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Mordrausch

Mordrausch

Titel: Mordrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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und versuche rauszufinden, ob Joe Mack eine Jacke oder einen Mantel gekauft hat. Außerdem rufe ich bei den Taxi-Unternehmen an, ob einer der Fahrer ihn mitgenommen hat. Die Highway Patrol und alle Streifenwagen sollen nach dem Van von Jill MacBride Ausschau halten. Für den Fall, dass wir DNS-Proben brauchen, müssen wir uns einen Durchsuchungsbefehl für Joe Macks Wohnung beschaffen. Und schauen, ob wir dort irgendwas von dem Krankenhausraub finden.«
    »Okay.«
    Sie fuhren eine Weile schweigend dahin, bis Lucas sagte: »Je länger wir nichts über Jill MacBride hören, desto wahrscheinlicher wird es, dass er sie umgebracht hat. Scheiße.«
    Barakat wusste, dass er nicht auffallen durfte. Am Abend zuvor wäre er durch die Kokain-Orgie fast hopsgegangen, ganz zu schweigen von dem McDonald’s-Zeug hinterher. Im Krankenhaus fragte ihn einer der anderen Ärzte, ob er krank sei, und er schob seinen Zustand auf die Burger. »Falafel wäre mir lieber gewesen«, erklärte er mit einem gequälten Grinsen.
    Er kam sich vor, als wäre er mit einem Besenstiel verprügelt worden, und fühlte sich alt und steif; vielleicht hatte er sogar Herzrhythmusstörungen. Beim Aufstehen am Morgen hatte er ein wenig Kokain geschnupft und den Beutel zurück in den Schuh gesteckt.
    Er traf eine Stunde vor Beginn seiner Schicht im Krankenhaus ein, ging in die Bibliothek, setzte sich an einen freien Computer und begann, nach Weather Karkinnens Privatadresse zu forschen.
    Google zeigte hundertzwölf Treffer an, die meisten zu »Weather«. Karkinnen war nicht gerade ein üblicher Name. Barakat überflog die Einträge: Aufsätze, Berichte, Auszeichnungen. Und ganz am Ende ein Artikel über eine Schießerei im Hennepin General Hospital viele Jahre zuvor, bei der Weather Karkinnen von Mitgliedern der Seed als Geisel genommen und durch den Schuss eines Scharfschützen befreit worden war.
    Barakat zuckte zusammen. Wie konnte das sein? Die Seed? Dieselbe Gang? Er suchte nach weiteren Informationen über die Schießerei. Eine Adresse entdeckte er dabei nicht, dafür aber einen Hinweis auf ihren Ehemann, der sich damals in dem Krankenhaus als Köder zur Verfügung gestellt hatte. Ein Polizist?
    Barakat verlagerte seine Suche auf »Lucas Davenport« und erhielt mehr als viertausend Treffer. Er informierte sich über Davenports Laufbahn: Der Mann war ein Killer und umstritten, hatte es jedoch trotzdem geschafft, einen einflussreichen Posten bei der Staatspolizei zu bekommen.
    Sie waren hinter der Frau eines Polizeiermittlers und Killers her …
    Er war nach wie vor mit der Internet-Suche beschäftigt, als Lyle Mack anrief. Barakat verließ die Bibliothek und zischte auf dem Flur: »Bist du verrückt? Du kannst mich nicht anrufen …«
    »Ich bin an einem sauberen Handy, in der Garage. Es gibt Riesenprobleme. Die Bullen sind hinter uns her, und mein Bruder, dieser Vollidiot, ist getürmt. Sie wissen, glaube ich, nichts, aber er hat auf der Flucht eine Frau entführt.«
    »Entführt?«
    »Er hatte Angst. Die Bullen können nicht beweisen, dass er sie in seiner Gewalt hat.«
    »Was soll das heißen: Sie können es nicht beweisen? Sie wird es ihnen sagen.« Schweigen von Lyle Mack. Barakat begann zu begreifen. »O nein …«
    »Hör zu. Wir haben eine Chance«, erklärte Lyle Mack. »Wir müssen diese Ärztin finden. Wir brauchen Informationen …«
    »Die kann ich dir geben. Sie ist die Frau von einem Polizeiermittler. Wenn wir ihr was tun, haben wir sämtliche Cops der Stadt auf dem Hals.«
    Wieder langes Schweigen, dann sagte Lyle Mack: »Eine andere Wahl bleibt uns im Augenblick nicht. Hast du ihre Adresse?«
    »Nein, aber ich habe auch nicht nach Davenport gesucht – der Name nach ihrer Heirat«, erwiderte Barakat.
    »Verarschst du mich?«
    »Nein«, antwortete Barakat. »Warum sollte ich das? Diese ganze Wahnsinnsaktion …«
    »Davenport ermittelt in dem Fall«, erklärte Lyle Mack. »Er war hier. Ich habe gerade mit ihm geredet.«
    Barakat stöhnte auf. »Weißt du Bescheid? Über die Seed und Davenport?«
    »Was?«
    »Die Seed haben Weather Karkinnen mal als Geisel genommen und versucht, Davenport zu töten. Er hat ihren Mann durch einen Scharfschützen erledigen lassen. Die Polizei hat fünf oder sechs Seed-Leute umgebracht.«
    »Das war er ?«
    »Ja. Schau ins Internet, da kannst du alles nachlesen.«
    »O Mann. Du musst dir ein sauberes Handy besorgen. Kauf dir eins bei Wal-Mart, mit Bargeld, und ruf mich unter dieser Nummer an … Wir

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