Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mordswald - Hamburgkrimi

Mordswald - Hamburgkrimi

Titel: Mordswald - Hamburgkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. C. Poets
Vom Netzwerk:
Pflanze
gefunden, die ein paar hundert Meter weiter an diesem Bach, der Kollau,
wachsen." Er schaute auf seinen Zettel. "Vom Himalaya-Springkraut, um
genau zu sein. Am Tatort direkt wächst die nicht. Also scheint die Person mit
Schuhgröße 43 zwischendurch zum Bach gegangen und wieder zurückgekommen zu
sein. Die Vermutung liegt nahe, dass diese Person den Aronstab ausgegraben hat,
damit zur Kollau gegangen ist, ihn dort gewaschen hat und anschließend
zurückgekehrt ist, um die Pflanze wieder einzusetzen."
    Sie versuchten sich die Szene vorzustellen, aber keiner
konnte sich einen Reim darauf machen. Wer würde schon mitten in der Nacht,
mitten während einer Schlägerei, eine Pflanze ausbuddeln, säubern und wieder
eingraben?
    Max fuhr fort. "Vor seinem Tod ist Birkner in die Knie
gegangen, möglicherweise, bevor er die tödlichen Schläge erhielt. Sie haben
Handabdrücke gefunden, die eindeutig dem Toten zugeordnet werden konnten. Diese
Abdrücke sind von Fußspuren in Größe 43 und 44 überdeckt, aber nicht von denen
in Größe 41."
    "Birkner hat doch auch noch einen Tritt in die Eier
bekommen", sagte Lina. "Möglicherweise ist er danach in die Knie
gegangen und hat sich mit den Händen abgestützt."
    Die Männer verzogen allesamt das Gesicht, als sie sich die
Szene vorstellten. "Bestimmt", sagte Sebastian. "So was tut
aasig weh." Einen Moment schwiegen alle.
    "Wie passen denn die Obduktionsergebnisse zu den
Spuren?", fragte Alex.
    Hanno suchte die Mail, die er am Samstag bekommen hatte, aus
seinen Unterlagen heraus. "Zwei Wunden am Hinterkopf, die, wie es
aussieht, von der sichergestellten Tatwaffe stammen, und drei Wunden an der
rechten oberen Schläfe, die von einem stumpfen, bisher nicht identifizierten
Gegenstand verursacht wurden. Hartmann tippt auf ein Stahlrohr oder eine von
diesen schweren Taschenlampen."
    Alle ließen die Informationen sacken und versuchten, sich die
Szene vorzustellen. "Sieht aus, als hätten wir es mit einem typischen
Gruppenüberfall zu tun", sagte Sebastian. "Einer fängt an, um
anschließend seinen beiden Kumpanen das Feld zu überlassen. Ich tippe auf die Jugendlichen
aus der U-Bahn."
    "Wie viele waren das?", wollte Hanno wissen.
    "Sechs."
    "Und was haben die anderen drei währenddessen
getrieben?", wandte Lina ein. Sebastian zuckte nur die Achseln.
    "Könnten nicht auch alle Schläge von einer Person
stammen?", schlug Alex vor. "Er oder sie schnappt sich einen Stock
und schlägt zweimal zu, ist nicht zufrieden mit dem Ergebnis und sucht nach
einem anderen Stock. Vielleicht ist die Person ja deswegen zum Bach
gegangen."
    "Während er gerade dabei ist, jemanden totzuschlagen?
Und wo er schon mal da ist, wäscht er noch mal eben die Pflanze ab?" Hanno
schüttelte den Kopf. "Nee. Es sei denn, er ist zweimal am Bach gewesen.
Aber grundsätzlich hast du recht: Wir wissen nicht, wie viele Personen
zugeschlagen haben."
    "Oder wie viele es insgesamt waren", sagte
Sebastian. "Könnte doch sein, dass alle sechs von der U-Bahn dabei waren,
aber nur drei auf Birkner losgegangen sind. Die anderen haben auf dem Weg
gewartet, deshalb haben wir keine Spuren gefunden."
    "Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Jugendlichen
etwas damit zu tun haben", sagte Lina. "Wie passt die Sache mit der
umgesetzten Pflanze da rein? Wieso sollten die das machen?"
    "Was weiß ich?" Sebastian zuckte die Schultern.
"Vielleicht ist einer von denen ein Pflanzenliebhaber und konnte es nicht
sehen, dass so ein kleiner, süßer Aronstab was abgekriegt hat?"
    "Und die Unbekannte aus der Waldschänke? Was ist mit
der?", meldete auch Max seine Zweifel an.
    "Die hat Schiss bekommen und das Weite gesucht."
    Hanno sah Sebastian an. "Du bist doch ohnehin an der
Sache dran. Sieh zu, dass du die Namen der Jungs vom U-Bahnhof bekommst, und
schaff die Jugendlichen hierher."
    Sebastian grinste so fies, dass Lina ihm am liebsten eine
gelangt hätte. "Schon allein, um ihnen einen Dämpfer zu verpassen. Selbst,
wenn sie nichts damit zu tun haben. Nur so, prophylaktisch."
    Lina verdrehte die Augen und stellte fest, dass Max ebenfalls
die Stirn gerunzelt hatte, doch keiner von beiden sagte etwas. Es war immerhin
nicht ganz auszuschließen, dass irgendwelche halbwüchsigen Jungs tatsächlich
etwas mit Birkners Tod zu tun hatten, auch wenn sie das für unwahrscheinlich
hielt. Sie hoffte nur, dass Sebastian anständig mit den Verdächtigen umging,
aber die Chancen standen nicht gut.
      "Also", sagte Hanno. "Fest steht, dass

Weitere Kostenlose Bücher