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Morgen wirst Du frei sein (German Edition)

Morgen wirst Du frei sein (German Edition)

Titel: Morgen wirst Du frei sein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Martini
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erst zweifelnd, nickte aber dann. »Kriegst du das hin? Technisch vielleicht, nur, wo versteckst du an Thea ein Handy? Die Dinger sind zwar klein, allerdings noch lange nicht so winzig, dass sie nicht auffallen.«
    Das würde sich finden, dessen war ich sicher.
     
    In dieser Nacht erstand ich im Internet ein Gerät, das etwa die Größe eines Einwegfeuerzeugs hatte. Der Hersteller war sich der Vorteile seines Produkts bewusst und adressierte seine Verkaufsargumente nicht nur an Jogger und Wanderer, sondern auch an misstrauische Partnerinnen, die ihren Männern deren Überstunden nicht mehr glauben mochten. Die mehrtägige Laufzeit der Batterien bei aktiviertem Aufzeichnungsmodus erlaubte es, das wasserdichte Kästchen zu positionieren und in Ruhe abzuwarten. Ich plante, es an Theas Fahrrad zu montieren und vorsichtshalber jeden zweiten Tag die Batterien zu wechseln.
    Ich gab als Lieferanschrift Zeckes Wohnung an und ließ den Betrag von seinem Konto abbuchen. Mit der Zeit kommt die Erfahrung und mit ihr die Raffinesse, dachte ich, als ich die Bestellung abschloss. Ob allerdings ein gesunder Geist gegen einen kranken bestehen kann?
     
    Zwei Tage später kam das Päckchen bei Zecke an. Ich hatte die vergangenen Nächte bei ihm verbracht, um in Ruhe über meinem Plan, Theas Herkunft herauszufinden, brüten zu können.
    Jetzt saß ich in einer Pflichtvorlesung für Masterstudenten und studierte die Bedienungsanleitung. Es gab nur einen Knopf, mit dem die Aufzeichnung gestartet und wieder gestoppt werden konnte. Ein Kabel verband das Gerät mit einem Computer, was verschiedene Einstellungen ermöglichte, aber auch, die zurückgelegte Route anzeigen und speichern zu lassen. Ausgedruckt erhielt man dann eine Straßenkarte, auf der eine farbige Linie den Weg darstellte.
    Ich legte die beiliegenden Batterien ein und wartete, bis das rote Licht nach grün wechselte. Dann stand ich auf, griff nach meiner Tasche und verließ wenige Minuten vor Seminarende den Vorlesungssaal. In die Anwesenheitsliste hatte ich mich bereits eingetragen. Ich drückte auf den Knopf, die LED wurde gelb und blinkte.
     
    Im Verlag, wo ich mittlerweile fast täglich arbeitete, erwartete mich Dr. Otto mit einem Stapel Computerausdrucke. Ich hatte völlig vergessen, dass ich mich bereit erklärt hatte, einige Datensätze auszuwerten, von denen ich mir Erkenntnisse für meine Masterarbeit versprochen hatte. Ich suchte mir einen freien Schreibtisch und begann mit der ersten Liste.
    An das Gerät in meiner Tasche dachte ich nicht mehr.
     
    »Ist deine Geheimwaffe angekommen?«, fragte Zecke und stopfte sich einen Schokoriegel in den Mund. Auf meinen fragenden Blick hin deutete er auf das Verpackungsmaterial, das ich auf dem Küchentisch liegen gelassen hatte.
    »Mann, das hab ich ja ... Wo ist es denn?« Ich klopfte auf meine Hosentaschen, schüttelte meine Jacke, durchwühlte zuletzt meine Umhängetasche. »Da ist es ja.« Das unscheinbare Plastikkästchen war ganz nach unten gerutscht und hatte damit gezeigt, dass es unauffällig verschwinden konnte.
    Ich startete meinen Laptop und wartete, bis der Boot-Vorgang abgeschlossen war. Dann steckte ich das Kabel ein, verband es mit dem GPS-Tracker und schaute auf dem Bildschirm zu, wie sich ein Programm eigenständig installierte.
    Auf dem Monitor baute sich ein Bild auf, das eine Straßenkarte zeigte. Auf dieser wurde eine rote Linie sichtbar. Sie führte von der Leopoldstraße, wo ich die Aufzeichnung gestartet hatte, nach Haidhausen und von dort zurück nach Schwabing, wo sie den Endpunkt mit einem Fähnchen markierte.
    »Bingo!« Ich zoomte tiefer in die Grafik hinein und konnte erste Details erkennen. Es dauerte einige Augenblicke, dann waren Gebäude erkennbar.
    Zecke stand hinter mir, schaute mir über die Schulter und kaute an seinem Riegel. »Geil! Hätte ich nicht gedacht, dass das wirklich funktioniert.« Er beugte sich herunter, deutete auf einen Bildausschnitt. »Das ist ja Wahnsinn, wie deutlich das alles ist. Schau mal, hier ist der Weg neben dem Nachbarhaus. Das ist gerade mal ein Trampelpfad, auf dem du mit einem Fahrrad kaum durchkommst. Ich laufe da immer lang, wenn ich zur Straßenbahn gehe statt zur U-Bahn.« Er sah mich an. »Hut ab, gute Idee. Selbst wenn sie das Teil findet, weiß sie wahrscheinlich gar nicht, was das sein soll. Du musst dir noch eine Ausrede einfallen lassen, falls sie dich danach fragt.«
    Ich starrte auf den Bildschirm, nickte. »Damit kriege ich sie.«
    »Mhm«,

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