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Mordrausch

Mordrausch

Titel: Mordrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Macks überhaupt etwas mit dem Überfall und allem anderen zu tun hatten«, bemerkte Marcy.
    »Doch. Wenn nicht, ergäbe das hier keinen Sinn, oder?« Er nickte in Richtung vorderer Raum. »Sie haben ihn gequält, bis sie wussten, was sie erfahren wollten, und ihn dann umgebracht. Wenn es ihnen nur um den Spaß am Töten gegangen wäre, hätten sie sicher noch länger weitergemacht. Und Haines und Chapman. Sie waren mit den Macks befreundet … Außerdem bin ich nach wie vor davon überzeugt, dass Joe etwas mit Jill MacBride zu tun hatte. Vielleicht geht es um die Medikamente. Unter Umständen hat jemand spitzgekriegt, dass die Macks sie haben, und sie sich vorgenommen. Weißt du was? Ich wette, die Medikamente sind nach wie vor hier in der Gegend.«
    Lucas hasste es, Berichte zu schreiben. In diesem Fall konnte er die Hauptlast zum Glück auf den Streifenpolizisten aus Mendota Heights abwälzen.
    Um elf Uhr rief Weather an. »Wir warten ab; die Mädchen werden stabiler. Könnte noch einen Tag dauern.«
    »Morgen schneit’s«, erklärte Lucas.
    »Wir haben vor, im Krankenhaus zu operieren, nicht auf dem Parkdeck.«
    »Clever.« Lucas erzählte ihr von Lyle Macks Schicksal.
    »Es wird schlimmer und schlimmer. Und alles, weil ein Mann die Nerven verloren und den armen alten Don Peterson mit Tritten ins Jenseits befördert hat.«
    »Ich erzähle es Ike«, sagte Lucas zu Marcy, »und versuche, ihm etwas zu entlocken. Vielleicht wird er jetzt gesprächiger.«
    Allmählich wurde es eng im Cherries, denn mittlerweile hatten sich Grace, der Polizeichef von Mendota Heights, zwei weitere Polizisten aus der Gegend sowie die Leute von der Spurensicherung und der Gerichtsmedizin eingefunden.
    Lucas rief Stephaniak an, den Sheriff von Washburn County, schilderte ihm, was passiert war, und fragte: »Wo, sagten Sie, arbeitet Ike? Ich muss ihn informieren.«
    »Lieber Sie als ich«, erwiderte Stephaniak. »Ich hab das schon zu oft gemacht.«
    Er suchte die Nummer aus dem örtlichen Telefonbuch und las sie Lucas vor, der sie sofort wählte.
    Ein Mann meldete sich mit müder Stimme: »Larry’s.«
    »Polizei Minnesota«, sagte Lucas. »Ich würde gern wegen einer Familienangelegenheit mit Ike Mack sprechen.«
    Nach kurzem Schweigen antwortete der Mann am anderen Ende der Leitung: »Ike ist heute nicht erschienen. Keine Ahnung, wo er steckt.«
    »Passiert das oft?«
    »Nein. Er ist ziemlich zuverlässig, wenn er nicht trinkt, und er trinkt nicht. Es sei denn, er hat gestern Abend damit angefangen. Ich habe erfolglos versucht, ihn über seine Handy-nummer zu erreichen. Was hat er ausgefressen?«
    »Nichts. Es handelt sich um einen Notfall in der Familie. Haben Sie die Nummer von seinem Festnetzanschluss?«, erkundigte sich Lucas.
    »Er hat nur das Handy. Und das trägt er normalerweise bei sich.«
    Lucas ließ sich die Nummer geben und wählte sie. Niemand ging ran. Er rief noch einmal Stephaniak an und sagte: »Ike ist heute nicht zur Arbeit erschienen. Könnten Sie jemanden zu seinem Haus schicken, damit er nach dem Rechten sieht?«
    »Glauben Sie, jemand könnte hier raufgekommen sein?«
    »Sein Sohn wurde gefoltert, möglicherweise wegen der Medikamente aus dem Krankenhaus. Vielleicht haben die Macks sie bei Ike versteckt, draußen im Wald oder so … Könnten Sie das überprüfen?«
    »Zehn Minuten«, versprach Stephaniak. »Einer meiner Streifenwagen ist in der Gegend.«
    Lucas fragte einen der Männer von der Spurensicherung, ob er etwas Auffälliges an der Leiche entdeckt habe.
    »Das mag seltsam klingen«, antwortete dieser, »aber es könnte sein, dass einer von den Kerlen während der Tortur Kokain geschnupft hat. An den Beinen des Mordopfers ist helles Pulver. Sieht nicht nach Staub oder Gips aus …«
    Lucas musste sich ziemlich anstrengen, um das beigefarbene Pulver zu erkennen.
    »Koks ist das, glaube ich, nicht.«
    »Ich habe trotzdem Proben davon genommen.«
    »Sie wissen, dass meine Frau Chirurgin ist?«
    »Ja, plastische Chirurgin, stimmt’s?« Der Mann war bei der Spurensicherung des SKA und hatte bereits mehrfach mit Lucas zusammengearbeitet.
    »Ja. Sie bringt manchmal Latexhandschuhe mit für Malerarbeiten und so. Für die Schuhputzsachen haben wir auch welche. Die sind innen mit feinem Pulver beschichtet, damit sie sich leichter an- und ausziehen lassen. Dieses Zeug hier erinnert mich daran. Überprüfen Sie das im Labor.«
    »Der Hoden des Mannes wurde vermutlich mit etwas sehr Scharfem wie einem Skalpell

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