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Morgaine 1 - Das Tor von Ivrel

Morgaine 1 - Das Tor von Ivrel

Titel: Morgaine 1 - Das Tor von Ivrel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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ein Mensch«, sagte sie und las weiter im Buch, »in das Zauberfeuer von Aenor-Pywn ritte, wüßte er die Antwort. Jeder vermag das zu tun. Allerdings bringt eine solche Tat gewisse -Kosten.«
    »Das Zauberfeuer von Leth«, sagte er und leckte sich die Mundwinkel trocken. »Würde das genügen?«
    »Mit großer Wahrscheinlichkeit«, entgegnete sie. »Ein Risiko ist jedoch dabei. Es besteht eine gewisse Chance, daß die Feuer Schaden anrichten. Daß Aenor-Pywn sicher ist, weiß ich. Körperliche Schäden erleidet man dort nicht. Leths Feuer würde ich erst riskieren, wenn ich es mir angesehen hätte. Es befindet sich am See, der Leth schon große Opfer abverlangt hat. Ich würde zu einem anderen Startpunkt raten, Lord Leth.
    Reise nach Aenor-Pywn.« Noch immer galt nur ein Teil ihrer Aufmerksamkeit dem Gastgeber; während des Sprechens blätterte sie in dem großen schimmeligen Buch. Schließlich zuckte ihr Blick zu dem alten Schriftgelehrten. »Ihr könntet beinahe alt genug sein, mich noch zu kennen.«
    Der arme Mann begann zu zittern, als Morgaine so direkt von ihm Notiz nahm, und bezeigte ihr seine Ehrerbietung, stellte sich dabei aber sehr ungeschickt an. »Lady, ich war noch nicht geboren.«
    Sie musterte ihn mit seltsamem Blick und lachte leise. »Ach, dann habe ich also gar keine Freunde in Leth. Niemand ist so alt.« Sie blätterte weiter, bewegte die Seiten immer schneller. »…
an diesem traurigen Tag war das Begräbnis von Leth Tohme, siebzehn Jahre alt, und seiner Gefährtin… Lady Leth lerne…
ach, ach, ein gemeinsames Begräbnis.«
    »Meine Großmutter erhängte sich vor Kummer«, sagte Kasedre.
    »Aha, dein Vater ist also Führer der Leth geworden, als er noch sehr jung war. Und Zri muß große Macht gehabt haben.«
    »Zri, Zri, Zri. Lehrer sind langweilig.«
    »Hattest du denn einen?«
    »Liell, Chya Liell. Er ist jetzt mein Berater.«
    »Ich habe Liell noch nicht kennengelernt«, sagte sie. Kasedre biß sich auf die Lippen. »Er wollte heute abend nicht kommen. Er sagte, es gehe ihm nicht gut. Das…« – er senkte die Stimme – »ist bisher noch nicht dagewesen.«
    »…
Liell von den Chya… unterhielt den Hof vorzüglich, anläßlich des Geburtstags von Leth Kasedre, des ehrenwertesten aller Lords… zwei Jungefrauen der…
O ja.« Morgaine blinzelte, überflog die Seite. »Interessant. Dabei habe ich so manches Spektakel dieser Art mitgemacht.«
    »Liell ist schlau«, sagte Kasedre. »Er findet immer neue Wege, uns zu amüsieren. Heute abend aber wollte er nicht kommen. Deshalb ist es hier so ruhig.«
    Morgaine überflog die Seiten. »Sehr interessant«, versicherte sie Kasedre. »Ich muß mich entschuldigen. Sicher langweile ich dich und störe die Arbeit deines Schriftgelehrten an den Aufzeichnungen über meinen Besuch – aber das Buch fasziniert mich. Ich will versuchen, deiner Gastfreundschaft und deiner Geduld gerecht zu werden.«
    Kasedre machte eine tiefe Verbeugung, ohne daran zu denken, daß damit die am Tisch Sitzenden verpflichtet wurden, dieselbe Huldigung auszudrücken. »Wir haben deinen Besuch in unseren Unterlagen festgehalten. Eine große Ehre für unsere Burg.«
    »Leth ist stets sehr freundlich zu mir gewesen.«
    Kasedre streckte die Hand aus, was sehr gegen die Etikette verstieß – die Handlung eines von Prunk überwältigten Kindes –, und seine zitternden Finger berührten Morgaines Arm und den Griff von
Wechselbalg.
    Sie bewegte sich nicht, eine Sekunde lang war jeder Muskel ihres Körpers erstarrt; dann zog sie sanft den Arm fort und löste seine Finger vom Griff der Drachenklinge.
    Vanyes Muskeln waren angespannt, die linke Hand tastete bereits nach der Sperre des namenlosen Schwertes. Vielleicht erreichten sie die Mitte des Saals, ehe sie von fünfzig Klingen niedergehauen wurden.
    Und er mußte ihr den Rücken freihalten.
    Kasedre zog die Hand zurück. »Zeig mir die Klinge!«
    drängte er. »Zieh blank. Ich will sie sehen.«
    »Nein«, sagte sie. »Nicht in einer befreundeten Burg.«
    »Das Schwert wurde hier in Leth geschmiedet«, sagte Kasedre mit funkelnden Augen. »Es heißt, die Kraft der Zauberfeuer ist in die Klinge geflossen. Ein Leth-Schmied half bei der Herstellung des Griffes. Ich will die Waffe sehen.«
    »Ich trenne mich nie davon«, sagte Morgaine leise. »Ich schätze sie sehr. Sie wurde von Chan hergestellt, dem liebsten meiner Begleiter, und von Leth Omry, wie du eben sagtest.
    Chan hat die Klinge eine Zeitlang getragen, aber er schenkte sie

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