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Morgen wirst du sterben

Morgen wirst du sterben

Titel: Morgen wirst du sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gina Mayer
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geschickt.«
    »Ich hab mich total zum Affen gemacht.«
    »Sie mochte dich doch vorher schon nicht. Also, was soll’s?«
    »Aber wenn Yasmin es nicht war, wer dann?«
    »Gab es vielleicht noch eine andere, mit der du …?«
    »Spinnst du?«, fragte Philipp empört. »Wofür hältst du mich?«
    Marcel hob abwehrend die Hände. »War ja nur ’ne Frage.« Er kratzte sich am Kopf. »Also, wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich doch zur Polizei gehen.«
    Philipp nickte. »Das mach ich auch. Aber nicht mehr heute. Ich fahr jetzt erst mal bei Vivian vorbei und lad sie zum Essen ein. Und hol das mit der Verlobung nach.«
    »Gute Idee.« Marcel räusperte sich. »Hoffentlich bist du jetzt nicht sauer auf mich. Wegen der Sache von eben.«
    »Quatsch. Du hast ja Recht – zumindest weiß ich nun Bescheid. Yasmin ist aus dem Spiel. Gott sei Dank.«
    »Die sieht ja echt spitzenmäßig aus«, sagte Marcel gedankenverloren.
    »Kannst ja noch mal raufgehen und nachhaken, wie ernst es zwischen ihr und diesem Jonas ist.«
    »Nee danke. Ich hab was Besseres.«
    »Was, echt?« Philipp sah Marcel voller Interesse an.
    »Na ja.« Marcel grinste verlegen.
    »Erzähl doch mal! Ist es diese Eva? Konntest du endlich bei ihr landen?«
    »Nee. Nicht Eva. Vergiss sie. Sie heißt Jenny.«
    »Jenny«, wiederholte Philipp. »Und weiter?«
    »Vandenberg.«
    »Ach Quatsch. Ihr Nachname interessiert mich doch nicht. Woher kennst du sie und wie gut kennst du sie?«
    »Sie ist eine Studienkollegin. Evas Freundin, um genau zu sein. Wir sind seit letztem Wochenende zusammen.«
    »Glückwunsch!«
    »Danke. Nächste Woche fahr ich mit ihr in die Berge. Mal sehen, ob wir danach immer noch ein Paar sind.«
    »Danach seid ihr wahrscheinlich auch verlobt«, prophezeite Philipp. Gleichzeitig fiel ihm ein, wie ungeschickt es war, dass Marcel ausgerechnet jetzt eine Auszeit nahm.
    »Mach dir keine Sorgen wegen der Baustelle«, sagte Marcel, als ob Philipp den Gedanken laut ausgesprochen hätte. »Ich lass mein Handy an und kümmere mich um alles. Und wenn irgendwas ist, komm ich sofort zurück nach München.«
    »Du hast sie wohl nicht mehr alle. So wird das nie was mit deiner Jenny.«
    »Dienst ist Dienst«, sagte Marcel. »Und Schnaps ist Schnaps.«
    »Und Sex ist Sex«, sagte Philipp.
    Nachdem Philipp Marcel nach Hause gefahren hatte, rief er Vivian an und erfuhr, dass sie am Starnberger See war. »Ganz spontan!«, rief sie begeistert ins Handy. »Komm doch auch her. Hier ist es absolut geil.«
    Warum eigentlich nicht, dachte Philipp. Einfach mal einen Tag blaumachen und baden gehen. Aber dann hörte er im Hintergrund Gekicher. »Mit wem bist du denn am See?«, fragte er misstrauisch.
    »Mit Cindy und Jessy und Anna«, rief Vivian. »Ein Mädelsausflug. Aber du … warte mal …« Sie unterbrach sich, weil Cindy oder Jessy oder Anna etwas Wichtiges mitzuteilen hatte. »Das ist ja eine süße Idee«, kiekste sie dann. »Aber das verrat ich ihm noch nicht. Das wird total crazy.«
    »Vivian?«, rief Philipp. »Bist du noch dran?«
    »Klar! Ich … Seid doch mal leise, ich versteh ja kein Wort … Philipp? Hallo?«
    »Hallo!«, sagte er ungeduldig.
    »Kommst du? Das wär wirklich …«
    »… crazy«, sagte er. »Nee, lass mal. Ohne mich habt ihr bestimmt viel mehr Spaß. Wann kommst du denn wieder zurück?«
    »Sonntagabend.«
    »Was? Du willst bis Sonntag wegbleiben? Heute ist doch erst Mittwoch!«
    »Genau. Komm doch, Philipp. Bitte, bitte! André ist auch hier. Du bist also nicht der einzige Mann.«
    André. Das war Cindys Freund. Oder gehörte er zu Jessy? Auf jeden Fall arbeitete er in einem Fitnessstudio und hatte nur Kraftsport und Bodybuilding im Kopf, ein entsetzlicher Langweiler.
    »Lass mal. Wir sehen uns am Sonntagabend. Ich reservier uns dann einen Tisch bei Amadeo.«
    »Wir sind hier noch auf einer Grillparty eingeladen. Wird also eher später.«
    Du kannst mich mal, dachte Philipp und hätte es auch fast gesagt, aber im letzten Moment beherrschte er sich. »Viel Spaß noch.« Er beendete das Gespräch und warf das Handy auf den Beifahrersitz und fuhr erschrocken zusammen, als es im selben Moment laut piepste.
    Eine SMS . Er bekam am Tag zwischen zwanzig und dreißig SMS . Von Kunden, von Freunden, von Frau Klopp, Marcel, Vivian. Dennoch wusste er sofort, dass es eine neue anonyme Nachricht war. Es ging also weiter. Die Schraube drehte sich.

J edes Mal wenn ich aus dem Hort komme, gucke ich, ob Dad vielleicht auf mich wartet, aber er

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