Mordsmäßig fit
wieder. »Ich muß Ihnen einige Dinge sagen. Ich hoffe, Sie hören es sich an, Dinah. Es geht um Sie, mich, Hector Sturm und jemand anderen. Am Ende werde ich Sie bitten, etwas zu tun. Es wäre also nett von Ihnen, wenn Sie mir zuhörten. Okay?«
»Naja, sicher. Schießen Sie los.«
Dinah schien eine intelligente, vernünftige Frau zu sein. Sie sagte also, Dinah habe nicht eine Vorgängerin gehabt, sondern davor habe es noch eine gegeben. Hector habe eine andere Affäre beendet, um Dawn zu seiner Geliebten zu machen.
Dinahs Augen weiteten sich. »Davon hat er mir nichts erzählt.« Sie sah Dawn jetzt mit anderen Augen. »Ich denke, Sie sind attraktiv genug, oder nicht? Und ich bin sicher, dumm sind Sie auch nicht.« Sie nippte an ihrem Glas. »Ich hoffe, Sie denken sich das nicht aus.«
»Absolut nicht!« Dawn erzählte weiter, daß sie mit Hector Schluß gemacht habe. Jetzt sei Dinah ihre Nachfolgerin - oder war es dazu noch nicht gekommen?
Dinah lächelte vielsagend. »Ich habe mich von ihm überreden lassen, mit ihm zum Abendessen in seinen
Club zu gehen. Einmal hat er mich auf ein paar Drinks dorthin mitgenommen.«
»Nett dort, oder nicht?« fragte Dawn. »Ich mochte die frischen Blumen mitten im Winter.«
Dinah blinzelte. »Ich habe mir schon gedacht, ich bin nicht die erste, die er dahin mitgenommen hat.«
»Hat er das Schubert-Quintett spielen lassen?« fragte Dawn.
»Das was?«
»Soweit ist er wohl noch nicht«, sagte Dawn. »Sie müssen schwerer zu kriegen sein als ich.«
»Okay, Sie haben Ihren Standpunkt klargemacht.« Dinah machte einen Schmollmund. »Ich hoffe nur, wenn Sie sagen, zwischen ihnen ist es aus, dann ist es auch aus.«
»Es ist aus.«
Der Rotschopf lehnte sich vor. »Ich glaube, Sie waren verrückt, Schluß zu machen! Er hat alles - Geschmack, Stil, Geld. Er hat angedeutet, er würde mir eine eigene Wohnung einrichten. Wir würden reisen!«
»Kann sein. Er und ich sind ein bißchen rumgereist. Ach, wieder in Puente Romana sein!« Dawn wunderte sich über ihre Selbstgefälligkeit. Normalerweise war sie nicht jemand, der sich aufspielte. Vielleicht stachelte sie Dinahs Selbstbewußtsein auf.
»Bin ich eben die zweite oder dritte - oder was.« Sie zuckte mit den Schultern. »Wen kümmert’s? Zur Zeit bin ich Nummer eins.«
»Das ist ja das Problem. Das sind Sie nicht. Nicht ganz.«
»Wovon sprechen Sie?« Zum erstenmal hatte Dawn Dinah aus der Fassung gebracht. Ihr blasser Hals und ihre blassen Wangen färbten sich purpurrot.
»Während er um Sie herumscharwenzelt, hat er sich auch an eine Freundin von mir herangemacht.«
»Wer ist das?«
»Das spielt keine Rolle. Jemand, der nicht so stark ist wie Sie - oder ich, wenn Sie so wollen. Jemand, für den es nicht gut wäre, sich mit so einem Typen einzulassen. Und schließlich fallengelassen zu werden.« Sie erzählte Dinah von den Geschenken und Karten an Beth. Erwähnte aber nicht den Namen dieser Freundin.
»Dieser Schuft!«
»Jetzt zu dem, was Sie tun sollen. Stellen Sie Hector zur Rede. Sagen Sie ihm, Sie schätzen es nicht, daß er anderen Frauen nachsteigt.«
Dinah wurde blaß. »Oh Gott, ich habe ihn zu lange zappeln lassen.« Ihr Gesicht zuckte vor Bestürzung. »Ich dachte, das sei genau die richtige Art bei ihm, und jetzt...«
»So tun Sie, was ich Ihnen vorgeschlagen habe. Ich denke, er ist mehr an Ihnen interessiert als an... der anderen. Wenn er vor die Wahl gestellt wird, bin ich überzeugt, er wählt Sie.«
Dinah ballte ihre Hände. »Ich kann es nicht glauben!«
»Sie bekommen ihn zurück. Hundertprozentig. Und meiner Freundin wird die Qual erspart, sich mit ihm einzulassen. Sie können nichts verlieren. Werden Sie’s tun?«
Dinah zögerte, vergrub ihre Hände in ihrem Haar, verzog ihr Gesicht. Dann blickte sie Dawn in die Augen. »Wollen Sie mich verarschen, Dawn Gray? Spielen Sie irgendein Spiel, um Hector und mich auseinander zu bringen? Vielleicht sind Sie ja eifersüchtig oder so was?«
»Absolut nicht! Ich schwöre. Was ist nun, stellen Sie Hector zur Rede?«
»Darauf können Sie Gift nehmen! Aber nicht gleich. Er ist gerade geschäftlich unterwegs. Wird in ein paar Tagen zurück sein.«
»Wohin ist er gefahren?«
»Weiß nicht. Hat er nicht gesagt.«
»Wenn Sie mit ihm reden, lassen Sie meinen Namen raus. Ich will nicht, daß er denkt, er kann sich da rausmogeln.«
»Alles klar!«
Sie verließen den Sandwich-Shop freundschaftlicher als sie gekommen waren. »Noch einen Gefallen,
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