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MordLust

Titel: MordLust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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eine Zigarette heraus.
    »Bitte rauch nicht«, sagte Jane.
    »Dann geh ich auf die Terrasse, aber ich brauch jetzt eine«, erwiderte sie und griff nach ihrer Hose. »Wo ist denn das Feuerzeug?« Sie nahm sowohl das Feuerzeug als auch das Springmesser heraus. »Wir müssen reden.«
    Sie zogen nicht mal Bademäntel über; für sie war der Sex noch nicht beendet. Anderson ging im Halbdunkeln voran die Treppe hinunter. Leslie schenkte sich und Jane noch etwas Wein ein, nahm ein sauberes Glas aus dem Schrank und gab es Anderson. Dann gingen sie auf die Terrasse hinaus. Jane und Anderson setzten sich auf die Hollywoodschaukel, und Leslie zog sich einen Stuhl heran. Laue Sommerluft umwehte sie.
    »Tja«, sagte Jane und trank einen Schluck Wein. Dann tauchte sie einen Finger hinein und fuhr mit der nassen Fingerspitze über eine von Andersons Brustwarzen. »Du warst ja echt eine nette Überraschung.«
    »Ich will einen Anteil«, sagte Anderson. »Von dem Geld von Connie Bucher. Nicht viel. Nur dass es für mich für zwei Jahre in Europa reicht – sagen wir hundertfünfzigtausend. Ihr könntet das als Beratungsgebühren absetzen, fünfundsiebzigtausend pro Jahr.«

    »Amity …«, sagte Leslie, und es schwang ein eiskalter Unterton im sanften Klang ihres Namens mit.
    »Fang gar nicht erst an, Leslie. Ich weiß, wie gemein und grausam du bist, und du weißt, dass mir das gefällt, aber heute Abend will ich nichts damit zu tun haben. Mir ist die Bucher-Geschichte sofort aufgefallen. Da stand unübersehbar euer Name drüber. Aber ich hätte nichts gesagt, hätte nicht auch nur um einen einzigen Nickel gebeten, wenn ihr es nicht geschafft hättet, mich in die Sache mit hineinzuziehen.«
    »Was?«, sagte Jane nach einem Augenblick des Schweigens.
    »Ich hatte Besuch von einem Cop namens Lucas Davenport. Heute Nachmittag. Er ist Agent bei der Staatspolizei.«
    »Wir wissen, wer er ist. Wir beraten die Polizei im Mordfall Bucher«, sagte Leslie.
    Anderson war überrascht, dann lachte sie. »O Gott, dann solltet ihr es natürlich wissen.«
    Doch Jane ließ ihr keine Zeit, überrascht zu sein. »Wie ist er auf dich gekommen?«
    »Er hat den Mord an Bucher mit dem Fall Donaldson in Verbindung gebracht. Und er untersucht den Mord an Coombs. Er weiß, dass es Mord war.«
    »Scheiße.« Anderson konnte es zwar nicht sehen, doch sie spürte, wie Jane sich ihrem Mann zuwandte. »Er ist gefährlich. Ich hab dir doch gleich gesagt, dass wir was unternehmen müssen.«
    Leslie war aufgestanden, ging hinüber zu Anderson, legte eine Hand auf ihren Kopf und sagte: »Warum sollten wir nicht einfach Amity ihren kleinen Hals umdrehen? Dann wären wir diese Bedrohung los.«
    Anderson betätigte den Knopf an ihrem Springmesser, und mit einem Klacken schnellte die Klinge heraus. Sie drückte die Klinge seitlich gegen ihn. »Nimm die Hand von meinem Kopf, Leslie, oder ich schneid dir deinen Pimmel ab.«

    Jane prustete amüsiert. »Ein Springmesser«, sagte sie. »Weißt du, du solltest tatsächlich zehn Zentimeter wegschneiden, dann ist er leichter zu handhaben.«
    »Ich schneid zwanzig Zentimeter ab, wenn er nicht die Hand von meinem Kopf nimmt«, fauchte Anderson. Sie konnte die Wärme spüren, die von Leslies Oberschenkeln ausging.
    »Du kannst mich mal«, sagte Leslie, zog sich jedoch zurück und setzte sich wieder hin.
    Anderson ließ die Klinge draußen. »Es gibt einen guten Grund, mir nicht den Hals umzudrehen; Davenport wird dann wissen, dass die Diebe in der Nähe sind. Und wenn die Polizei meinen Tod oder mein Verschwinden untersucht, wird sie die mittlere Schublade von meinem Schreibtisch aufschließen und darin einen Brief finden.«
    »Der alte Trick mit dem Brief«, sagte Jane immer noch amüsiert, aber nicht mehr ganz so, wie sie sich über das Springmesser amüsiert hatte.
    »Mir blieb nichts anderes übrig«, erwiderte Anderson. »Aber noch mal zu Davenport. Er arbeitet an dem Fall Bucher und jetzt auch noch an den Fällen Donaldson und Coombs, aber außerdem ist er noch mit einem Sexskandal beschäftigt. Heute Morgen stand was darüber in der Zeitung. Irgendein Senatstyp hat ein junges Mädchen gefickt.«
    »Das hab ich gelesen«, sagte Leslie. »Na und?«
    »Diesen Fall leitet Davenport auch, und anscheinend ist der wichtiger. Als er mit mir geredet hat, musste er plötzlich wegen dieser anderen Sache weg. Jedenfalls hab ich ihn mit seinem Handy telefonieren hören, und ich weiß, um wen es geht. Den Namen des

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