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Mordsucht

Mordsucht

Titel: Mordsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moe Teratos
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Der Sex und seine Experimente waren zwei verschiedene Paar Schuhe für ihn.
    Als David jetzt den perfekten Gino vor sich auf der Couch liegen sah, nahezu nackt und fügsam, zweifelte er für einen kurzen Moment an seinem Vorhaben.
    Gino schien sich sichtlich unwohl zu fühlen, als er merkte, dass David nicht auf seine Avancen einging.
    »Ist alles in Ordnung mit dir?« Er griff zögernd nach seiner Jeans. Eine Gürtelschnalle klimperte und riss David aus seiner Lethargie.
    Er will sich anziehen und abhauen! Nein!
    »Hör mal, vielleicht verschieben wir das …« Gino stand auf und wollte die Hose hochziehen. »Scheint dein erstes Mal zu sein, hm?«
    David reagierte sofort, stellte eins der Gläser ab, zog die Waffe und richtete sie auf den Callboy. Als er den harten Stahl in seiner Hand spürte, vergaß er seine dümmlichen Gedanken, die nichts weiter waren als heiße Luft. David musste sich bewusst machen, dass Gino ihn nicht wirklich begehrte, sondern nur um ihn buhlte, weil er eine Stange Geld dafür bekam. Auf der Straße hätte der Callboy ihn keines Blickes gewürdigt, wäre wie ein Hahn an ihm vorbeistolziert und hätte ihn ignoriert, so, wie es alle taten. Für die Menschen war David Luft und er hasste sie dafür und er hasste es, nicht sein Ziel zu erreichen.
    Aber jetzt war es fast so weit. Er konnte den Erfolg auf der Zunge schmecken. Vor ihm stand das Mittel zu einem erfüllten Leben und HeaterAD würde ihm den Weg dorthin zeigen.
    »Sofort hinsetzen!«, befahl David und schritt auf ihn zu.
    Das Exemplar hob abwehrend die Hände. »Stehst du auf Rollenspiele? Du, der Einbrecher, und ich, das überraschte Opfer?«
    David konnte seiner Stimme anhören, dass er selbst nicht daran glaubte, was er sagte. Die Nervosität stand Gino ins Gesicht geschrieben, kleine Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn und er zitterte. Er nahm vorsichtig wieder Platz und versuchte zu lächeln.
    »Komm, Mann, red mit mir!« Gino schien nicht zu verstehen.
    David schwieg, ging auf den jungen Mann zu und gab ihm das Glas Wasser mit den Tabletten.
    »Trink!«
    »Was ist das?«, fragte der Callboy und betrachtete das Wasser, auf dem ein weißer Schaum schwamm. »Ist da was drin? Drogen? Soll ich auf einem Trip sein, wenn wir  …?«
    Das Bürschchen hielt immer noch alles für ein Spiel. David entschied sich, ihn in dem Glauben zu lassen, das machte es für ihn einfacher.
    David senkte die Waffe und lächelte. »Ja, das will ich. Vertrau mir, wir werden Spaß miteinander haben. Wenn du das trinkst, zahl ich dir das Doppelte.«
    Der jugendliche Leichtsinn ließ Gino alle Bedenken über Bord werfen, er hob das Glas an seine Lippen. »Was ist es denn?«
    »Spaßmacher«, antwortete David und wunderte sich über das Verhalten des Exemplars. Der kurze Anflug von Angst und Misstrauen war fort und an ihre Stelle trat die Vorfreude auf ein spannendes Abenteuer. Was mochte der Junge schon erlebt haben, wenn er zu fremden Männern ins Bett stieg? Es mussten schräge Dinge gewesen sein, sonst würde er nicht so gelassen reagieren, während er das Glas in einem Zug leerte und sich zurücklehnte. Gino wartete auf den Kick, auf die Reise in eine Welt voll bunter Farben und verzerrter Fratzen. David wusste, dass er sie nicht sehen würde. In ein paar Minuten würde alles um ihn herum schwarz werden.
    Gino streckte einen Arm nach ihm aus. »Jetzt komm her, zier dich nicht so. Leg endlich die Waffe weg.«
    David blieb ungerührt stehen.
    Gleich sollte es passieren …
    Gino rieb sich die Augen und gähnte, die Lider fielen ihm ständig zu.
    »Komisches Zeug, das macht übelst müde«, lallte er und sackte immer weiter in sich zusammen, bis das Kinn auf die Brust sank und er einschlief.
    Das war Davids Startschuss. Er ging um den Wohnzimmertisch, hob Gino an und warf ihn sich über die Schulter. Der Junge musste kaum mehr als siebzig Kilo wiegen.
    In Windeseile lag das Paket verpackt und verschnürt im Kofferraum und war bereit für die Reise. David sah auf die Uhr. Alles hatte weniger als eine halbe Stunde gedauert. Wenn er zügig durch den Verkehr kam, würde er pünktlich im Stübchen sein.
     
    Kurz vor acht stand er vor dem Restaurant. David hatte seinen Wagen in einer Seitenstraße abgestellt. Nach Gino konnte er nicht sehen, zu groß war die Gefahr gewesen, dass jemand den Inhalt des Kofferraums sah. Rein rechnerisch sollte die Dosis Schlaftabletten reichen, die er ihm verabreicht hatte.
    David war unschlüssig, ob er vor der Tür

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