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Mordsmäßig fit

Mordsmäßig fit

Titel: Mordsmäßig fit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. K. Cambray
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kümmern. Sie fing clever an. »Das Blatt hat mehrere anonyme Anrufe bekommen, daß hier drei Frauen umgebracht worden sind.« Von Anfang an in der Defensive, fing Dawn an zu erklären, daß Eloise und Nicole schlicht und einfach die deutlich beschriebenen Sicherheitsregeln mißachtet hätten. Die Polizei habe die Sonnenbank untersucht. Weil sie mit Gewalt geöffnet worden sei, könne niemand mit Sicherheit sagen, ob sie einfach nur nicht richtig funktioniert habe und ob Chantelle, bevor sie um Hilfe rufen konnte, das Bewußtsein verlor. Miss DiNotello solle doch verstehen, daß absolut kein Beweis für ein Verbrechen vorliege.
    Miss DiNotello war aufmerksam und mitfühlend. Dawn würde es sicher nichts ausmachen, wenn sie mit Clubmitgliedern spräche, oder? Während Miss DiNotello energisch in das Clubinnere schritt, hoffte Dawn, daß das, was sie schreiben würde, nicht allzu gechäftsschädigend sein werde. Es gab keinen klaren Beweis dafür, daß irgendwer ermordet worden war - trotz ihrer persönlichen Zweifel.
    Ein Pfarrer kam in die Anmeldung und fragte nach dem Manager. Er war klein und mager; seine Hände schmal und sehr weiß. Pfarrer Harold war Chantelles einziger lebender Verwandter. Die ganze Zeit über, in der er über Gottes unergründliche Wege sprach und die Notwendigkeit, sie zu ertragen, bis sein Plan deutlich sei, sogar wenn dies erst im Himmel offenbart werde, hatte Dawn Tränen in den Augen. Während dieser spirituellen Erklärungen drehten sich ihre Gedanken - Schande über sie - einzig und allein um weltliche Angelegenheiten. Der Club würde zum zweitenmal um eine Klage herumkommen. Sie antwortete Pfarrer Harold auf seine Fragen, wie seine Schwester gestorben sei. Er verabschiedete sich mit gesenktem Haupt. Angesichts seines Leidens und seiner stoischen Duldsamkeit brach Dawn schluchzend zusammen. Arme Chantelle!
    Bis elf Uhr hatten sieben Mitglieder beschlossen, aus dem Club auszutreten. Inzwischen war Peter gekommen. Er machte ihnen klar, daß der Vertrag sie dazu verpflichtete, die Zahlungen für die abgeschlossene Zeit der Mitgliedschaft zu leisten. Auch wenn sie den Club nicht besuchten. Nein, das war kein Betrug. Das war allgemein gängige Verfahrensweise. Dawn ging im Club umher. Kein Zweifel, viele Mitglieder hatten ihr Training abgesagt. Die Besucherzahl war so gering wie am Anfang, als sie und Peter den Club gerade übernommen hatten. Ihr Herz sank. Ihr ehemaliger Geliebter, Sam Springs, und seine jetzige Flamme, Dinah, aßen zu Mittag. Bevor sie sie entdeckte, hatten sie schon ihr Sandwich bestellt. Sie setzten sich an ihren Tisch. Sam war ein einziges großes Grinsen. Dawn fragte ihn, worüber er so froh sei, verkniff es sich aber, ihn zu fragen, ob das sein manisch-depressives Verhalten war. »Habe gehört, Grübchen, daß du ein neues Todesopfer zu beklagen hast«, sagte er.
    »Würde es dir was ausmachen, mich nicht so zu nennen?« Dawn starrte ihn feindselig an.
    »Entschuldigung! «
    »Ein neuer Todesfall macht dich also glücklich, Sam?« Dawn konnte die Schärfe in ihrer Stimme nicht verbergen. »Was dagegen, wenn ich frage, warum?«
    »Werde ich dir eines Tages sagen.« Er grinste. »Und ziemlich bald.« Verärgert trug Dawn ihr Sandwich ins Büro. »Rätselmann« hatte sie ihn genannt, als sie noch zusammenlebten. Eine Figur aus einem Comic-Heft, das sie einmal aufgestöbert hatte. Ihn so zu nennen, hatte ihn auch nicht von seiner widerlichen Angewohnheit abgebracht. Das würde es auch jetzt nicht, selbst wenn sie wieder anfangen würde, darauf herumzureiten. Wie gut es war, ihn nicht mehr in ihrem Leben zu haben. Oder war er es doch?
    Sie erhielt einen Anruf von einem gewissen Doktor Paulsen. Er entpuppte sich als Zack Keyman. Sie starrte den Hörer an, war wie gelähmt. Worte lagen ihr auf der Zunge und verschwanden wieder. Egal, was Detective Morgan behauptete, sie wußte, dieser Mann am anderen Ende hatte drei Frauen ermordet. Und er lief immer noch frei herum! Trotzdem. Sie konnte den Hörer nicht einfach aufknallen.
    »Ich will mit dir reden, Dawn«, sagte er.
    »Wir hatten bereits in meinem Apartment eine Unterhaltung. Eine weitere am Telefon. Ich dachte, wir hätten uns verstanden.«
    »Ich wollte dir nur sagen, wie leid es mir tut, daß Chantelle tot ist.« Sie atmete scharf ein. Es war unmöglich, seine Worte zu entziffern, deren wahren Sinn zu entschlüsseln. »Und wollte fragen, wann du dich entscheidest, ob ich meinen Job wiederkriege. Peter hat gesagt

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