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Mordsmäßig fit

Mordsmäßig fit

Titel: Mordsmäßig fit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. K. Cambray
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lud sie zum Abendessen ein. Sie gingen zum nahegelegenen Griechen. Mehr konnte er sich nicht leisten. Aber er lehnte ihr Angebot ab, sich an den Kosten zu beteiligen. Sie versuchte, fröhlich zu sein und machte Witze; sogar noch, als der Kellner aufs Brot nieste. Aber egal, über was sie redeten, es führte immer wieder auf ihre Probleme zurück. Jeff schnitt einige leichte Themen an - sein kurzes Intermezzo mit Mr. Blumenkind, wie er Hector nannte, das schreckliche Wetter, die Dawn-Patrouille. Keines schlug ein. Später, als sie das Restaurant verließen, schüttelte sie den Kopf. »Es tut mir wirklich leid, aber dies ist wohl nicht gerade unser Abend. Du hast es eben mit einer besorgten Dame zu tun.« Jeff besaß kein Auto. Sie fuhr ihn zu seinem Apartment. Oder, was er sein Apartment nannte; ein einziger Raum über einer Garage. Als sie sich umarmten, um gute Nacht zu sagen, fragte sie: »Hast du überhaupt Heizung da oben?«
    Er biß ihr ins Ohrläppchen. »In gewisser Hinsicht schon. Ich benutze die Körperwärme von süßen jungen Dingern wie du.«
    »Nicht diesen Körper. Wenigstens nicht heute nacht.« Sie lachte.
    »Kann ich das als definitives Vielleicht verstehen?«
    »Da bin ich überfragt.« Eine ehrliche Antwort. Im Moment war sie sich nicht sicher, was sie für ihn fühlte. Anfangs hatte sie ihn gern gemocht, war daran interessiert gewesen, ihre Beziehung zu vertiefen. Aber jetzt verdrehten die ernüchternden Clubgeschehnisse ihr den Kopf, änderten ihre Prioritäten. Sie grübelte, dachte nach und konzentrierte sich nicht aufs Fahren. Die Uhr am Armaturenbrett zeigte 21.30. Eine neue Nacht, so kalt wie eiskalter Marmor. Sie schaute ab und zu in den Rückspiegel. Routine. Nach ein paar Minuten bemerkte sie ein Auto. Sie justierte den Rückspiegel auf Nachtstellung, kniff die Augen zusammen. Ein zerbeulter Viertürer. Zack Keyman. Sie war gerade auf das kurze Stück Schnellstraße gefahren. So fuhr sie immer nach Hause. Plötzlich klopfte ihr Herz wie wild. Zacks Wagen kam näher. Ihr Wollschal fing an zu jucken, als sich die Poren weiteten. Lieber Gott, was hatte er vor? Der Viertürer war jetzt so nah dran, daß sie nur die Scheinwerfer über dem Kofferraum des Hondas sehen konnte. Sie fürchtete sich davor, langsamer zu werden. Sie trat aufs Gas. Die Hundert gab einer lächerlichen Hundertzehn nach, dann einer Hundertfünfzehn. Der, Honda ruckelte bei höheren Geschwindigkeiten. Zacks Auto stieß an ihre Stoßstange. Sie schrie. Noch einmal! Er versuchte, sie umzubringen! Ihre Knöchel knackten, als sie das Lenkrad umklammerte. Eine vereiste Stelle auf der Schnellstraße und -bum! Das Lenkrad des Hondas wirbelte herum. Zack Keyman war wahnsinnig. Er würde sie töten. Jetzt. Es sei denn, sie unternahm etwas. Und der Honda fuhr einfach nicht schneller! Sie stieg aufs Gas. Der Viertürer näherte sich bedrohlich, stieß den Honda an. Die Reifen quietschten. Sie kreischte. Ihr Inneres machte Sprünge wie Katzen in einem Sack. Sie war davon überzeugt, sie würde sterben.
    Weiter hinten, auf der linken Spur, ungefähr drei Meter vom Viertürer entfernt, näherten sich Scheinwerfer. Sie waren weiter auseinander. Als sich die drei Meter auf zwei, dann auf einen verkürzten, erkannte Dawn Hectors Limousine und Rudolpho hinterm Lenkrad. Sie hörte Zacks wütendes Hupen. Ein zweites ein paar Sekunden länger, wüten der, als die Limousine seinen rechten Kotflügel anstupste wie ein Hai, der mit einem Jungen spielt. Sie sah Zacks Wagen für einen Moment außer Kontrolle geraten. Ein zweiter Stoß ließ den Viertürer auf den Straßenrand zurasen. Sie fuhr langsamer. Zacks Wagen schlitterte auf die hohen Schneemassen zu, die die Schneepflüge hinterlassen hatten.
    Das Hinterteil seines Wagens schwang herum, der Beginn einer Schleudertour, in deren Verlauf sich das Auto zweimal um seine eigene Achse drehte. Sie endete damit, daß Zacks Viertürer in entgegengesetzter Fahrtrichtung stehenblieb; und seltsamerweise, ohne daß die kommenden Autos mit ihm zusammenprallten.
    Etwas weiter weg fuhr sie an die Seite. Die Limousine kam hinter ihr zum Stehen. Sie war zu aufgewühlt und dankbar, um sich weigern zu können, nicht mit ihm zu sprechen. Sie war sicher, daß er ihr gerade das Leben gerettet hatte. Und dann waren da noch all die anderen verwirrenden, wunderbaren Hector-Erinnerungen. Sie weigerte sich allerdings, ihn in sein Liebesnest zu begleiten. Statt dessen brachte er sie in ein teures italienisches

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