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Mordrausch

Mordrausch

Titel: Mordrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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anderen durchstreiften das Viertel auf der Suche nach Joe Mack zu Fuß und im Auto, nicht sicher, in welchem Teil der Stadt sie sich befanden. Sie einigten sich auf Mendota Heights und forderten Streifenwagen der örtlichen Polizei an. Leider hatte nur ein halbes Dutzend Kollegen Dienst. Ihr Chef, ein gewisser Mark Grace, war nicht allzu erfreut über den Aufruhr, bis Lucas ihm erklärte, dass sie eigentlich eine Routinebefragung erwartet hatten.
    »Wir haben dem Kerl Druck gemacht und nicht gedacht, dass er so etwas Dummes anstellt«, sagte Lucas, der wusste, dass das lahm klang. »Wir haben’s irgendwie verbockt.«
    »Kann schon mal passieren«, erwiderte Grace. »Fragt sich nur: Hat er sich in irgendeinem Haus verschanzt?«
    »Keine Ahnung«, antwortete Marcy. »Wir haben ihn aus den Augen verloren; er könnte überall sein.«
    »Aber nicht zu weit weg – er hatte keinen Mantel«, bemerkte Lucas.
    »Haben Sie nach Spuren gesucht?«
    »Ja, da gibt es viele. Als er getürmt ist …«
    »Schätze, wir sollten anfangen, an Türen zu klopfen«, sagte Grace.
    »Das Problem ist nur, dass ungefähr die Hälfte der Leute hier in der Arbeit ist«, gab einer der Mendota-Polizisten zu bedenken. »Wenn niemand an die Tür kommt, könnte er trotzdem drinnen sein und den Bewohner mit der Waffe bedrohen. Wie sollen wir das wissen?«
    Alle sahen Lucas an, der entschied: »Okay, das lassen wir bleiben. Es sollten jedoch ein paar Streifenwagen durch die Straßen fahren. Das erhöht den Druck auf ihn, und er kommt früher oder später sicher aus seinem Versteck. Er ist nicht clever genug, um drinzubleiben.«
    Sie einigten sich darauf, diesen Vorschlag in die Tat umzusetzen. Dann erhielt Lucas einen Anruf vom diensthabenden Beamten im SKA.
    »Hier ist ein gewisser Lyle Mack, der wegen seines Bruders mit Ihnen sprechen möchte. Angeblich sind Sie hinter ihm her.«
    Lucas nahm das Gespräch an.
    »Joe hat mich angerufen«, teilte Lyle Mack Lucas mit. »Er hat gesagt, Sie hätten ihm einen solchen Schrecken eingejagt, dass er weggelaufen ist.«
    »Wo steckt er?«, fragte Lucas.
    »Keine Ahnung. Irgendwo hier in der Gegend«, antwortete Lyle Mack. »Er ist gelaufen, bis er nicht mehr konnte, bis zu einem Einkaufszentrum, wo er ein freies Taxi gesehen hat. Mit dem ist er ins Zentrum gefahren. Er sagt, er hätte sich eine Jacke bei Macy’s gekauft und würde aus der Stadt verschwinden.«
    »Lügen Sie mich nicht an, Mann. Über das Stadium sind wir hinaus«, drohte ihm Lucas.
    »Hey, ich lüge nicht«, entgegnete Lyle Mack. »Ich wiederhole nur, was er gesagt hat. Er behauptet, er hätte sich verdünnisiert, weil Sie ihm die Krankenhaussache anhängen wollen. Damit hat er nichts zu tun, und deshalb verschwindet er.«
    »Wie ist er unterwegs? Seinen Van hat er heute Morgen verkauft.«
    »Ja. Und einen ordentlichen Batzen Geld dafür bekommen. Außerdem hat Joe Freunde«, erklärte Lyle Mack. »Ich hab ihn gewarnt, dass ich Sie anrufen würde, weil es keinen Sinn hat, wenn wir beide in der Scheiße sitzen. Er hat gesagt, ich soll ruhig machen.«
    »Wo sind Sie?«, fragte Lucas. »Wir kommen zu Ihnen.«
    »Unterwegs zur Kneipe. Bin in fünf Minuten da.«
    Lucas beendete das Gespräch und erklärte dem Leiter der örtlichen Polizei, dass es sinnvoll wäre, weiter einen oder zwei Wagen durchs Viertel fahren zu lassen, auch wenn Joe Mack seiner Ansicht nach weg sei.
    Shrake und die Polizisten aus Mendota Heights begaben sich zu Joe Macks Adresse, während Marcy und Lucas in der Kneipe auf Lyle Mack warteten. Währenddessen befragten sie Honey Bee.
    »Kürzlich haben Sie Joe Mack daran erinnert, dass Chapman und Haines mit Ihnen befreundet waren«, sagte Lucas. »Klang ganz so, als glaubten Sie, dass Joe etwas mit ihrem Tod zu tun hat.«
    »Nein, das glaube ich nicht … Aber sie waren mit mir, Joe und Lyle befreundet. Sie saßen jeden Abend hier, und wenn sie flüssig waren, haben sie ordentlich Trinkgeld gegeben. Das waren nette Typen. Ich konnte es nicht fassen, dass diese Arschlöcher mir nichts von ihrem Tod erzählt haben. Als wär ihnen das scheißegal.«
    »Warum ist er abgehauen?«, fragte Marcy.
    »Keine Ahnung. Ich weiß nicht, was Sie zu ihm gesagt haben. Wahrscheinlich haben Sie ihm einen Schrecken eingejagt. Joe ist ein anständiger Kerl, aber nicht sonderlich helle. Lyle kümmert sich um ihn. Er hatte bestimmt Panik.«
    »Wir haben ihm gesagt, dass er unserer Meinung nach an dem Überfall auf das Krankenhaus beteiligt war«,

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