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Mordsmäßig fit

Mordsmäßig fit

Titel: Mordsmäßig fit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. K. Cambray
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Familie der Betäubungsmittel. Wahrscheinlich oral eingenommen. Der Pathologe habe noch nicht die Zeit gehabt, sich die Leiche noch mal anzusehen. Sobald er mehr wisse, werde er es sie wissen lassen.
    Sie ging runter zum Trainerraum, um Beth zu fragen, welche Medizin und Drogen im Schränkchen aufbewahrt wurden. Aber sie war nicht da. Karl drückte sich vor der Tür herum, stand Wache. Sie war überrascht, daß das Schränkchen mit den zwei Türen nicht verschlossen war. Dann konnte sich wohl nichts Gefährliches darin befinden. Sie öffnete den Schrank und sah hinein. Viele ihr bekannte, ohne Rezept erhältliche Schmerztabletten, eine Reihe Einreibemittel, Magenberuhiger. Ein paar verschreibungspflichtige Dosen mit Beths Namen und der Adresse des Clubs. Die Namen der Medikamente kannte sie nicht, aber es stand nichts von Gefahr darauf. Als sie den Schrank gerade zumachen wollte, sah sie in der Ecke eine kleine Sammlung Geschenkkarten. Oh! Von den Geschenken, die Beth von dem großen Unbekannten bekommen hatte. Das ging Dawn nichts an. Aber ihre zierliche Freundin hatte ihr soviel davon erzählt. Sie ging die Karten durch. Sie waren chronologisch geordnet. Die erste hatte das Datum von vor fünf Wochen. Die Nachrichten waren kurz. Sie bewunderten Beth. Auf der letzten stand das Versprechen, daß der Schreiber seinen Namen bald enthüllen würde. Diese feine Handschrift hatte sie früher schon einmal gesehen. Sie wußte Bescheid. Sie kamen von Hector Sturm!
    Sie legte die Karten zurück und schloß das Schränkchen. Wieder in ihrem Büro, ein paar Minuten später, erstickte sie fast an ihrer Wut. Ihr früherer Geliebter war hinter zwei Frauen her! Dinah konnte für sich selber sorgen; sie und Hector waren aus demselben Holz geschnitzt. Aber Beth! Jemand wie Hector würde das sanfte Mädchen fortreißen - ins Verderben. Sie konnte verstehen, daß Beths bleiche, elfenhafte Schönheit Hector anzog. Oh ja, sie kannte seinen Geschmack. Dawn war nur knapp mit heiler Haut davongekommen. Beth hätte keine Chance. Dawn mußte etwas unternehmen, um ihre Freundin zu schützen, ohne ihre Gefühle zu verletzen. Im Moment wußte sie nicht genau, was. Am Abend mußte sie, weil an noch mehr Personal angespart wurde, bei der Tiger-Aerobicsklasse einspringen. Sie schluckte ihren Mißmut herunter, daß die Gruppe in den letzten Wochen um drei Viertel geschrumpft war. Nach Kettys Zahlen war SHAPE in einem Monat bankrott. Obendrein hatte Dawn, bevor die Woche herum war, zum zweitenmal eine Morddrohung bekommen! Obwohl sie Detective Morgan von ihrer Todesgefahr berichtet hatte, fragte sie sich im tiefsten Inneren, ob die Drohungen ernstgemeint oder nur dazu da waren, ihr den Club madig zu machen. Kurz, all das war Peter Faldos Arbeit! Ihr Mißtrauen Jeff gegenüber konnte sie auch nicht ersticken. Alles war so durcheinander! Sie sehnte sich danach, sich mit einem anstrengenden Training abzulenken. Ihr Geist und ihr Körper hatten es nötig. Während sie sich aufwärmte, kam ein Nachzügler -Dinah. Mit diesen roten Haaren und in ihrem roten hautengen Kostüm sah sie umwerfend aus. Ihretwegen trieb Dawn das Training auf beinahe unfaire Höhen. Hoffte, daß die Frau völlig erledigt ausstieg, aber sie hielt durch. Ein paar von den anderen gaben auf, setzten sich hin, ruhten sich aus, ihre Blicke feindlich. Als die Gruppe Entspannungsübungen machte, wußte Dawn, wie sie das Beth-Hector-Problem lösen konnte. Sie fing Dinah auf dem Weg zur Dusche ab. »Haben Sie Zeit? Ich möchte gerne irgendwohin gehen und mit Ihnen reden.«
    Dinah zog erstaunt die Augenbrauen hoch, willigte aber ein. Sie gingen zu einem Sandwich-Shop in der Nähe, saßen im Neonschein und tranken überteuerten Orangensaft. Dinah erkundigte sich freundlich nach den Problemen des Clubs und ob es irgendwelche Fortschritte gebe. Keine, sagte Dawn, aber sie erzählte ihr nichts von den Morddrohungen. Sie wollte den Rotschopf nicht ablenken.
    »Ich hoffe, Sie wollen nicht über sich und Sam und mich reden«, sagte Dinah. »Sie und er waren längst passé, bevor ich ihn überhaupt traf. Jetzt ist er Vergangenheit. Was auch immer Sie für Vorstellungen von ihm hatten, sie waren alle falsch.«
    Dawn seufzte. Es war unfair, Sam so zu verdächtigen. Jetzt schien es unmöglich, daß er etwas mit den Morden zu tun hatte - aber ausgeschlossen war es nicht. Nichts schien mehr ausgeschlossen. Egal. Er war tot. Ein kurzer Anfall von Niedergeschlagenheit überkam sie und verflüchtigte sich

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