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Mordsdeal

Mordsdeal

Titel: Mordsdeal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ingrid Schmitz
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manchmal etwas großzügiger sein.
    Mia ging voran, Romeo im Schlepptau. Sie hatten sich beim Pförtner angemeldet und während sie über den Gang marschierten, kam Mia die Erinnerung wieder, wo das Zimmer lag. Sie klopfte an die Tür und fragte nach der Begrüßung die lächelnde Frau am Computer, ob sie wisse, wo Hauptkommissarin Lilo Schütz sei.
    »Sie sprechen mit ihr, Frau Magaloff.«
    Mia war baff. Das letzte Mal hatte Lilo Schütz dunkle Haare mit kupferroten Strähnchen, diesmal trug sie eine schicke Kurzhaarfrisur in dunkelblond mit hellblonden Strähnchen. Die braunen Augen sahen außergewöhnlich dazu aus, aber es wirkte nicht unnatürlich. An Gewicht hatte sie ein paar Pfund zugelegt. Es stand ihr wesentlich besser, aber Mia war da ja voreingenommen und außerdem hatten sie ein wichtigeres Problem zu lösen.
    »Sagen Sie nicht, Ihr Cousin ist in Gefahr.« Lilo Schütz sah an Mia vorbei zu Romeo. »Oh, entschuldigen Sie, dass ich so an Ihnen vorbei gesprochen habe, die Überraschung war einfach zu groß.«
    Sie drehte sich auf ihrem Stuhl zu ihm um.
    Romeos Blick löste sich von der Wand mit den Schalke-Wimpeln, Schalke-Schals und Schalke-Bildern.
    »Ist nicht tragisch. Guten Morgen. Mein Name ist Romeo Stöckskes. Es geht um meinen Vater Heiner Stöckskes. Wir haben jetzt eine Spur. Sie müssen ermitteln.« Romeo zeigte auf den Leinenbeutel in Mias Hand.
    Die Kommissarin zog eine Augenbraue hoch.
    Mia fand Romeo reichlich ungeschickt. So durfte er nicht mit ihr umgehen. Sie wollte immer selbst entscheiden, was sie tun musste, zumindest aber das Gefühl haben, es selbst entschieden zu haben. Mia holte das Argument aus der Tasche: den Küchenkrepp mit dem zerdrückten Plastikflugzeug und legte beides auf den blanken Schreibtisch.
    »Tja, also, es ist so …«, begann Mia. »Können Sie uns helfen?«, beendete sie ihre Ausführung.
    Mia hatte den kompletten Ablauf vom Trödelsonntag in den Messehallen geschildert. Romeo erzählte danach vom Gespräch mit seinem Vater.
    Die Kommissarin, die für Romeos Geschmack viel zu gelassen blieb, schüttelte den Kopf. »Wenn jedes aufgeregte Familienmitglied eine Obduktion bewilligt bekäme, dann … wir haben nun mal die Ärzte, die die Untersuchungen durchführen, und die auch kompetent sind.
    Mia erhob Einspruch.
    Die Kommissarin sah sie mitleidig an. »Lassen Sie sich doch bitte nicht von irgendwelchen Schlagzeilen beirren, jeder zweite natürliche Tod sei keiner. Das ist lächerlich. Ich kann auch dieses Flugzeug nicht kriminaltechnisch untersuchen lassen, nur weil hier ein Stück Draht vorschaut, das in seiner Hand stecken geblieben war. Schauen Sie!« Die Kommissarin drehte das Teil im Küchentuch. »Es ist ein gewöhnlicher Draht, der durch das Zerdrücken hier herausgekommen ist.« Sie nahm die Lupe aus der Stiftebox. »Haben Sie mal über einen Zufall nachgedacht? So etwas solls geben. Ich müsste sonst jeden Trödelgegenstand, mit dem Heiner Stöckskes in Berührung kam, untersuchen lassen. Was soll das denn werden? Ich weiß nicht, ob der Staatsanwalt …«
    »Staatsanwalt?«, fragte Romeo.
    Mia wollte ihn aufklären, die Kommissarin kam ihr zuvor:
    »Wenn Sie bei Ihrer Meinung bleiben, werde ich Sie zunächst zeugenschaftlich vernehmen, wobei Sie sich wirklich auf Tatsachen beschränken und keine Vermutungen ohne Hand und Fuß äußern sollten. Was meinen Sie, wo unser Staatsanwalt eines Tages eingeliefert werden würde, wenn er nach jedem Gerücht oder jeder vagen Äußerung gleich ein Verfahren einleiten müsste?«
    Romeo zuckte mit der Schulter.
    »Aan-gee-nomm-men, der Sachvortrag beim Staatsanwalt wird angenommen, dann muss entschieden werden, wie mit dem Flugzeug verfahren werden soll, ob die Inhaltsstoffe der eventuell darauf vorhandenen Substanz beim LKA untersucht werden können. Wenn es keine Zweifel mehr an Ihrer Aussage gibt, dann kann der Leichnam beschlagnahmt werden, und dann kann der Staatsanwalt …«
    Romeo riss ihr den Draht mit dem Krepp aus der Hand.
    »Jetzt weiß ich auch, warum Ihr Schreibtisch so blank ist. Für mich ist der Fall klar, dann werde ich eben eine private Obduktion veranlassen. Sollte etwas gefunden werden, beschwere ich mich beim Polizeipräsidenten über Sie. Darauf können Sie Gift nehmen.« Romeo riss die Tür auf.
    »Romeo!«, rief Mia ihm hinterher.
    Die Kommissarin lief zum Flur. »Herr Stöckskes! Bitte nehmen Sie Vernunft an. So einfach ist es nicht, wie Sie es sich denken.« Sie zog beim Zurückkommen kurz

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