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Mordsmäßig fit

Mordsmäßig fit

Titel: Mordsmäßig fit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. K. Cambray
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zuckte mit den Schultern und setzte sich zurück. »Das größte Problem mit gutgemein ten Ratschlägen ist, daß sie nicht ernstgenommen werden.«
    Sie standen auf, um zu gehen. Er legte einen Arm um ihre Schultern. Sie war zu müde, ihn abzuschütteln. »Keine Entscheidung, die du jetzt fällst, kann endgültig sein«, sagte er. »Ob es dir gefällt oder nicht, deine Zukunft und die des Clubs ist unsicher.« In der Limousine küßte er sie. Sich sträubend drehte sie ihren Kopf weg, gegen erotische Erinnerungen und ihre Sehnsüchte ankämpfend. Er hielt sie fest, küßte sie auf ihren L. L. Bean-Goretex-Parka, ihren Petty-Logan-Wollpullover, die Ship’n-Shore-Dacron-Bluse, ihren J. C. Penny-Nylon-Schlüpfer, ihren Maidenform-BH, ihre fröstelnde Brustwarze. »Komm zu mir zurück, mein zuckersüßer Liebling! Meine Liebe des Nordostens.«
    »Es wird Zeit, mich nach Hause zu bringen.«
    Er seufzte. »Wie du willst.«
    Den Rest des Weges bestrafte er sie mit Schweigen. Sie fiel allein in ihre Kissen, rief sich sofort den langen schwierigen Tag noch einmal ins Gedächtnis. Ein bleierner Schlaf überwältigte sie.
     
    Als sie im Club auftauchte und Peter im Büro hin und her rennen sah, wußte sie, daß nicht alles in bester Ordnung war. »Die Presse! Die verfluchte Presse! Lies! Sieh her! Leider du auch!« Offensichtlich war Miss DiNotello auf einen Job beim National Enquirer aus. »Todesclub fordert drittes Opfer!« Dawn las. Die Schlagzeile war das Zitat eines Mitglieds, das anonym bleiben wollte. Wahrscheinlich Phyllis Melaney von der Viererclique: Verzeiht mir, Peter und Dawn, daß ich euch, beziehungsweise euren Todesclub, zu Tode prügle. Sie las weiter. Ungefähr achtzig Prozent der Story entsprachen der Wahrheit. Für die Presse nicht schlecht. Alles Negative war lückenlos wahr. Natürlich. Dawn wurde übel, nicht nur, weil sie nicht gefrühstückt hatte.
    »Was machen wir jetzt?« fragte sie, und sie hatte die Sache schon jetzt satt.
    »Wir werden Glassman so tun lassen, als ob er Klage wegen Verleumdung erheben werde. Wir erlauben keine weiteren Interviews.«
    »Ich weiß nicht so recht, ob das das richtige ist. Vielleicht sollten wir mutiger sein. Die Leute wissen lassen -«
    »D.G., das ist das Idiotischste, was du seit Wochen von dir gegeben hast!« Peters Mantel flog in die Ecke. Er erhob seinen Zeigefinger. »In Zeiten wie diesen mußt du dich zurückhalten.«
    »Ich glaube nicht, daß du recht hast.« Seine Selbstsicherheit, die sie an einen Gockel erinnerte, störte sie mehr als sonst. »Um die Wahrheit zu sagen, ich bin absolut nicht deiner Meinung.«
    »Sei anderer Meinung soviel du willst. Nur laß mich die Dinge regeln!«
    »Auch wenn du sie falsch regelst?«
    Sein Gesicht verzog sich, als hätte er gerade in eine Zitrone gebissen. Er fuhr sich mit einer Hand durch sein lockiges Haar. »Was ist nur heute mit dir los, hm?«
    »Ich habe einen schlechten Tag. Zähl die zwei letzten Wochen dazu! Und deine Entschuldigung?« Sie machte kehrt und verließ das Büro, obwohl sie sich sagte, sie hätte dableiben sollen, um ihren Standpunkt zu verteidigen. Sie ging zur Rezeption. Die Zahl der Buchungen war deutlich zurückgegangen, nur nicht für die Racketballplätze. Die waren total ausgebucht. Die würden vor lauter Spielen die Wiederauferstehung verpassen. Keine Spur von Todesangst! Vier weitere Mitglieder, alles Frauen, hatten ihre Ausweise abgegeben. Sie sah die anderen durch. Nur Frauen. Könnte schlimmer sein. Fünfundsechzig Prozent der Mitglieder waren Männer und fünfunddreißig Prozent Frauen. In ihrem tiefsten Inneren hoffte sie, daß sie all das vielleicht, nur vielleicht, doch überstehen würden. Falls es nicht noch mehr Ärger gab.
    Am späten Nachmittag tauchte Detective Morgan auf. Bei geschlossener Bürotür sprach er mit Dawn und Peter. Der Bursche von der Polizei hatte den Hersteller der kaputten Sonnenbank angerufen. Ein Techniker aus New York war gekommen, um sie sich anzuschauen. Da sie mit einem Stemmeisen aufgebrochen worden war, hatte er sich kein Urteil über den Riegel machen können. Jedoch hatte jemand mit hundertprozentiger Sicherheit an der Schaltuhr herumgespielt. Der Strom hätte sich abstellen müssen, sobald die Schaltuhr abgelaufen war.
    »Nur ist es dazu nie gekommen.« Morgans faltiges Gesicht verzog sich, mit großer Anstrengung, wie es schien, zu einem schmalen Lächeln, das seine Züge weicher machte. »Selbst wenn die beiden ersten Ladies auf natürliche Weise

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