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Mordrausch

Mordrausch

Titel: Mordrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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duschte, frühstückte, spielte Jag-den-Tennisball mit Sam und schickte ihn dann mit der Haushälterin zum Lebensmittelladen.
    »Sie sollten heute den Truck nehmen«, riet ihm die Haushälterin, als sie ging. »Es gibt eine Sturmwarnung.«
    »Ja? Für wann?«
    »Für heute Abend.«
    Lucas setzte sich vor den Fernseher. Der Sturm wälzte sich gerade über das westliche South Dakota. Lucas fuhr den Computer im Arbeitszimmer hoch, um die Wettervorhersage noch einmal zu überprüfen: schwere Schneefälle am folgenden Tag, beginnend gegen Tagesanbruch, dazu rapide fallende Temperaturen. Möglicherweise dreißig bis vierzig Zentimeter Schnee. Die Black Hills würde es am schlimmsten treffen.
    Lucas rief der Haushälterin nach: »Sie sagen, erst morgen.«
    »Da ist jemand«, rief sie zurück.
    Ein Wagen bog in die Auffahrt. Lucas sah Jenkins aussteigen und ließ ihn durch die hintere Tür herein. Kurz darauf traf auch Shrake ein.
    »Morgen gibt’s einen Sturm«, teilte Shrake ihnen mit, der einen Karton mit Gebäckstücken in der Hand hielt. »Was machen wir?«
    »Marcy besorgt einen Haftbefehl für Lyle Mack. Einen wirklich triftigen Grund haben wir nicht, aber wir vermuten, dass er mit Joe in Kontakt steht.«
    »Über ein Prepaid-Handy«, sagte Shrake.
    »Ja. Bei der Festnahme schnappen wir uns das Handy, und dann …«
    »Haben wir wahrscheinlich einen triftigen Grund«, beendete Jenkins den Satz.
    Sie tranken Kaffee und aßen jeder zwei Gebäckstücke, stellten fest, dass keiner mehr rauchte, und plauderten darüber, wie gemütlich es in den guten alten Zeiten gewesen war, bis Marcy anrief.
    »Zwei Neuigkeiten«, sagte sie. »Über die eine hätte ich längst informiert werden müssen, aber ihr Blödmänner habt sie mir vorenthalten.«
    »Und die wäre?«
    »Mit euren neuen Geräten könnt ihr in einem Fall mit Toppriorität DNS-Proben innerhalb von zwölf Stunden überprüfen lassen.«
    »Wusste ich gar nicht«, erwiderte Lucas. »Hast du das Ergebnis schon?«
    »Ja. Und weißt du was? Wer auch immer Jill MacBride erwürgt hat: Joe Mack war es nicht.«
    »Was?«
    »Tja, die Kacke ist am Dampfen, Großer. Trommle deine Leute zusammen. Wir fahren zu Lyle Mack. Wenn sie nicht von Joe erwürgt worden ist, hat er sie vielleicht auch nicht entführt – und er hat keinen Grund zu fliehen.«
    »Quatsch«, sagte Lucas. »Keine Ahnung, was genau passiert ist, aber Joe hat sie gekidnappt. Die Wahrscheinlichkeit, dass er es nicht war, ist eins zu einer Billion.«
    »Die Wahrscheinlichkeit einer kompletten Sonnenfinsternis ist auch eins zu einer Billion. Trotzdem habe ich schon eine erlebt.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Stimmt aber.«
    »Nicht die Sache mit der Sonnenfinsternis. Ich glaube nicht, dass Joe sie nicht entführt hat. Wann kannst du bei uns sein?«
    »In fünfzehn Minuten. Ich fahre sofort los.«
    Sie diskutierten über Marcys Information, kamen jedoch zu keinem Schluss darüber, was sie bedeutete. Sie traf mit dem Truck ihres Mannes ein, betrat das Haus und sagte mit einem Blick auf den Gebäck-Karton: »Ich wette, ihr habt mir kein einziges übrig gelassen …«
    »O doch«, widersprach Shrake. »Sogar zwei.«
    »Ich achte auf mein Gewicht«, erklärte sie.
    »Meiner Ansicht nach ist es genau richtig«, erwiderte Jenkins.
    »Ein echter Kenner«, murmelte Shrake.
    »Eins muss ich mir merken«, sagte Marcy. »Jenkins und Shrake auf keinen Fall anzuheuern, wenn Davenport sie endlich feuert.«
    »Hören wir auf mit dem Quatsch und fahren wir zu Mack«, mischte sich Lucas ein. »Nehmt die Gebäckstücke mit.«
    »Was hältst du vom Ergebnis der DNS-Untersuchung?«, fragte ihn Marcy.
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht waren mehr Leute an der Sache beteiligt, als wir dachten. Ziemlich sicher gibt es einen Mann im Krankenhaus, und wenn wir den finden … Schließt die DNS-Untersuchung Lyle Mack ebenfalls aus?«
    »Ja, es sei denn, sie sind adoptierte Brüder mit unterschiedlichen leiblichen Eltern. Allzu ähnlich sehen sie sich nicht – wir könnten uns ja mal erkundigen.«
    »Sie sehen sich nicht sehr ähnlich, das stimmt«, pflichtete Lucas ihr bei, »aber sie haben beide Ähnlichkeit mit Ike. Die sind garantiert nicht adoptiert.«
    Die Fahrt zu Lyle Mack dauerte zwanzig Minuten: Marcy ließ ihren Truck in der Auffahrt von Lucas und fuhr mit ihm, damit sie in Ruhe die zwei Gebäckstücke essen und einen Kaffee trinken konnte.
    »Ist Weather bei den Zwillingen?«, fragte sie.
    »Das weiß ich nicht so genau. Sie

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