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Morgen wirst du sterben

Morgen wirst du sterben

Titel: Morgen wirst du sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gina Mayer
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Nachthemd und mit den dunklen Ringen unter den Augen sah sie aus wie eine Untote.
    »Verdammt.« Philipp erhob sich ächzend. »Ich hab Sophia versprochen, sie um eins zu wecken.«
    »Wolltet ihr Wache halten?« Julie schaltete den Fernseher aus. »Glaubst du etwa …?«
    »Quatsch.« Aber nun verstummte er ebenfalls und lauschte in die Dunkelheit des fremden Hauses. Ein Knacken, ein Knistern. Das war das Holz, das arbeitete. Hoffentlich.
    »Weißt du was? Ich kontrollier mal eben die Türen und Fenster. Bin sofort wieder da.«
    Es war alles in Ordnung. Die Eingangstür war doppelt verriegelt, die Kellertür und sämtliche Fenster waren verschlossen. Im Wohnzimmer öffnete Julie den Rollladen. »Die Sonne ist schon aufgegangen«, stellte sie erleichtert fest.
    Von Sonne konnte zwar keine Rede sein, der Himmel war immer noch von dichten Wolken bedeckt. Aber wenigstens regnete es gerade einmal nicht. Philipp gähnte.
    »Warum legst du dich nicht einfach hin?«, fragte Julie. »Ich koch mir einen Tee und halt hier die Stellung, bis die anderen wach sind.«
    Er schlief tief und traumlos bis um neun. Dann wachte er genauso plötzlich wieder auf, wie er eingeschlafen war. Aus dem Wohnzimmer drangen Stimmen. Er hörte Sophia lachen. Wenn sie nicht wäre, hätten wir uns längst die Köpfe eingeschlagen, dachte er. Dann schaltete er sein Handy an und rief Frau Klopps Privatnummer auf. Das war gegen die Regel, die er selbst aufgestellt hatte, aber sein Handy war nicht registriert und das private Telefon von Frau Klopp würde die Polizei sicher nicht überwachen. Und Dr. Campbell-Schildknecht war definitiv zu wichtig, als das Philipp ihn hätte verärgern dürfen.
    Philipp zögerte kurz, bevor er die Nummer wählte. Samstagmorgen, neun Uhr, vielleicht schlief Frau Klopp um diese Zeit ja noch?
    »Hoffentlich hab ich Sie nicht aufgeweckt«, sagte er, als sie den Anruf entgegennahm.
    »Natürlich nicht, wo denken Sie hin?«, fragte sie empört. »Ich war sogar schon einkaufen. Aber gut, dass Sie sich melden. Ich hab auch schon versucht Sie zu erreichen. Aber Ihr Handy war aus.«
    »Was gibt’s denn?«
    »Herr Diesler hat gestern viermal bei mir angerufen. Es geht um Ihre Wohnung. Es sei sehr, sehr dringend, sagt er.«
    »Marcel? Ach du Scheiße.«
    »Sie waren ja partout nicht zu sprechen. Außerdem wollte eine Frau Fluck Sie sprechen.«
    Frau Fluck … das war Ella. Ob ihr noch etwas zu Annette eingefallen war?
    »Ich melde mich bei beiden. Tut mir leid, dass ich nicht erreichbar war. Aber mein Handy ist kaputt und ich … Ist ja auch egal. Sie müssen den Termin bei der Treubur absagen.«
    »Bitte? Das ist nicht Ihr Ernst! Herr Dr. Campbell-Schildknecht war schon beim letzten Mal äußerst ungehalten.«
    »Ich weiß. Aber es lässt sich nun einmal nicht ändern. Sagen Sie ihm, dass ich einen Unfall hatte. Ich bin im Krankenhaus. Ich kann unmöglich kommen.«
    »Im Krankenhaus? Ach, du liebe Zeit. Ist es sehr schlimm?«
    »Wird schon wieder. Ich melde mich am Montag bei Ihnen. Halten Sie die Stellung, Frau Klopp.« Bevor seine Sekretärin etwas entgegnen konnte, hatte er schon aufgelegt.
    Diese verdammte Wohnung. Das Penthouse hatte ihm von Anfang an nichts als Pech gebracht, und jetzt war eine neue Katastrophe passiert, da war sich Philipp ganz sicher. Er musste Marcel anrufen, er konnte ihn jetzt nicht hängen lassen.
    »Hallo?« Marcels Stimme klang misstrauisch, als er den Anruf annahm.
    »Ich bin’s, Philipp.«
    »Na endlich! Hast du eine neue Handynummer? Hab wie verrückt versucht dich zu erreichen. Hier ist die Kacke am Dampfen. Du musst sofort herkommen!«
    »Was ist denn passiert?«
    »Gestern wurde im Penthouse eingebrochen. Wurde natürlich nichts geklaut, die Wohnung ist ja leer. Aber das hat die Einbrecher wohl sauer gemacht.«
    »Heißt?«
    »Die haben alles verwüstet. Die Wände sind besprüht, die Fliesen im Bad und in der Küche haben sie mit Säure verätzt. Im Wohnzimmer haben sie ein Loch in den Putz gehauen und in die Ecke gepisst. Blinde Zerstörungswut. Hier sieht’s echt zum Kotzen aus. Ich hab die Bullen geholt, du warst ja nicht zu sprechen.«
    Philipp ließ sich auf sein Bett sinken. Das ist das Ende, dachte er. Das zahlt keine Versicherung. Und er hatte auch keine Kraft mehr, die Wohnung ein drittes Mal zu sanieren.
    »Haben die Typen … irgendein Zeichen hinterlassen?«, fragte er tonlos.
    »Was denn für ein Zeichen?«
    »Ein V.«
    »Ein V?« Marcel zögerte. »Da sind so Haken. Könnte

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