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Mordsmäßig fit

Mordsmäßig fit

Titel: Mordsmäßig fit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. K. Cambray
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umgekommen sind. Es gibt nur ein Wort, das beschreibt, warum Chantelle Carson den Löffel abgegeben hat.« Er hob beide Hände, die Zeigefinger in die Luft gereckt wie ein Musiklehrer. »Alle zusammen: eins, zwei, drei...«
    »Mord«, murmelten sie.
    »Ich hoffe, daß sie das der Presse verschweigen«, sagte Peter.
    »Mr. Faldo, wenn es jemals eine Zeit gegeben hat, in der die Presse auf Fakten wartet, bevor sie ihren Bericht druckt, so ist sie längst vorbei. Haben Sie den Dispatch von heute morgen gesehen? Nach deren Meinung ist Chantelle umgebracht worden.«
    »Aber früher oder später werden die Reporter mit Ihnen sprechen wollen«, sagte Dawn.
    »Scheiß drauf!« sagte Morgan. »Wenn ich sage, sie wurde ermordet, dann gebe ich dem, der’s getan hat, den Tip, daß die Bullen was wissen. Im Moment sagte ich gar nichts.«
    Dawn sah ihren Partner an. Über seinem Westenärmelausschnitt fing sein Hemd an, feucht zu werden. Er war aufs äußerste beunruhigt, bedroht. Er wollte den Club unbedingt verteidigen. Sie auch. Sie waren nur unterschiedlicher Ansicht, was die Methode anging. Sie fragte sich, ob sie wirklich begriff, wie wichtig auch ihm SHAPE war. Möglicherweise bedeutete es ihm mehr als ihr. Er war ehrgeizig. Sein Maßstab war finanzieller Erfolg und Ansehen. Naja. Die neuen Entwicklungen würden den Club vielleicht retten. Sie erzählte den Männern, daß Zack sie verfolgt und versucht hatte, sie umzubringen. Aus diplomatischen Gründen ließ sie Hector und seine Limousine aus dem Bericht raus. In ihrer Version war Zack gescheitert, weil er wahrscheinlich schlechte Reifen gehabt hatte.
    Morgan machte sich eine Notiz. »Ich glaube, es wird Zeit, den Kerl ein zweites Mal zu besuchen.«
    »Na endlich«, sagte Dawn. »Ich habe es Ihnen gesagt. Nachdem er gestern abend erfolglos versucht hat, mich von der Straße zu drängen, muß er wissen, daß wir ihm auf die Schliche gekommen sind. Sie werden ihn wahrscheinlich nicht finden. Alle Beweise deuten genau auf diesen Mann.«
    »Nicht alle«, sagte Morgan. »Wir haben angefangen, ein bißchen rumzufragen. Chantelles Mitbewohner scheint ein Drogendealer zu sein. Er hat eine Akte und sie auch. Wegen Drogenhandels. Vielleicht... wurden Schulden beglichen, Leute verwarnt.« Er grinste und tippte an seinen Hut. »Sehen Sie, Dawn. Nichts ist so einfach, wie es aussieht.« Er sagte ihr und Peter auf Wiedersehen und verschwand.
    Später, am Nachmittag, kam es zu einem neuen Konflikt zwischen Peter und ihr, als ein Fernsehteam aufkreuzte und um die Erlaubnis zu filmen bat. Ihr Partner rannte zusammen mit Karl Clausman, der die Eisenstange geschultert hatte und den starken Mann markierte, hinunter, um ihnen den Eintritt zu verweigern. Sie zupfte Peter am Ärmel, als sie die Treppen hinuntereilten, und flüsterte ihm zu, daß das Team hereingelassen werden sollte. Es waren viele Leute im Club: Hauptstoßzeit. Später Nachmittag. Alles sah normal aus. Vergiß den Todesclub. Aber nein, er wollte nichts davon wissen. Er tat ihren Protest mit ein paar erniedrigenden Bermerkungen und mit mehr als nur einem Hauch von gutem, alten Chauvinismus ab.
    Zu Hectors Einsicht, was die geschäftlichen Konsequenzen anging, nach dem, was in SHAPE passiert war, addierte sie eines hinzu: Die Peter-Dawn-Partnerschaft litt unter den bis dato schlimmsten Spannungen. Noch vor einem Monat hätte sie sich gefragt, was sie tun konnte, um seinen Wünschen zu entsprechen und die Partnerschaft zu erhalten. Jetzt änderten sich die Dinge auf eine Weise, die sie selber noch nicht vollkommen verstand. Ihre alten Reaktionen waren wie Kleingeld, das nicht mehr ausreichte für die Anschaffungen in schwierigen Zeiten. Anstatt Peter entgegenzukommen, tat sie das Gegenteil. Was ging in ihr vor?
    Telefon. Hector. Er wollte wissen, ob sie Peter angesprochen habe, ihren Clubanteil zu kaufen und ob sie mit ihm in sein Liebesnest zöge. Er beeilte sich, Auslandsreisen, die er für sie beide geplant hatte, zu beschreiben. Aber erst mußte sie »sich von SHAPE losreißen«. Sie sagte ihm, daß sie noch nicht mit Peter gesprochen habe und daß sie auch nicht wisse, ob sie es jemals tun werde. Zu ihrer Überraschung schrie er sie durchs Telefon an. Zum erstenmal in ihrer Beziehung legte sie einfach auf. Sie kannte ihn. Jetzt würde er persönlich kommen - zum Training natürlich. Dann würde er es irgendwie schaffen, sie früher oder später alleine zu erwischen.
    Ohne darüber nachzudenken, packte sie ihre Sachen, um das

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