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Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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sich an sie erinnern.« Max stieg zu Bellina auf die Rückbank, die es sich dort bereits gemütlich gemacht hatte.
    »Fotos? Wo hast du die denn so schnell hergehabt?«
    Franz klang erstaunt und verwundert.
    »Es gibt neuerdings Handys, Franzi.«
    »Ach so. Ja klar. Nein, die waren es wirklich nicht. Wir haben ihr Alibi überprüft, weil ich natürlich auch gleich an Schorsch dachte. Die waren am Samstag in Passau. Das ist sozusagen verbrieft.« Franz stöhnte laut in den Hörer.
    »Was ist mit dir?«, erkundigte sich Max.
    »Ach nichts. Ich hebe nur den Bleistift auf, der mir gerade unter den Tisch gefallen ist.«
    Das erklärt alles, dachte Max. Wahrscheinlich ist ihm sein dicker Bauch dabei im Weg. Wie bei sämtlichen Aktionen dieser Art. Wie ging das eigentlich mit seiner Sandra daheim? Egal, sein Bier. Und ihr’s.
    »Ein Hund bist du ja schon«, fuhr Franz fort, der dem Klang seiner Stimme nach nun anscheinend wieder aufrecht saß. »Wieso fällt mir so was wie mit den Handyfotos eigentlich nie ein?«
    »Keine Ahnung.« Wird schon seine Richtigkeit haben, dass ich früher die höchste Aufklärungsquote hatte, als ich noch bei dem Haufen war. Ich bin schnell, und alles andere als dumm bin ich auch. Gegenstimmen? Keine? Gut.
    »Aha. Und habt ihr sonst irgendwas Neues? Hat sich jemand auf den Zeugenaufruf in der Zeitung hin gemeldet?«, fragte er.
    »Nichts Gescheites. Ein Haufen Leute wollen etwas gesehen haben. Aber wenn du sie konkret fragst, können sie sich auf einmal an nichts mehr erinnern. Wie so oft. Typische Belohnungsjäger halt.«
    »Alles klar, Franzi. Bei mir gibt es sonst auch nichts Neues. Ich würde sagen, wir telefonieren morgen wieder. Ansonsten bin ich jetzt gleich beim Skispringen.«
    »Echt?«
    »Schmarrn. Es liegt doch gar kein Schnee.«
    »Aber es gibt doch diese Matten, für den Sommer.«
    »Schon, aber hast du jemals gehört, dass die Exkommissare aus München auf die Olympiaschanze hinauflassen?«

22
    »Oh my god! How beautiful!« Der schlanke, dunkelhaarige Jim Norton bewunderte lauthals die Türme des Regensburger Doms.
    »Really. So beautiful!« Sein Landsmann, der ebenso dünne, aber blonde Joe stimmte begeistert ein.
    »Aber das ist noch längst nicht alles, Jungs. Ihr müsst ihn erst einmal von innen sehen. We have to lock inside.« Anneliese hakte sich bei Joe unter.
    »Locked?«, erkundigte sich der und machte eine Handbewegung, als würde er eine imaginäre Tür mit einem Schlüssel absperren. Oder aufsperren. Genau konnte man das nicht erkennen.
    »Äh, no. Schmarrn. Look, meine ich, reinschauen. We have to look.« Anneliese zeigte erst auf die Eingangstür des Domes und dann mit dem Zeigefinger und dem Mittelfinger ihrer freien linken Hand auf ihre Augen.
    »Ah, okay. We go inside.« Joe zeigte ebenfalls mit seiner freien Hand auf den Eingang.
    »Yes. Genau.«
    »Did you hear of the Regensburger Domspatzen?«, fuhr Anneliese munter fort.
    »Dombazn?« Joe sah sie neugierig an.
    »Nein. Äh, no. Domspatzen. Singers. Young singers.«
    »Young singles? Yes. Both of us.«
    Joe lächelte breit und zeigte eifrig mit dem Kopf nickend mit seiner freien Hand auf sich und Jim. Der holte gerade zum zweitausendsten Mal, seit sie mit ihm unterwegs waren, seine Kamera aus der Jackentasche und fotografierte, was das Zeug hielt.
    »Geh Schmarrn. Ich will doch nicht wissen, ob ihr Singles seid. Das weiß ich doch längst. Herrschaftszeiten, Moni. Hilf mir doch auch mal. Was heißt denn Regensburger Domspatzen auf Englisch?«
    »Keine Ahnung. Woher soll ich das wissen? Bavarian Churchbirds? Du bist doch unser Sprachentalent.« Monika hatte die Nase voll von Regensburg. Alles hatten sie gesehen. Die Walhalla, die Donau, die Naab, den Regen, die steinerne Brücke, die eiserne Brücke, die Donauschiffe, die Altstadt, das Reichstagsmuseum, das Historische Museum, das alte Rathaus, den Haidplatz, den Goldenen Turm, die Schottenkirche und sogar den Bahnhof mit seinen Einkaufsarkaden. Und jetzt auch noch der Dom. Sie konnte nicht mehr, Weltkulturerbe hin, Weltkulturerbe her. Ihre Füße taten weh, und Hunger und Durst hatte sie auch.
    »You know the Bavarian Churchbirds?«, versuchte es Anneliese erneut.
    »Oh yes, birds. I know them. We have them also at home.«
    »Na also, er kennt die Domspatzen. Sogar von daheim her. Danke, Moni.« Anneliese seufzte erleichtert.
    »Du, Annie. Ich kann nicht mehr. Mir tun die Füße weh. Und sehen mag ich auch nichts mehr. Wollen wir nicht langsam mal was essen?

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