie ihnen sagt, und wenn nicht irgendwas ganz Seltsames passiert, werden sie abstimmen«, antwortete Flowers.
    »Okay. Sie haben gute Arbeit geleistet, Virgil.«
    »Schön, mal wieder in den Twin Cities zu arbeiten«, sagte Flowers, »aber ich muss zurück in den Süden. Kennen Sie Larry White vom Jackson County?«
    »Ja. Geht es um diese Leiche?«
    »Die am Fluss, ja. Es ist das Mädchen. Wurde durch die DNA bestätigt; sie haben die Ergebnisse gestern bekommen«, sagte Flowers. »Die Sache ist die, dass sie mit Larrys Sohn zur Schule gegangen ist, und sie waren befreundet. Nichts Ernstes, aber der Sohn hat sie schon seit der Grundschule gekannt, und Larry möchte deshalb nicht selbst ermitteln. Er will, dass wir die Hauptarbeit machen, weil … Sie wissen schon, eine Kleinstadt.«
    »Kann es denn sein, dass der Junge es getan hat?«, fragte Lucas.
    »Nein«, erwiderte Flowers. »Alle sagen, er ist ein guter Junge, und er hat sogar mehr oder weniger ein Alibi, und, wie ich schon sagte, er ist ja nicht so richtig mit dem Mädchen gegangen. War nicht mal in ihrer Clique. Larry will nur jegliches Gerede vermeiden. Er steht kurz vor der Wahl,
und sie haben den Mörder noch nicht gefunden … wenn es einen gibt.«
    »Was denn sonst? Sie ist doch nicht von allein am Flussufer gelandet.«
    Die Kellnerin kam mit den Getränken und sagte lächelnd: »Euch hab ich ja noch nie hier gesehen. Seid ihr Anwälte?«
    »Um Himmels willen«, sagte Flowers. Nachdem sie gegangen war, fuhr er fort. »Da gibt’s einen Typen namens Floyd. Er ist ein paar Jahre älter als das Mädchen und schon eine Weile aus der Schule. Macht Saisonarbeit im Getreidesilo und auf dem Golfplatz und verkauft ein bisschen Dope. Ich muss ihn etwas unter Druck setzen. Ich glaube, dass er Dope an das Mädchen verkauft hat, und es kann sein, dass sie ein bisschen mit ihm rumgemacht hat.«
    »Hinweise auf Dope bei der Obduktion?«
    »Nein. Dafür war sie schon zu lange tot. Als man sie vom Flussufer aufgelesen hat, hat man nur noch den größten Teil ihrer Kleidung erwischt und sämtliche Knochen bis auf die von einem Fuß und einen kleinen Beinknochen. Die wurden vermutlich von Hunden oder Kojoten weggeschleppt. An den Knochen sind keine Spuren von Gewalt zu erkennen. Keine Löcher, keine Brüche, auch das

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