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Morgen trauert Oxford

Morgen trauert Oxford

Titel: Morgen trauert Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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die Schlafzimmer gebracht worden. Natürlich würde sich das auf die Stromrechnung auswirken, aber was hatte das schon zu sagen? Bis es so weit war, würde ihnen niemand mehr etwas nachweisen können.
    Ant und Gren hatten sich mit dem Esszimmer viel Mühe gegeben. Sie hatten sämtlichen Krempel vom Tisch geräumt und ihn fein säuberlich auf das Sideboard gestapelt. Angel hatte unter der Spüle einen zerlumpten Staubwedel gefunden und den ärgsten Schmutz von den Möbeln gewischt. Worüber sollte sich der Hausbesitzer nach seiner Rückkehr bei der Polizei beschweren? »Entschuldigung, Herr Wachtmeister, in meine Wohnung sind Rowdys eingebrochen, haben aufgeräumt, geputzt und meine Pflanzen gegossen. Ich möchte Anzeige erstatten.« Man würde ihn glatt auslachen!
    Obwohl sie müde und entnervt waren, als sie am Vorabend ankamen, hatten alle mitgeholfen, die Wohnung in einen einigermaßen zivilisierten Zustand zu versetzen. Angel hatte auf Ants Bitte hin das Bad geschrubbt, während Gren mit dem Staubsauger durch die Schlafzimmer gegangen war. Nach Frühstück und anschließendem Zähneputzen würde jeder sein Bett machen. Eigentlich müsste der Eigentümer sie sogar dafür bezahlen, dass sie sein Haus in Ordnung hielten. Selbst Dime hatte sich in die tägliche Routine gefügt. Sein Körpergeruch tendierte deutlich in Richtung neutral.
    »Was haben wir heute vor, Ant?«, erkundigte sich Dime.
    »Wir drehen eine Runde«, antwortete Ant.
    »Ich mach mich vom Acker«, warf Gren ein. »Bis später.«
    »Hast du deine Aufgaben erledigt?«, fragte Ant.
    »Klar«, gab Gren zurück.
    »Wohin gehst du?«, wollte Dime wissen.
    »Weg«, sagte Gren. »Ich habe zu tun.« Und damit verschwand er.
    Ant schickte Dime ins Bad, um sich Gesicht und Hände ein zweites Mal zu waschen. Coffin und Angel spülten ab.
    »Bist du eigentlich ausgebildeter Musiker, Coffin?«, fragte Angel.
    Eine Pause entstand. Beide erinnerten sich, dass es keinem von ihnen erlaubt war, über ihr früheres Leben zu sprechen. Aber Ant hatte die Küche verlassen.
    »Ich habe Querflöte gespielt«, erzählte Coffin. »Sogar studiert. Ich wollte Berufsmusiker werden, entweder in einem Orchester oder als Solist wie James Galway.«
    »Dafür braucht man aber viel Geld«, sagte Angel und gab ihm einen Löffel zurück, der nicht ganz sauber geworden war.
    »Alles war in Ordnung, bis ich das Geld tatsächlich bekam«, fuhr Coffin fort. »Es gab da einen alten Mann, der mich mochte. Er hat mich in seinem Haus wohnen lassen. Das war so weit okay. Als er dann starb, vermachte er mir sein ganzes Geld. Eigentlich hätte alles wunderbar sein müssen. Aber irgendwie war der Wurm drin. Ich pennte bis mittags und ging anschließend mit Freunden in den Pub. Gab das Üben auf. Innerhalb von sechs Monaten war ich pleite. Musste alles verkaufen. Gab das Zimmer auf. Und schließlich verkaufte ich auch die Querflöte.«
    »Danach kam er zur Familie«, fügte Ant hinzu, der während Coffins Bericht in die Küche gekommen war. Erneut schickte er Dime nach oben, der vergessen hatte, sich zu kämmen. Die beiden anderen warteten geduldig im Flur.
    Ant ging ihnen voraus durch die Cowley Road und über die Magdalen Bridge.
    »So«, sagte er, »hier geht es los. Dies hier ist unser Weg in die City von Oxford. Diese Brücke …«
    »Wie heißt sie?«, unterbrach Angel.
    »Spielt das eine Rolle?«, fragte Dime. »Es ist einfach irgendeine alte Brücke.«
    »Ihr sollt zuhören«, mahnte Ant. »Also: Ihr glaubt vielleicht, dass man hier ganz gut anfangen könnte. Dass man Coffin mit seiner Flöte am frühen Morgen hier postieren und die ersten Pendler und Einkaufsbummler abfangen lassen könnte.«
    »Gute Aussicht«, sagte Coffin, ohne den Fluss und die herrlich grünen Wiesen auch nur eines Blickes zu würdigen. »Man sieht in beiden Richtungen rechtzeitig, ob eine Polizeistreife kommt, und hat Zeit genug, von der Brücke zu verschwinden.«
    »Mit der guten Aussicht hast du Recht«, bestätigte Ant. »Aber die Stelle taugt nicht für uns. Als ich gestern Abend hier war, trieben sich jede Menge Penner mit Bierdosen und Sherryflaschen herum und stritten sich lautstark. Ich habe vier räudige Hunde gesehen und eine Frau, die so betrunken war, dass sie sich mit Passanten anlegte. So etwas schadet dem Geschäft. Die Stelle ist für uns gestrichen. Erste Lektion für einen guten Geschäftsmann: Finde den richtigen Standort. Der hier ist es jedenfalls nicht.«
    »Weiß der Teufel, wo er das alles

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