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Mordrausch

Mordrausch

Titel: Mordrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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ziemlich breit werden, das war deutlich zu sehen.
    »Ich wollte gerade Stacy abholen, als … Sie wissen schon. Sie werden sich fragen, wo ich stecke …«
    Cappy Garner stellte den Wagen im grünen Bereich des Parkhauses ab, nahm den Aufzug nach unten, durchquerte die unterirdische Plaza, erreichte den blauen Bereich und ging zum obersten Stockwerk, die Hände in die Taschen seiner neuen marineblauen Jacke geschoben.
    Als Joe Mack ihn entdeckte, sagte er zu Jill MacBride: »Da kommt mein Kumpel. Bleiben Sie unten, dann passiert nichts. Es ist besser, wenn Sie sein Gesicht nicht sehen.«
    »Ich bleibe unten«, versprach sie.
    Joe Mack stieg aus.
    »Ist sie da drinnen?«, fragte Cappy, als er nahe genug heran war.
    »Ja. Ich hab ihr gesagt, sie soll unten bleiben, damit sie dein Gesicht nicht sieht.«
    Cappy blickte sich um. »Nirgends Kameras.«
    »Nein, aber sie kriegen trotzdem raus, wer’s war. Sie wird es ihnen verraten.«
    »Nein, wird sie nicht«, widersprach Cappy. »Lyle sagt, wir sollen sie loswerden.«
    » Was? «, fragte Joe Mack entsetzt.
    »Sie loswerden. Außer ihr weiß niemand, dass du sie entführt hast. Wenn wir sie beseitigen, ist die Sache geklärt.«
    »Gott, wir können doch nicht einfach … Ich meine, sie ist eine nette Lady.«
    »Shit happens«, erwiderte Cappy und legte die Hand auf die Seitentür des Vans.
    »Cappy«, flehte Joe Mack ihn an. »Tu’s nicht …«
    »Ich hab’s versprochen«, sagte Cappy und schob die Tür zurück.
    Jill MacBride lag auf dem Bauch. Sie sah Cappy erstaunt an. »Wer sind Sie?«
    »Ich bin Cappy«, stellte dieser sich vor, kletterte in den Van und zog die Tür fast ganz zu.
    Joe Mack brüllte von draußen: »Verdammt, Cappy …«
    Cappy kroch zu ihr. Sie versuchte, ihm zu entkommen, doch er packte sie am linken Arm und zerrte sie halb auf den Rücken. Sie wehrte sich. Er schlug ihr einmal auf den Hinterkopf, so dass ihr Gesicht auf den Boden knallte. Nun drehte sie sich freiwillig um. Er hockte sich auf ihre Hüften, die Knie rechts und links von ihrem Körper, und wollte sie am Hals packen. Sie versuchte, ihn mit den Fingernägeln zu kratzen. Er versetzte ihr einen weiteren Hieb gegen den Kopf, der sie betäubte, und drückte ihr die Daumen in die Kehle.
    Er hatte noch nie jemanden erwürgt und das nicht für so schwierig gehalten. Sie bäumte sich auf, so dass seine Daumen abrutschten. Als sie erneut versuchte, ihn zu kratzen, verlor er die Geduld, schlug ihr gegen die Stirn, ergriff ihre Arme, kniete sich darauf, legte die Hände um ihren Hals und drückte zu …
    Etwas in ihrem Hals schien zu platzen. Sie hörte auf, sich zu wehren, und begann zu zittern. Dann verdrehten sich ihre Augen.
    Joe Mack, der erwartet hatte, dass Cappy sie erschießen würde, hörte Jill MacBride schreien und plötzlich verstummen. Joe lief ein paar Meter vom Van weg, blieb stehen, schaute zurück, marschierte auf und ab und rannte wieder hin, um die Tür zu öffnen. Cappy war dabei, Jill MacBride zu erwürgen. Seine Hände bluteten, wo sie ihn gekratzt hatte. Ihre Augen waren verdreht, und ihr Körper zitterte. Cappy ritt mit einem merkwürdigen Grinsen, die Zähne gebleckt, auf ihr wie auf einem Pferd. Er hielt sie fest, bis sie sich nicht mehr rührte. Dann blickte er Joe Mack mit seinen hellen Augen an, lächelte und sagte: »Siehst du, ist nichts dabei.«
    »Willst du mich jetzt auch umbringen?«, fragte Joe Mack.
    »Warum sollte ich das tun?«
    »Na ja, vielleicht hat Lyle was gesagt.«
    Cappy schüttelte den Kopf. »Nein.«
    Joe Mack betrachtete Jill MacBrides Leiche und dachte: Mann, sie sieht echt tot aus. Noch wenige Minuten zuvor hatte sie ihm von ihren Töchtern erzählt.
    »Wir müssen hier weg«, sagte Cappy. »Mein Wagen steht im grünen Bereich.«
    »Wo wollen wir hin?«, fragte Joe Mack, als sie zu den Aufzügen gingen.
    »Du verkriechst dich erst mal ein paar Tage auf der Pferdefarm.«
    »Ich weiß nicht so recht – Honey Bee war ziemlich sauer wegen Mikey und Shooter«, sagte Joe Mack.
    »Ja, aber sie kann euch nicht verpfeifen, weil sie in der Krankenhaussache mit drinsteckt. Das heißt, dass sie auch wegen Mord in den Knast müsste. Also fahr da raus, lass dir die Haare wachsen, leg dir vielleicht einen Schnurrbart zu. Wir kümmern uns in der Zwischenzeit um die Zeugin, und anschließend verschwindest du in Richtung Grenze.«
    »Ja … ja.« Kurzes Schweigen, dann: »Entschuldige mich einen Moment. Ich muss kotzen.«

ACHT
    L ucas, Marcy und die

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