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Mordsdeal

Mordsdeal

Titel: Mordsdeal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ingrid Schmitz
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den Tisch kam und ihren Block zückte.
    »Zusammen.«
    Lilo flüsterte ein kaum hörbares: »Danke.«
    Nach einer Weile gab die Rechenkünstlerin das Ergebnis in seine Richtung preis: »Das macht dann 15, 90 Euro.«
    Benecke lächelte sie an: »Die Dame zahlt.«

    Die Zeit war wie im Flug vergangen, obwohl Lilo diesmal den Eindruck hatte, doppelt so viel erlebt und gehört zu haben wie sonst. Sie verabschiedete sich in der Bahnhofshalle von Mark Benecke und bedankte sich nochmals für sein schnelles Kommen. Sie wünschte ihm viel Erfolg für seinen bevorstehenden Fernsehauftritt, obwohl es gar nicht erforderlich war, er war bereits berühmt und kannte sich mit solchen Auftritten aus, eben ein Profi, so, wie er es in seiner Maden- und Käferbeschau war.
    Lilo wäre bereits bei der Ankunft im Fernsehstudio an einer Adrenalinüberdosis gestorben.
    »Haben Sie eigentlich – nachts – beim Chinesen schon mal gebackenes Spanferkel gegessen?«
    »Ich esse nie Fleisch!« Benecke wehrte die Vorstellung mit seinen Händen ab. Sein Gesicht verfärbte sich gelblich-weiß. Er hustete.
    *
    Romeo hatte die Nachricht von Mia heute Morgen sacken lassen und sie kurz darauf noch einmal angerufen. Da war sie gerade unterwegs zu diesem Daniel. Er war gespannt, ob sie wenigstens auf dieser Spur weiterkamen. Eigentlich musste sie ja längst zurück sein. Jetzt war es Spätnachmittag und noch immer hatte er kein Lebenszeichen von ihr gehört, obwohl sie versprochen hatte, sofort zurückzurufen. Hoffentlich war ihr nichts passiert. Romeo musste sich runterregeln. Er durfte sich nicht schon wieder in eine Sache hineinsteigern. Nur eines stand fest: Viel Zeit blieb ihnen nicht mehr. Am Mittwoch war die Beerdigung. Manchmal fragte er sich, ob es nicht sogar besser war, einfach alles zu begraben. Sein Vater wurde davon nicht wieder lebendig. Jedoch ließ ihn die Vorstellung, jemand aus seinem unmittelbaren Umfeld könnte es gewesen sein, weiterkämpfen. Mit solch einem Menschen wollte er nichts mehr zu tun haben, der sollte so leiden, wie sein Vater gelitten hatte. Nur würde alles seinen gerichtlichen Gang gehen, kämen für den Täter nicht mehr als Knast und Knastessen dabei heraus.
    Romeo begann mit dem Packen der Kartons. Darin verstaute er schon einmal die Sachen, die er in seine neue Wohnung mitnehmen wollte. So lenkte er sich ein wenig ab und sah, wovon er sich vorher trennen konnte. Der eigentliche Umzug der persönlichen Dinge war dann kein Problem mehr. Den Trick hatte er von Sameja übernommen, die schon seit Monaten auf ihren Kartons saß. So lange dauerte es bei ihm hoffentlich nicht. Obwohl er Sameja noch nicht lange kannte, hatte er es sehr eilig, mit ihr eine gemeinsame Wohnung zu beziehen. Er unterbrach seine Arbeit und rief die markierte Nummer aus der Avis an, die er um 18 Uhr zurückrufen sollte. Jetzt war es fünf Minuten vor.

19
    Samstagmittag holte Mia Sameja pünktlich in Mönchengladbach ab. Sie stand bereits auf der Straße und winkte mit beiden Armen, als galt es, ein Flugzeug ans Terminal zu lotsen.
    Mia hielt an und beugte sich rüber zur Beifahrertür. Sie ließ Sameja schnell einsteigen. Hinter ihnen hupte ein LKW. Mia drehte sich um und warf dem Fahrer eine Kusshand zu, dann widmete sie sich wieder wichtigeren Dingen.
    »Hübsch siehst du aus. Genau richtig für unser Treffen.« Mia fütterte ihren Navigator mit der neuen Adresse. Diesmal hatte sie auf eine Männerstimme umgestellt. Uschi war ihr zu sehr auf den Geist gegangen.
    »Wo gehts hin? Wo ist die Firma? Ein wenig kenne ich mich in Düsseldorf aus«, meinte Sameja und schielte auf den Zettel. »Funki. Klar, den kenne ich. Den sieht man ja schon von Weitem.«
    »Das mag wohl sein, nur, wo komme ich am günstigsten über den Rhein, ohne nasse Reifen zu bekommen?«
    »Rhein-Knie-Brücke«, sagte Sameja.
    »Aha.« Mia tippte mit dem Fingernagel auf ›Starten‹.
    Paul, der Navigator, hatte es Mia genauer verraten und kein einziges Mal vom Wenden gesprochen. Männer hatten eben den besseren Orientierungssinn, das stand außer Frage. Sie standen vor dem 234 in hohen Düsseldorfer Funkturm und fuhren mit dem Aufzug in Sekundenschnelle zum Restaurant.
    Samejas dunkle Augen wurden immer größer. Ihr war die Aufregung anzusehen. »Mia, gib mir einen Tipp, was ich sagen soll. Um was für einen Trödelmarkt geht es denn da? Wann und wo …?«
    Mia lächelte. »Du musst nichts wissen. Das ergibt sich von alleine. Gib nur artig die Hand und mach einen Knicks. Dann

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