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Mordsmäßig fit

Mordsmäßig fit

Titel: Mordsmäßig fit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. K. Cambray
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Schneelandschaft. »Wir« werden dich umbringen. Sie hatte nur Schemen zwischen den Bäumen gesehen. Egal. Sie umzingelten sie und gaben ihrem Leben noch eine Woche! Sie sehnte sich nach Trost von Karl. Aber der Zettel hatte seine dunklen Schatten auch auf ihn geworfen. Er war voller Zorn gegen die, die ihr schaden wollten. Er plusterte sich auf wie ein Hahn, seine Halsschlagadern traten hervor, Farbe stieg ihm ins Gesicht.
    Wenn er sonst schon nicht sehr gesprächig war, konnte er jetzt, noch Stunden später, kaum reden. Wenn, dann murmelte er nur eine lange Litanei, die Rache versprach, endlos wie die Landschaft jenseits der Straße Richtung Süden. Er hatte keine Zweifel, wer hinter der Drohung und allem anderen steckte - Jeff Bently.
    Obgleich sie zu Tode erschreckt war, ärgerte sie das. »Jeff ist nicht der, auf den du wütend sein solltest, Karl«, sagte sie scharf. Sie verdächtigte Peter mehr als Jeff. Peter hatte ein Motiv. Aus welchem Grund auch immer, er wollte den Club. Nicht Jeff. Warum dann, um Himmels willen, vertraute sie dem Mann nicht? Peter war der Schuldige. Er war der Mann, der bald verhaftet wurde. Sie seufzte laut und fand es an der Zeit, Jeff zu verteidigen. »Er und ich sind enge Freunde. Er hat keinen Grund, mir zu schaden.«
    »Ich habe dir nicht alles über ihn erzählt«, sagte Karl.
    »Was denn noch?« Sie spürte mehr Anspannung in ihrem Nacken.
    »Er liebt dich. Er hat es mir einmal gesagt, als wir zusammen einen trinken waren. Er war ziemlich blau. Da hat er’s gesagt. Er hat gesagt, er würde dir nie wirklich was bedeuten, solange der Club dein Leben ist. Er fand es schade, daß du nicht die Art Frau bist, für die man sorgen kann. Du sorgst für dich selber.«
    »Das beweist noch gar -«
    »Er sagte, er täte alles, um dich zu kriegen.«
    »Karl, man will mich umbringen. Wenn ich tot bin, kann mich niemand mehr lieben.«
    »Das ist logisch. Aber Jeff Bently hat nichts mit Logik zu tun. Er war in einer Klapsmühle, weißt du?«
    »Naja. Er hatte Probleme, aber-«
    »So. Warum könnten die nicht wiederkommen?«
    »Karl...«
    »Wenn du willst, bleibe ich vierundzwanzig Stunden am Tag bei dir.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich weiß, was du für mich empfindest, Karl. Ich glaube nur nicht, es wäre klug. Aber im Club will ich dich immer in meiner Nähe haben.«
    »Ich will da sein, wenn Bently was versucht!«
    Sie machte sich nicht die Mühe, den großen Mann vor heftigen und vorschnellen Schlüssen zu warnen. Leider war er dazu prädestiniert. Jeff schuldig? Das war absurd! Peter war der Mörder. Sie mußte sich daran erinnern. Aber... Konnte Jeff...? Obgleich sie es nicht wollte, mußte sie an die intimen Stunden denken, die sie und Jeff gehabt hatten. Sie stöhnte. Konnte er an einem Tag diese Dinge tun und sie am nächsten Tag umbringen? Unmöglich! Peter! Ihr Verdacht würde sich auf Peter konzentrieren. Von allen Verdächtigungen Karls hatte sich nur eine richtig festgesetzt: Er hatte den Masseur im Medizinschrank im Trainerraum herumstöbern sehen. Die Sache, mit der sie am letzten Wochenende nichts anzufangen wußte, ergab jetzt einen Sinn. Detective Morgan hatte gesagt, daß Drogenspuren in Sams Leiche gefunden worden waren.
    Als sie Montag morgen Detective Morgan anrief, sprach sie nicht gleich von Drogen. Sie erzählte ihm von ihrem Ausflug nach Maine, dem Zettel und fragte ihn, was sie tun solle. Nach Möglichkeit nicht allein sein, riet er ihr. In der Gesellschaft von Leuten sein, denen sie traute.
    »Das geht nicht immer«, sagte sie. »Was, wenn ich allein sein muß?«
    »Seien Sie vorsichtig.«
    »Danke!«
    »Ich habe Ihnen meinen Rat gegeben. Ich sagte Ihnen, bleiben Sie dem Club fern.«
    »Ihren Rat habe ich dieses Wochenende befolgt, oder nicht?« fauchte sie. »Wieviel hat das genutzt?« Ihre Stimme wurde höher, trotz ihrer Anstrengung, sie zu kontrollieren. »Werden Sie nun herausfmden, wer mich umbringen will - oder was?«
    »Wir arbeiten daran.«
    »Ich will Polizeischutz!«
    »Sie und fünfzig andere. Ich könnte sie Ihnen beim Namen nennen, ohne darüber nachzudenken. Sie haben Ihren eigenen freundlichen Ochsen, oder? Den Tuntenschläger? «
    »Er ist mehr als das! Wie auch immer, er hat seine Jahre im Gefängnis abgesessen. Er hat seine Schuld bezahlt.«
    »Beruhigen Sie sich, Dawn.«
    Sie fragte, ob er noch etwas über die Drogenspuren in Sams Leiche herausgefunden hatte. Das Labor arbeite noch daran, sagte er. Aber es sehe ganz so aus, als gehöre es zur

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